EHC holt Unentschieden in Langenthal
Freiburg spielt beim NLB-Topklub 2-2 / Freiburg holt im Schlussdrittel 0-2 Rückstand auf / Tore durch Jannik Herm und Lutz Kästle / Marco Wölfl spielt durch und zeigt eine gute Partie
Im letzten Sommer verlor der EHC Freiburg die Vorbereitungspartie beim SC Langenthal mit 1-6 Toren. Gegen den Top-Klub aus der Nationalliga B hielt der EHC Freiburg das Match in diesem Jahr zunächst lange offen, nach 40 Minuten stand es 1-0 für Gastgeber. Nachdem Tschannen für Langenthal im Schlussdrittel auf 2-0 erhöht hatte, schien ein Freiburger Erfolgserlebnis zunächst außer Reichweite - doch dann glichen Jannik Herm und Lutz Kästle binnen drei Minuten die Partie aus. Da sich beide Teams darauf verständigten keine Verlängerung oder Penaltyschießen durchzuführen, blieb es am Ende beim 2-2 Unentschieden zwischen Langenthal und dem EHC.
EHC-Coach Leos Sulak setzte diesmal im Tor auf Marco Wölfl, der bei hochsommerlichen Temperaturen in der Langenthaler Eishalle von Beginn an einiges zu tun hatte. Die Hausherren drückten dem Spiel wie erwartet ihren Stempel auf, auch wenn auf Seiten des SC Langenthal nicht alle Kontingentspieler zum Einsatz kamen. Das Team von Trainer Jason O'Leary zog das Spiel routiniert von der blauen Linie auf und konnte immer wieder mit ein oder zwei Spielern die Sicht vor Wölfl verdecken. Der Freiburger Schlussmann packte trotzdem sicher zu und erlaubte nur wenige Abpraller. Beim 1-0 für Langenthal in der 9. Spielminute durch Spielmacher Josh Primeau war Wölfl jedoch machtlos: Bei Überzahl für Langenthal saß der schnelle Pass in den Slot perfekt, Primeau traf per Direktabnahme zur Führung für seine Farben. Freiburg hatte bis zu diesem Zeitpunkt mehr als nur mitgehalten und mit schnellen Kontern mehrfach für Gefahr vor dem Tor von Yannik Wildhaber gesorgt, wenn auch ohne Erfolgserlebnis. Gegen Ende von Abschnitt 1 tauchte der EHC jedoch seltener vor dem gegnerischen Tor auf - Langenthal hatte sich besser auf die Freiburger Angriffszüge eingestellt und verhinderte weitere EHC-Großchancen.
Der zweite Abschnitt endete trotz jeweils zwei Powerplaymöglichkeiten auf beiden Seiten torlos. Sowohl Wölfl als auch Wildhaber spielten in dieser Phase fehlerlos, über weite Strecken neutralisierten sich beide Mannschaften - erst gegen Ende des zweiten Drittels gab es für die rund 40 mitgereisten Wölfe-Fans wieder mehr Torszenen zu sehen. Chris Billich vergab eine gute Chance in Überzahl, auf der Gegenseite verfehlte Luca Wyss das Freiburger Gehäuse nur um Zentimeter. Eine dicke Chance zum Ausgleich hätten auch Jannik Herm und Julian Airich bei einem zwei auf eins Konter gehabt - wenn der Querpass von Herm auf AJ durch gekommen wäre. So ging es mit einem knappen 1-0 für Langenthal in die zweite Pause, die Hausherren hatten insgesamt mehr Spielanteile, Freiburgs Konter blieben jedoch wie in Abschnitt 1 durchaus gefährlich.
Im Schlussabschnitt wurde der Spielfluss durch zahlreiche Strafzeiten immer wieder unterbrochen - das Match war nicht unbedingt nicklig, es fehlte schlicht und ergreifend ein Tick Konzentration und Disziplin. Bei drei gegen drei Feldspielern nutzte SC-Kapitän Stefan Tschannen den Platz auf dem Eis zunächst zur 2-0 Führung für die Gastgeber. Aber der EHC schlug nur wenig später zurück: Jannik Herm traf mit einem beherzten Schlagschuss zum 1-2 Anschlusstreffer. Und nur drei Minuten später sorgte Lutz Kästle sogar für den Ausgleich, möglicherweise war auch Jannik Herm noch entscheidend an der Scheibe und fälschte vor dem Tor von Yannik Wildhaber ab. Aber wie auch immer die Scheibe ins Tor gekommen war: Die rund 50 mitgereisten Fans hatten nach dem Ausgleich allen Grund zum Jubeln, mussten aber bis zur Schluss-Sirene um das Resultat zittern. Langenthal erhöhte noch einmal Druck und Tempo und hatte bei einer Strafzeit gegen den EHC 90 Sekunden vor Schluss sogar eine Überzahl-Möglichkeit. Aber ein starkes Penalty-Killing des EHC und ein gut aufgelegter Marco Wölfl hielten das Unentschieden bis zur Schluss-Sirene fest. Die Hausherren hatten zwar über weite Strecken der Partie mehr Spielanteile, aber Freiburg zeigte ein kämpferisch und spielerisch starke Leistung und erhielt nach Spielende zurecht viel Applaus von den mitgereisten EHC-Fans.
Tore:
1-0 (08:12) Josh Primeau (Marc Kämpf/Jeffrey Füglister)
2-0 (45:42) Stefan Tschannen (Arnaud Montandon/Aurélien Marti)
2-1 (49:20) Jannik Herm (Julian Airich/Milos Vavrusa)
2-2 (52:46) Lutz Kästle (Jannik Herm/Milos Vavrusa)
Zuschauer: 400
Schiedsrichter: Philipp Clément
Strafminuten: Langenthal 16; Freiburg 16
Die Aufstellung des EHC:
51 Mensator / 94 Wölfl
10 Meyer, 42 Vas / 43 Wittfoth, 69 Duda, 81 C. Billich
64 Mund, 86 Brückmann / 9 Linsenmaier, 22 Kunz, 33 Haluza
4 Vavrusa, 92 Kästle / 41 Herm, 17 Bräuner, 67 Airich
26 Rießle, 45 Wagner / 40 S. Billich, 19 Saccomani, 78 Schlenker