Interview: Wie läuft der Movember 2015?
Sich einen Schnauzbart ("Mo") wachsen zu lassen, durch den ungewohnten Look für Aufmerksamkeit zu sorgen und das Gespräch auf oft vernachlässigte Themen wie Männergesundheit und Prostata-Vorsorge zu lenken – darum geht es im "Movember". Auch dieses Jahr haben sich einige EHC-Cracks zusammengeschlossen, um bei der karitativen Aktion Spenden einzutreiben. Angeführt wird das Team von EHC-Fan Philipp "Pipo" Weingardt. Zum Endspurt der Movember-Aktion standen uns Pipo und EHC-Stürmer Marc Wittfoth für ein paar Fragen zur Verfügung.
Was war eure Inspiration und Motivation, beim der Movember-Aktion einzusteigen?
Weingardt: Dieses Jahr war es so, dass Philipp Rießle mich angesprochen hat, da unser alter Movember- Kapitän Fabian Hönkhaus den Verein gewechselt hat, ob ich nicht diesen Posten übernehmen könnte, da er sich sein Pracht-Bart nicht abrasieren wollte (lacht). Da ich eh viel mit Sozialen Medien zu tun habe, war dies für mich keine Frage. Meine Motivation war von Anfang an, dass meine Eltern an Krebs erkrankt, aber Gott sei Dank wieder genesen sind und wir auf die Männer-Krankheiten aufmerksam machen wollen. Bei den Frauen ist es in der Regel kein Thema mehr, dass man zur Voruntersuchung geht, was bei den Männern leider nicht immer der Fall ist.
Wittfoth: Bei mir in der Familie gab es ebenfalls schon Krebsfälle und da es wirklich ein Tabu-Thema ist, sollte man dies einfach auflockern. Das funktioniert mit dem Schnauzer besonders gut, weil es halt einfach ein witziger Hebel ist, um auf die Männer-Krankheiten aufmerksam zu machen.
Ihr habt dieses Jahr ein großes Team an den Start gebracht unter anderem auch Neuzugang Marco Wölfle…
Weingardt (unterbricht die Frage): Marcs Vater ist auch mit dabei, welcher seit 20 Jahren stolzer Schnurrbartträger ist! ;-)
Könnt Ihr sagen, was die Motivation der anderen Team-Mitglieder war, sich dem EHC-Movember Team anzuschließen?
Wittfoth: Ich denke einfach, dass die Motivation so groß ist, weil es eine gute Sache ist und man mit wenig Aufwand viel erreichen kann.
Kurz zu dir, Pipo: Wenn man die deutschlandweite Rangliste anschaut, sieht man dich aktuell auf Rang 3 mit 1790 gesammelten Euro. Wenn man dir das am Anfang der Aktion erzählt hätte, hättest du es geglaubt?
Weingardt: Ich hab schon damit gerechnet, dass ich unter die Top 10 komme, da ich ein breit gefächertes Netzwerk habe. Ich hab auch die Mittel dazu, ziemlich viele Leute zu erreichen, da ich mit Internet und soziale Medien mein Geld verdiene. Aber, dass es so dermaßen durch die Decke geht, damit habe ich nicht gerechnet. Folgender Hintergrund: Man wird ja heutzutage an jeder Ecke zu Spenden aufgerufen wird und es ist nicht mehr selbstverständlich, dass man mitmacht.
Also durchaus zufrieden mit dem aktuellen Ranking?
Weingardt: Ähem - nein, nicht ganz. Letztes Jahr um diese Zeit war es ein bisschen mehr. Es fehlen dieses Jahr aber auch leider mehrere Leute, die letztes Jahr eine Großspende gebracht haben.
Team EHCF ist deutschlandweit auf Platz 5 und in der Eishockey-Challenge auf Platz 2 – seid ihr mit diesem Ergebnis zufrieden oder geht hier auch noch mehr?
Weingardt: Ganz klar da geht noch mehr. Marc wird es als Sportler genauso sehen wie ich oder?
Wittfoth: Es ist ja eine gute Sache, dass es so einen Wettbewerb gibt. Und ganz klar will jeder, der an einem Wettbewerb teilnimmt, diesen auch gewinnen. Das hätte dann auch wieder positive Effekte für die komplette Movember-Aktion.
Marc, du hast ja auch zwei Auktionen bereits vollzogen – zum einen den Schläger aus der Aufstiegssaison mit allen Unterschriften und ein Trikot. Wie läuft es hier aktuell?
Wittfoth: Der Schläger wurde bereits zu einem sensationellen Preis versteigert – Hut ab. Das Trikot läuft gerade noch und dann schauen wir mal noch, ob wir was Kleines versteigern können.
Eine persönliche Frage: Wie ist für euch im Alltag im Movember - stört euch der Schnurrbart oder ist da schon etwas Stolz dabei?
Weingardt: Wir müssen erstmal bei Marc sehen, dass alles andere außer der Schnurrbart glatt ist (lacht)
Marc: Man steht natürlich zu der Aktion und deswegen ist es auch mal einen Monat nicht schlimm, sich oberhalb der Lippe nicht zu rasieren. Im Umfeld wird dies auch gut aufgenommen, da man mittlerweile weiß, worum es geht und dass es für einen guten Zweck ist.
Letzte Frage- wo denkt Ihr geht die Reise noch hin im Endspurt? Platz 1 noch drin?
Weingardt: Auf jeden Fall – wir sind voll dabei!
Wittfoth: Am Anfang geht es natürlich ein bisschen einfacher, weil einfach noch mehr Leute da sind, die man motivieren kann zu spenden. In der Mitte stockt es dann ein bisschen und ich denke, dass wir jetzt nochmal ein bisschen Gas geben werden. Es ist auch einfacher geworden zu spenden. Durch Facebook kann man mit zwei einfach Klicks schon spenden und hier ist es egal, welcher Betrag gespendet wird.
Habt Ihr noch eine Nachricht an alle Fans, die noch nicht gespendet haben?
Wittfoth: Wie gesagt, mit zwei Klicks ist man schon mit dabei und jeder gespendete Betrag hilft hier.
Spenden könnt Ihr noch Ihr noch auf folgenden MoSpace-Seiten:
- EHC Freiburg e.V. #DEL2
- Pipo Weingardt
- Marc Wittfoth
Interview: Martin Thiesen