Rückschlag für Andrei Salzer - doch er kämpft weiter
"Ich werde alles tun, um aus dem Loch herauszukommen": Eishockey bleibt für Andrei Salzer die Nummer eins, auch wenn seine Hüfte nach wie vor nicht mitspielt.
Hüftschmerzen haben Andrei Salzer in der vergangenen Saison gequält. Erst ein Spezialist erkannte, dass bei ihm wegen zu wenig Knorpel und der Form von Hüftkopf und -pfanne die Knochen aufeinander rieben, und so die Schmerzen verursachten. Die Folge waren zwei Operationen im ersten Halbjahr 2014. Umso überraschender kam dann die Meldung, dass der 24-Jährige vor dem Comeback für den EHC-Freiburg steht. Doch bereits in den ersten beiden Spielen im Trikot der Wölfe kamen die Schmerzen zurück, weswegen er seinen Comeback-Versuch vorerst abbrechen musste und nach Hannover zurückkehrte. Andrei Salzer hat sich trotz des Rückschlags den Fragen unseres Stadionmagazins EHC-Live gestellt.
Zunächst einmal: Wie geht’s?
Salzer: Tja, die Probleme mit der Hüfte sind jetzt doch wieder gekommen. Es war vielleicht doch zu viel für den Anfang. Auf jeden Fall habe ich wieder Schmerzen in der Hüfte.
Und was wirst du jetzt machen?
Salzer: Ich warte erst einmal ab, wie sich das entwickelt.
Viel Geduld hast du ja bereits in der vergangenen Saison aufbringen müssen. Nach der ersten Operation Anfang des Jahres hast du hier im Interview gesagt, dass du nun auf die zweite wartest...
Salzer: Die kam dann Ende Mai. Anschließend hatte ich ein Reha-Programm mit viel Physiotherapie und speziellem Training zum Muskelaufbau. Selbst das Krafttraining funktioniert gut. Etwas anderes sind dann aber immer noch die Bewegungen auf dem Eis.
Es war ja tatsächlich eine für viele überraschende Nachricht, die der Verein da am 11. September gemeldet hatte. „Salzer vor Comeback“ war auf der Homepage zu lesen. Warst du selber auch überrascht, dass es so schnell ging?
Salzer: Meine ersten Schritte auf dem Eis hatte ich bereits in Hannover absolviert, wo ich während der Zeit der Verletzung bei meinen Eltern gewohnt habe. Selbst im Training hier in Freiburg habe ich mich noch sehr gut gefühlt. Aber die Belastung in den beiden Spielen beim EZO-Cup in Romanshorn (Schweiz) war einfach etwas anderes. Da habe ich dann die Hüfte wieder gespürt.
Wie habe ich mir das als Laie vorzustellen? Was ist bei den Spielen so viel belastender als im Training?
Salzer: Mmmmh, das ist schwierig zu beschreiben. Die Intensität ist einfach höher. Ich habe in verschiedenen Zweikämpfen gemerkt, dass die Hüfte nach bestimmten Bewegungen vielleicht nicht blockiert, aber doch zugemacht hat. Ich war selber total überrascht, dass ich im Spiel gleich wieder Probleme bekommen habe, obwohl es beim Training so gut gelaufen war.
Im Februar hast du hier im EHC-Live-Interview gesagt: "Eishockey geht mir nicht aus dem Kopf." Wie sieht es heute nach dem erneuten Rückschlag aus?
Salzer: Das gilt immer noch! Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, einfach aufzuhören! Ich werde alles tun, um wieder zurückzukommen. Klar ist aber auch, dass ich im jetzigen Zustand keinen Vertrag unterschreiben konnte.
Deine Eltern haben dich während den Operationen und dem Aufbautraining immer unterstützt. Wie war deren Reaktion?
Salzer: Die sehen und wissen, dass ich einfach gerne Eishockey spiele. Im Moment machen sie mir vor allem Mut und bauen mich immer wieder auf.
Gäbe es für dich neben dem Eishockey andere Alternativen?
Salzer: Natürlich habe ich mir da bereits Gedanken gemacht. Ich werde mich jetzt auch umschauen, was ich beruflich machen kann. Aber bisher gibt es noch nichts Konkretes. Fest steht für mich, dass ich auch dann mindestens nebenbei noch Eishockey spielen werde.
Wirst du Kontakt zum EHC weiter halten?
Salzer: Die Verbindung zum Verein wird immer da sein. Gerade auch zu Trainer Leos Sulak habe ich Kontakt. Unter ihm habe ich ja auch zwei Jahre in Peiting gespielt.
Eishockey bleibt für dich also die Nummer Eins?
Salzer: Natürlich. Auch wenn es echt schwer ist – ich werde alles versuchen, um aus dem Loch wieder herauszukommen.
Dafür Dir alles Gute!
Interview: Stephan Neumann