04.02.2008

Freiburg zieht ins Halbfinale ein - 6:3 Erfolg über Hannover

Die Wölfe Freiburg haben die Serie gegen die Hannover Indians gedreht und den Einzug in das Playoff-Halbfinale geschafft! Durch einen 6:3 Erfolg vor über 4.000 Zuschauern in der Franz-Siegel-Halle konnte die Mannschaft von Peter Salmik den 1:3 Rückstand im Viertelfinale noch in einen 4:3 Sieg umwandeln. Dabei wurde den Eishockeyfans im siebten und entscheidenden Spiel packende 60 Minuten geboten.

Für Sorgenfalten auf der Stirn von Salmik sorgte derweil Dennis Meyer. Der Hannoveraner Stürmer hatte die Gäste bis zur 13.Minute mit 2:0 in Front gebracht. Schon nach 136 Sekunden ließ Meyer die Scheibe im Netz von Ronny Glaser zappeln, indem er einen Alleingang eiskalt abschloss. Zehn Minuten später konnten die Indians ein Scheibenbillard zum zweiten Treffer. Eine ideale Ausgangsposition für Hannover - doch Freiburg schlug zurück. In der 16.Minute war es Roman Kadera, der seine Farben auf 1:2 heranbrachte. Es war beinahe eine Kopie seines 1:1 Ausgleiches aus der sechsten Partie: Erneut hatte Kadera einen Bauerntrick angewandt und abermals ließ der begnadete Techniker seine Gegenspieler alt aussehen.

Die Startschwierigkeiten der Wölfe waren mit dem Treffer und der ersten Pause passé. Im zweiten Drittel drückten die Hausherren dem Spiel ihren Stempel auf. Unterstützt von den Freiburger Fans drängte Freiburg auf den Ausgleich. Als zwei Indians beinahe gleichzeitig auf die Strafbank wandern mussten, bot sich die Gelegenheit, um zum 2:2 zu gelangen. Zwar konnten beide Hannoveraner wieder auf das Eis zurückkehren, doch kaum waren die Gäste wieder komplett, klingelte es im Kasten von Roman Kondelik. Wieder war es Roman Kadera, der den Indians-Goalie bezwungen hatte.

Doch dem nicht genug: In der 37.Minute stand die Halle ein weiteres Mal Kopf. Antti Karhula hatte mit einem wunderbaren Schlenzer in den Winkel die Wölfe erstmals in Führung geschossen. Die Gäste aus Hannover schwächsten sich dann selbst. Zum einen haderten sie in dieser Phase zu sehr mit dem Unparteiischen, zum anderen kassierte David Musial eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Der Indians-Stürmer hatte Robert Hoffmann mit dem Schläger im Gesicht getroffen - Hoffmann musste blutend das Eis verlassen und in der Kabine genäht werden.

Doch der Wölfe-Verteidiger biss auf die - nun etwas lockeren - Zähne und kehrte im dritten Drittel wieder aufs Eis zurück. Und konnte den dritten Streich von Roman Kadera bewundern. Der Tscheche war ins gegnerische Drittel gezogen und scheiterte im ersten Anlauf an Kondelik. Dieser ließ die Scheibe jedoch nach vorne prallen und Kadera erzielte im Nachsetzen das 4:2. Sollte sein Hattrick die Vorentscheidung gebracht haben? Nein, noch nicht. Denn Hannover bäumte sich wieder auf und Staltmayr konnte im Powerplay auf 4:3 verkürzen. Die Indians waren dran und die Spannung enorm.

So hallte in der 52.Minute mit dem riesigen Jubelschrei auch ein wenig Erlösung mit, als Tomas Kucharcik die Scheibe über die Linie schob. Tom Herman war unwiderstehlich über den Flügel vor das gegnerische Gehäuse gezogen, bediente seinen Mitspieler mustergültig und Kucharcik netzte zum viel umjubelten 5:3 ein. Als Freiburg kurz darauf in Unterzahl agieren musste, hätten die Indians noch einmal herankommen können. Doch eine aufopferungsvoll kämpfende Wölfe-Mannschaft mit seinen Fans im Rücken stemmte sich erfolgreich gegen das Hannoveraner Powerplay.

Indians-Coach Joe West setzte in den letzten beiden Minuten alles auf eine Karte und nahm seinen Torhüter Kondelik zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Der Anschluss sollte aber nicht gelingen, statt dessen besiegelte Petr Mares 28 Sekunden vor Ende mit einem Treffer ins leere Tor endgültig den Freiburger Sieg - und die Hannoveraner Niederlage. Die Wölfe hatten es tatsächlich geschafft und die fast schon verloren geglaubte Serie mit drei Siegen in Folge gedreht.

Auch im letzten Spiel zeigte Freiburg eine geschlossene Mannschaftsleistung und kämpfte verbissen um den Einzug ins Halbfinale. Abermals standen nur vier Verteidiger zur Verfügung, während der Partie fiel für einige Minuten auch noch Robert Hoffmann aus, Benjamin Wildgruber hatte mit Adduktorenproblemen zu kämpfen und so rückte zeitweise Tom Herman in die Abwehr. Gemeinsam und mit einem starken Freiburger Publikum realisierten die Wölfe den Sieg über Hannover. Die Indians hatten Freiburg alles abverlangt und müssen nun nach einem großen Kampf vorzeitig in die Sommerpause. Nach dem Ende dieser emotionalen Serie verabschiedeten sich beide Teams fair mit Shakehands.

Für die Wölfe Freiburg steht nun die Halbfinal-Serie gegen die Tölzer Löwen an. Beginnend mit der Auswärtspartie am Freitag, den 4.April um 19:30 Uhr.



Pressekonferenz
Den Mitschnitt der Pressekonferenz mitsamt der Ausschnitte aus dem Playoff-Radio gibt es auf fudder: *klick*

Personal
Bei den Wölfen fehlte zum einen im Sturm Adam Spylo (Sperre), zum anderen in der Verteidigung Turo Virta (überzähliger Ausländer), Petr Bares (Grippe) und Manuel Neumann (Knieverletzung).


Statistik:

Wölfe Freiburg - Hannover Indians 6:3 (1:2, 2:0, 3:1)

0:1 (02:16) Meyer
0:2 (12:46) Meyer (Breiter, Musial)
1:2 (15:50) Kadera (Vozar, Kottmair)
2:2 (31:26) Kadera (Mares, Vozar)
3:2 (36:41) Karhula (Liebsch, Wittfoth)
4:2 (41.42) Kadera (Zappe) 6-4
4:3 (44:01) Staltmayr (Doyle, Meyer) 5-4
5:3 (51:45) Kucharcik (Herman, White) 5-4
6:3 (59:32) Mares (Kottmair, Glaser) 5-6

Strafen: Freiburg 16 - Hannover 21 + 10 (Kondelik) + 10 (Breiter) + 20 (Musial)
Schiedsrichter: Vogl
Zuschauer: 4033

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