Freiburg verliert zweites Playoff-Spiel / Mares verletzt
Es war alles für eine spannende zweite Playoff-Partie
vorbereitet. Mehr als 2500 Zuschauer, darunter auch etwa 250 Falken-Fans, hatten
sich in der Franz-Siegel-Halle eingefunden. Ein letztes Mal führte Thorsten
Rother, dessen Engagement beim EHC Freiburg nach fünf Jahren endet, als
Stadionsprecher durch die Partie. Beide Mannschaften konnten in der gleichen
Aufstellung beginnen wie am Freitag. Am Ende waren es erneut die Falken, welche
den Sieg in Händen hielten.
Für den ersten Aufreger des Abends brauchte es nur 21 Sekunden. HEC-Stürmer
Carciola brachte Petr Mares mit einem Kniecheck zu Fall - während der Wölfe-Angreifer
zur Behandlung in die Kabine musste, war für Carciola der Arbeitstag bereits
beendet, er erhielt für sein Foul eine Spieldauerstrafe. Gleichbedeutend
war dies mit fünf Minuten Überzahl für Freiburg - Kapital daraus
zu schlagen vermochten die Hausherren jedoch nicht. Erneut präsentierte
sich das EHC-Powerplay nicht druckvoll genug, um die Gäste ernsthaft in
Verlegenheit zu bringen. Als die Wölfe in der 11.Minute gerade eine doppelte
Unterzahl überstanden hatten, konnte Esdale mit einem Schlenzer von der
blauen Linie Heilbronn mit 1:0 in Führung bringen. Keine vier Minuten später
die Antwort der Freiburger, Kotasek erzielte unter lautem Jubel den Ausgleich.
Wie schon am Freitag gestaltete sich das erste Drittel ausgeglichen, diesmal
war dies jedoch auch der Spielstand.
Im zweiten Drittel ähnelte das Bild dem ersten Playoff-Spiel. Die Regelauslegung
wurde konsequenter und die Wölfe verstanden es nicht, sich darauf einzustellen.
Abermals demonstrierte Heilbronn, wie man ein Powerplay erfolgreich abschließen
kann. EHC-Kapitän Henkel war noch gar nicht richtig von der Strafbank runter,
als Schietzold im Nachsetzen die erneute Gäste-Führung besorgte. Der
zweite Aufreger des Abends folgte nur wenig später und war eines Eishockeyspiels
unwürdig. Falken-Stürmer Caig hatte Mares im Freiburger Drittel brutal
in die Bande gecheckt. Caig erhielt völlig zu Recht eine Matchstrafe. Petr
Mares, der mehrere Minuten bewusstlos war, musste ins Krankenhaus gebracht werden
und muss dort auch über Nacht zur Überwachung bleiben.
Ungeachtet der unschönen Szene mit ihren Folgen ging das Eishockeyspiel
natürlich weiter. Und zwar mit einem Strafzeiten-Festival, oftmals musste
dabei ein Freiburger auf die Strafbank. Spielfluss wollte kaum noch aufkommen,
nur selten standen im Mittelabschnitt zehn Feldspieler auf dem Eis. Die Falken
konnten ihre Führung während einer doppelten Überzahl auf 3:1
ausbauen, Stanley hatte einen Schuß im Slot unhaltbar für Knudsen
abgefälscht. Immerhin bot sich dem EHC zu Beginn des letzten Drittels die
Möglichkeit, mit zwei Mann mehr agierend wieder heranzukommen. Doch wie
auch bei einer späteren doppelten Überzahl war das Wölfe-Powerplay
zu zaghaft, es fehlten der Zug zum Tor sowie gute Schüsse. So brachte das
1:4 durch Calce in der 50.Minute die endgültige Entscheidung.
Wie bereits am Freitag entschieden die Special Teams die Partie, zudem wurde
dem EHC erneut manche Undiszipliniertheit zum Verhängnis. Konnten die Falken zwei
ihrer acht Überzahlsituationen nutzen (ein weiterer Treffer fiel direkt
im Anschluss an ein Powerplay), so waren die Wölfe bei zehn Versuchen erfolglos
geblieben. Insgesamt präsentierte sich Heilbronn offensiv gefährlicher,
während Freiburg dem guten Anfangsdrittel nur wenig gute Angriffe in den
restlichen 40 Minuten folgen ließ. So war die Mannschaft aus der Käthchenstadt
Heilbronn auch der verdiente Sieger, Freiburg indes verlor nicht nur die Partie,
sondern mit Petr Mares auch einen wichtigen Leistungsträger.
Während HEC-Trainer Rossi der Pressekonferenz fernblieb, zeigte sich Wölfe-Trainer
Svetlov kämpferisch. Mit der Disziplin seiner Spieler im 2.Drittel war
er nicht zufrieden, zumal er dadurch zeitweise kaum noch einen Verteidiger zur
Verfügung hatte. Dennoch betonte er, dass "es nur zwei Spiele gewesen
sind. Die Serie geht weiter und wir werden weiterkämpfen." Das dritte
Viertelfinal-Spiel findet am kommenden Freitag um 20 Uhr in der Heilbronner
Knorr-Arena statt.
Statistik:
EHC Freiburg - Heilbronner Falken 1:4 (1:1, 0:2, 0:1)
0:1 (10:24) Esdale (Calce) 5-4
1:1 (14:10) Kotasek (Mamonovs)
1:2 (23:59) Schietzold (Caig, Caudron)
1:3 (35:35) Stanley (Caudron, Petrozza) 5-3
1:4 (49:35) Calce (Caudron, Kohl)
Strafen: Freiburg 28 plus Diszi Henkel und Hoffmann - Heilbronn 20 plus Spieldauer
Carciola plus Matchstrafe Caig
Schiedsrichter: Ulpi Sicorschi (Waldkraiburg)
Zuschauer: 2324
Playoffs:
EC Peiting - SC Riessersee 7:5 (2:0, 3:1, 2:4), Serie 1:1
EHC Freiburg - Heilbronner Falken 1:4 (1:1, 0:2, 0:1), Serie 0:2
Blue Devils Weiden - Tölzer Löwen 5:4 n.V. (3:1, 0:2, 1:1), Serie
2:0
Hannover Indians - EV Ravensburg 9:1 (4:0, 3:0, 2:1), Serie 1:1
Pokal-Quali:
EV Füssen - Eisbären Juniors Berlin 7:5 (3:1, 3:3, 1:1), Serie 1:1
- Füssen gewinnt die Serie aufgrund des Torverhältnisses
EHC Klostersee - Starbulls Rosenheim 4:2 (2:0, 2:0, 0:2), Serie 1:1
- Rosenheim gewinnt die Serie aufgrund des Torverhältnisses