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18.02.2014

Andrei Salzer: "Eishockey geht mir nicht aus dem Kopf"

Der EHC Freiburg bereitet sich auf die Playoffs vor - doch wir wollen auch einen Spieler nicht vergessen, der schon seit einigen Monaten nicht mehr dabei sein kann: Andrei Salzer. Sein Ziel bleibt die Rückkehr aufs Eis.

Spielt er oder nicht? Wie lange wird er fehlen? Es hat im Herbst lange gedauert, bis klar wurde, dass Andrei Salzer nach nur neun Spielen für die Wölfe bis zum Ende der Saison ausfällt. Schmerzen in der Hüfte quälten den 24-Jährigen. Doch die Ursache erkannte erst ein Hüftspezialist. Wie es ihm nach seiner Operation geht und wie es für ihn weiter geht, hat er dem Stadionmagazin EHC::live verraten.

EHC::live: Wie geht’s, Andrei?
Salzer: Seit der ersten Operation an der linken Hüfte ist jetzt etwas mehr als ein Monat vergangen. Ich kann jetzt die Krücken in der Ecke stehen lassen und nach und nach testen, wie gut es auf den Beinen wieder geht.

EHC::live: Erste OP? Das heißt es kommt noch eine?
Salzer: Bei mir wurde festgestellt, dass auf beiden Seiten meiner Hüfte das Pfannendach zu weit über den Hüftkopf geht. Und der Hüfkopf hat auch keine richtige Taillierung, er verengt sich also nicht zum Hüfkopfhals hin. Jetzt ist zuerst auf der linken Seite einiges am Knochen weggefräst worden, damit dort mehr Spielraum entsteht und die Knochen nicht immer wieder aufeinander stoßen. Das war auch der Grund für die starken Schmerzen. Der Knorpel war beschädigt, da haben schon Knochen auf Knochen gerieben. Damit ich nicht irgendwann auf der rechten Seite dieselben Probleme bekomme, folgt dann im April die zweite OP.

EHC::live: Um dich zu erreichen, habe ich eine 0511 vorgewählt. Wo erholst du dich gerade?
Salzer: Ich wohne zurzeit bei meinen Eltern in Hannover, die mich unterstützen solange ich auf Krücken angewiesen und nicht wirklich mobil bin. 

EHC::live: Es war ja lange unklar, wie schwer deine Verletzung überhaupt war...
Salzer: Das lag daran, dass es sich dabei um ein Problem handelt, das ein allgemeiner Chirurg nicht so einfach erkennt. Den Termin beim Hüftspezialisten hatte ich als ich bereits zwei, drei Wochen ausgefallen war.

EHC::live: Und wie hatte sich bei dir die Verletzung bemerkbar gemacht?
Salzer: Mitte Oktober hatte ich zunächst eine Leistenzerrung, wegen der ich ein, zwei Wochen pausieren musste. Die war aber wahrscheinlich schon eine Auswirkung der Hüftverletzung. Denn als ich dann wieder ins Training eingestiegen bin, kamen die Schmerzen in der Hüfte - nicht nur beim Spielen, sonder sogar danach beim Sitzen in der Umkleidekabine. Erst habe ich noch probiert mit Schmerztabletten ein paar Spiele durchzuhalten und dann ging es aber gar nicht mehr.

EHC::live: Dabei hatte deine erste Saison bei den Wölfen doch gar nicht schlecht begonnen.
Salzer: Ja. Vor allem in der Vorbereitung habe ich mich richtig gut gefühlt.

EHC::live: Welchen Eindruck hattest du denn von der Mannschaft?
Salzer: Als ich nach Freiburg gekommen bin, war ich vom Team und dem Zusammenhalt unter den Jungs überrascht. Da habe ich in anderen Vereinen schon ganz andere Sachen erlebt. 

EHC::live: Eine Frage muss ja kommen: Wie geht’s für dich weiter?
Salzer: Das ist jetzt schwer zu sagen. Die Ärzte sagen zwar, dass es wieder gut werden kann, aber Garantien gibt mir natürlich keiner. Es ist noch ein großer Schritt für mich, bis ich wieder richtig Sport machen kann. Überhaupt kann man irgendwelche Prognosen erst nach der zweiten Operation abgeben. Ich will aber wieder fit werden und vor allem auch wieder Eishockey spielen. 

EHC::live: Gäbe es denn eine Alternative?
Salzer: Natürlich hatte ich die letzten Wochen und Monat viel Zeit, um mich mit der Frage zu befassen. Aber in meinem Kopf ist einfach drin, dass ich weiter spielen will und ich werde das schaffen. Eishockey geht mir nicht aus dem Kopf.

EHC::live: Als Geburtsort steht bei dir Astana. Da ist einem das Eishockeyspielen doch nicht wirklich in die Wiege gelegt?
Salzer: Ich bin zwar in Kasachstan geboren, aber da meine Eltern beide deutsche Vorfahren haben, sind wir als ich fünf Jahre alt war nach Deutschland gezogen. Mein Vater hat mich und meine zwei Jahre älteren Bruder dann sehr schnell in Hannover zum Eishockey geschickt. Er hatte in seiner Jugend hobbymäßig in Kasachstan gespielt. 

EHC::live: Aber das ist doch dort kein Volkssport?
Salzer: Es ist nicht so populär wie etwa in Russland. Aber mit HK Barys Astana spielt eben eine kasachische Mannschaft in der KHL, der ersten russischen Liga. 

EHC::live: Im Nachwuchsbereich hast du ja bei den Hannover Indians, den Iserlohn Roosters oder Peiting bereits einige Stationen hinter dir, die nicht mal eben um die Ecke liegen.
Salzer: In Hannover wurde Nachwuchsarbeit leider nicht wirklich groß geschrieben. Deshalb habe ich mich schon mit 16 entschlossen nach Iserlohn zu gehen, die mit ihrer Mannschaft unbedingt von der Jugendbundesliga in die Deutsche Nachwuchsliga aufsteigen wollten, was dann aber nicht gleich geklappt hatte. Als dann ein Anruf aus Garmisch kam mit dem Angebot dort DNL zu spielen und auch gleich noch bei der ersten Mannschaft mittrainieren zu können, habe ich dann bei Rießersee gespielt. Nach einem Jahr bei Langenhagen in der Nähe von Hannover in der Regionalliga, bin ich dann 2009/2010 nach Peiting gekommen und habe dort Leos Sulak als Trainer kennengelernt.

EHC::live: War er der Grund, dass du dich nach zwei Jahren in der Zweiten Liga bei Hannover entschlossen hast, nach Freiburg zu wechseln?
Salzer: Nach der Insolvenz der Indians war ich zuerst schon darauf aus, weiter in der Zweiten Liga zu spielen. Als dann aber schon ziemlich früh das Freiburger Angebot kam und mir gesagt wurde, dass Leos der Trainer sein wird, habe ich gar nicht mehr groß überlegen müssen. Ich hatte mit ihm richtig gute Erfahrungen in Peiting gemacht, wo wir damals auch eine tolle Saison gespielt haben. 

EHC::live: Kannst du dir vorstellen in Zukunft wieder für den EHC auf Torejagd zu gehen, wenn die Hüfte mitmacht?
Salzer: Wenn ich sportlich rankomme - wovon ich fest überzeugt bin -, werde ich auch gerne wieder für Freiburg aufs Eis gehen.

EHC::live: Viel Glück! Wir freuen uns, dich wiederzusehen.

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