Heimspiel gegen Rosenheim am Freitag, Sonderzug am Sonntag
Kein Wochenende wie jedes andere steht dem EHC Freiburg bevor: In der DEL2 gastiert am Freitag um 19.30 Uhr ein Traditionsteam mit einem äußerst klangvollen Namen im Breisgau - nämlich die Starbulls Rosenheim. Zum Auswärtsspiel nach Bad Nauheim werden die Freiburger Eishockeycracks dann von ungewöhnlich vielen Fans begleitet: Erstmals seit vielen Jahren rollt ein Sonderzug zu einem EHC-Auswärtsspiel.
Rosenheim! Es gibt wenige Ortsnamen im deutschen Eishockey, die mehr Geschichte atmen. In der 60.000 Einwohner zählenden Stadt, die am Rande der Bayerischen Alpen am Zusammenfluss von Inn und Mangfall liegt, wird bereits seit 1928 Eishockey gespielt. In den 1980er Jahren feierte der damalige Sportbund seine größten Erfolge, drei Meistertitel stehen zu Buche. Es folgten wechselvolle Jahre - doch längst zählen die Rosenheimer wieder zum Establishment der DEL2.
Trainer Franz Steer, mittlerweile dienstältester Coach der DEL2, übernahm den Club 2008 und führte die Star Bulls 2011 ins Halbfinale sowie 2012 in die Endspielserie gegen Landshut. Auch in den Jahren danach erreichte man stets die Playoffs. Diese liegen auch in dieser Saison durchaus in Reichweite der Rosenheimer. Im Moment stehen sie mit 27 Zählern auf Rang 9.
Zwei Gegner in Reichweite - an einem guten Tag
Über 14 Punkte weniger verfügt der EHC Freiburg - doch das letzte Wochenende hat den Freiburger Eishockeycracks und ihren treuen Anhängern Mut gemacht: 4 ihrer insgesamt 13 Zähler holten sie in den beiden Spielen beim SC Riessersee (3:4 n.P.) und gegen Crimmitschau. Das 6:1 gegen die Eispiraten dürfte auch in mentaler Hinsicht ein Befreiungsschlag gewesen sein: Allzu oft hatten die Breisgauer im bisherigen Saisonverlauf verloren, obwohl sie ihren Gegnern spieltechnisch keineswegs unterlegen waren. Doch es haperte, nicht untypisch für einen Liga-Neuling, an Cleverness, Effektivität und Konstanz.
Die Kaltschnäuzigkeit, mit das Team um den vierfachen Torschützen Petr Haluza und Top-Goalie Jonathan Boutin nun Crimmitschau besiegte, lässt die Anhänger auf ein wachsendes Selbstbewusstsein der Blau-Weiß-Roten hoffen. Gegen Mannschaften wie Rosenheim und Bad Nauheim - das Sonntagsspiel in Hessen beginnt um 18.30 Uhr - ist ein selbstsicherer Auftritt besonders wichtig. Beide Mannschaften rangieren zwar deutlich über den Freiburgern, sind für die EHC-Akteure an einem guten Tag aber nicht außer Reichweite. In Bad Nauheim holte die Sulak-Equipe am zweiten Spieltag ihren bislang einzigen Auswärtssieg der Saison, in Rosenheim unterlag sie Ende September zwar mit 0:4, waren trotz des deutlichen Resultats aber nicht völlig chancenlos.
Svanhals Einsatz offen
Offen ist noch, in welcher Formation der EHC Freiburg die beiden Partien in Angriff nehmen wird. Dass die verletzten Chris Billich, Niko Linsenmaier und Dennis Meyer fehlen, ist klar. Unklar ist aber, ob der tschechische Probespieler Ondrej Svanhal zu seinem ersten Einsatz in Wolfsdress kommt. Spielberechtigt ist er und Trainer Leos Sulak würde ihn auch gerne einmal in einem Pflichtspiel unter die Lupe nehmen, nachdem er im Training nun schon seit mehr als zwei Wochen mit den 26-Jährigen zusammenarbeitet. Allerdings würde Svanhal einen der vier Ausländerplätze einnehmen, die gegen Crimmitschau wie gehabt von Jonathan Boutin, Vladimir Kames, David Vrbata und Petr Haluza besetzt waren. Ob Sulak gegen Rosenheim oder in Bad Nauheim eine Veränderung vornehmen wird, will er spontan entscheiden.