EHC empfängt am Freitag Deggendorf
Wölfe wollen Leader bleiben - Rießle-Sperre noch ungewiss
Deggendorf möchte raus aus dem Tabellenkeller, der EHC Freiburg aber will an der Spitze bleiben - so lässt sich das Szenario vor dem nächsten Spiel in der Eishockey-Oberliga Süd skizzieren. Es findet am Freitag, 19.30 Uhr, in der Franz-Siegel-Halle im Freiburger Westen statt.
Deggendorf Fire rangiert derzeit zwar nur auf dem zehnten Tabellenplatz der Oberliga Süd, doch das Team aus der Stadt, die als Tor zum Bayerischen Wald bezeichnet wird, konnte die letzten drei Spiele für sich entscheiden. Das Motto eines Fanstammtisches in der Länderspielpause "Ruckma zam und Pack mas" scheint Wirkung gezeigt zu haben. Das Team von Jan Benda senior hatte sich im Tabellenkeller festgesetzt und konnte nun durch zwei Siege gegen Schweinfurt - am Sonntag nach Penaltyschießen - die Mighty Dogs in der Tabelle überholen. In der Deutschland-Cup-Pause hat sich Deggendorf zudem mit Louis-Vincent Albrecht auf der Torhüterposition verstärkt. Der 20-jährige Allgäuer gilt als großes Talent und spielte zuletzt in Zell am See in der zweiten österreichischen Liga.
Der Tabellenführer EHC Freiburg hat nach zwei Niederlagen in Selb und in Peiting mit einem hart erarbeiteten 5:3-Heimerfolg gegen den EC Peiting die Tabellenführung verteidigt. Ob Trainer Leos Sulak nach dem ruppigen Spiel auf Mannschaftskapitän Philip Rießle verzichten muss, ist noch unklar; die Entscheidung über eine Sperre nach seiner umstrittenen Matchstrafe steht noch aus (weitere Informationen folgen, sobald sie vorliegen). Der EHC Freiburg möchte nach dem goldenen Oktober weiter Punkte sammeln, um die Playoff-Teilnahme so früh wie möglich sicherzustellen. Beim Gastspiel in Deggendorf konnten die Wölfe mit einem knappen 5:4-Auswärtssieg alle drei Punkte mit auf die Heimreise in den Breisgau nehmen. Die Fire-Cracks forderten den Freiburgern dabei eine homogene und kämpferisch starke Mannschaftsleistung ab.
Im Kader von Deggendorf Fire findet sich ein altbekannter und enorm prominenter Spieler, der auch schon das Trikot des EHC Freiburg getragen hat: Jan Benda junior (42) ist zusammen mit seinem Vater, der das Team trainiert, zum Beginn dieser Saison an die Isarmündung gekommen. In der Saison 1992/1993 stürmte der junge Jan Benda für den EHC Freiburg in der 1. Bundesliga. Danach wurde er zum Nationalspieler, Olympiateilnehmer und NHL-Spieler. Die Stationen des Stürmers sind so renommierte internationale Clubs wie Slavia Prag, Sparta Prag, Washington Capitals, Jokerit Helsinki, AK Bars Kazan, Khimik Voskresensk, HC Litvinov, HC Zlin oder die Nürnberg Ice Tigers. Zuletzt stand der ehemalige Kapitän der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft im April 2002 bei einem Länderspiel gegen Frankreich auf dem Freiburger Eis. Nun wird es ein Wiedersehn mit Benda als Verteidiger im Trikot von Deggendorf Fire in der Franz-Siegel-Halle geben.
Vor der Begegnung wird es eine mit Spannung erwartete Ehrung geben: Der EHC-Förderverein "Wolfsrudel" übergibt den Dr.-Georg-Heinrich-Kouba-Preis an jenen Nachwuchsspieler, der sich nach Einschätzung einer Jury in der zurückliegenden Saison am meisten hervorgetan und am besten entwickelt hat.