EHC bleibt im Playoffrennen und schlägt Nauheim 4:3 / Entscheidung am Sonntag
Die Cracks des EHC Freiburg haben Moral bewiesen. Trotz der bitteren Niederlage im Penaltyschießen vom Dienstag zeigten die Wölfe am Freitag Abend beim vierten Spiel des Playoffs-Viertelfinales gegen den EC Bad Nauheim eine kämpferisch großartige Leistung und siegten am Ende verdient mit 4:3 Toren. Mit dazu beigetragen hat das lautstarke FreiburgerPublikum. Rund 3500 Zuschauer (3150 Zahlende, darunter zahlreiche Nauheimer Fans) feuerten die Mannschaft von der ersten Minute an bedingungslos an. Die Atmosphäre im Stadion erinnerte an alte Bundesligazeiten.
Gleich im ersten Überzahlspiel gingen die Wölfe in Führung: Frosch hämmerte die Scheibe am nicht immer sicher haltenden Conti in die Maschen. Die Wölfe machten weiter Druck, mussten jedoch in der 6.Minute nach einem Schnitzer von Steingroß den Ausgleich durch Duthy hinnehmen, der für den kranken Loney (Magen-Darm-Gripp) zum Einsatz kam. Doch nur drei Minuten später die erneute Führung durch Scerban. In der Folgezeit wurde das Spiel härter und ruppiger. Unter anderem mussten Mares und Peroutka nach einer Boxeinlage für 4 Minuten vom Eis. Ein echter Playoff-Fight!
Das zweite Drittel gehörte eindeutig den Wölfen. Nauheim zog sich viel zu weit zurück, konnte dem Druck des EHC nicht stand halten. Auch beim Rebound vor dem eigenen Tor (auffällig, wie viele Scheiben Conti in den Slot abprallen ließ) räumten die toughen Kanadier der Hessen nicht wie gewohnt auf, weshalb ECN-Trainer Obresa bei der Pressekonferenz seine Spieler als „Weicheier“ titulierte. Völlig verdient erhöhten Andrijewski und Cihlar auf 4:1. Die Vorentscheidung? Nein. Noch im zweiten Drittel mussten Brezina und Deleurme (der in Nauheim jeweils den Gamewinner für die Hessen erzielt hatte) zeitgleich mit Spieldauerdiszis in die Kabine. Sie werden ihren Teams am Sonntag beim entscheidenden fünften Spiel fehlen. Doch Nauheim gab im Schlussdrittel nicht auf, war nun die bessere und aktivere Mannschaft, beim EHC flatterten phasenweise die Nerven, zumal in Palmer (Diszi) auch noch ein wichtiger Spieler lange Zeit auf der Strafbank sitzen musste. Binnen 4 Minuten verkürzten Duthy und Gallant (bei 5:3-Überzahl) auf 4:3. Diesmal allerdings konnten die Freiburger den Sieg über die Zeit retten. Riesenjubel nach der Schlusssirene, leider auch unschöne Szenen: Nauheimer Zuschauer warfen mehrere Bengalofackeln aufs Eis, hinter der Halle kam es zu Handgreiflichkeiten, so dass die Polizei intervenieren musste.
Stats:
1:0 (3:58) 5-4 Frosch (Dan Del Monte)
1:1 (5:52) Duthy (Murray/Hölscher)
2:1 (8:52) Scerban (Palmer)
3:1 (24:57) Andrijewski (Mares)
4:1 (29:37) Cihlar (Steingroß/Bombis)
4:2 (46:09) 4-4 Duthy (Peroutka/Allen)
4:3 (50:28) 5-4 Gallant (Etz/Allen)
Zuschauer: 3150. SR: Kowalczyk (Germering). Strafen: EHC 18 + 5 + SPD Brezina, ECN 14 + 5 + SPD Deleurme.
Stand Playoff-Serie:
EC Bad Nauheim – EHC Freiburg 2:2
Bereits für das Halbfinale qualifiziert: Bietigheim, Riessersee, Landshut.