03.12.2004

Play-Downs: Wölfe schlagen Hannover mit 6:2

Das war der Ausgleich! In einem hitzigen, teilweise speziell seitens der Scorpions überhart geführten Spiel besiegten die Wölfe Freiburg am heutigen Abend die Hannover Scorpions vor 4148 Zuschauern verdient mit 6:2 (2:1,1:0,3:1). In der Play-Down-Serie (Modus: Best of seven) steht es damit 1:1.

Dabei waren die Niedersachsen bereits nach 2:38 Minuten in Führung gegangen - wie schon beim ersten Spiel in Hannover war Teljukin der Torschütze zum 0:1. Nach nervösem Beginn gelang jedoch Bousquet in der 6.Minute der frenetisch bejubelte Ausgleich, und kurz darauf war das Spiel für Teljukin auch schon beendet. Nach einem Stockfoul an Mares musste der Verteidiger mit einer Spieldauerdiszi in die Kabine. Keine zwei Minuten später schickte Schiedsrichter Lichtnecker, der wie schon bei der Wölfe-Niederlage in Hannover bis auf ganz wenige Ausnahmen konsequent seine Linie verfolgte, den nächsten Scorpions-Spieler in die Kabine: Diesmal zog Jakobsson Zelenka den Stock durchs Gesicht und kassierte dafür völlig zu Recht ebenfalls eine Spieldauerdisziplinarstrafe.

Wie zuvor Mares (der später aufs Eis zurück kehren konnte) so musste auch Zelenka verletzt in die Kabine. Zwar fuhr Zelenka im 2.Drittel noch einige Wechsel, dann musste er jedoch mit einer Kieferverletzung aufgeben. Mehr als drei Minuten spielten die Wölfe nun ein 5:3-Powerplay, zunächst allerdings ohne zählbaren Erfolg. In der 9.Minute lag sogar die dritte Spieldauersizi für die Scorpions in der Luft: Jeff Christian hatte Christoph Sandner bei einem Fight mehrere Faustschläge verpasst, so dass dieser stark blutend ebenfalls in die Kabine musste - Lichtnecker beließ es jedoch bei einer 2-Minuten-Strafe. In Überzahl war es dann Dany Bousquet, der die Freiburger mit seinem zweiten Treffer in der 12.Minute mit 2:1 in Führung schoss. Begeisterung auf den Rängen, was für ein turbulentes Drittel.

Im zweiten Drittel kühlten die Emotionen etwas ab und die bis dato übermotivierten Scorpions, denen nun nur noch vier Verteidiger zur Verfügung standen, agierten etwas disziplinierter. Die Wölfe agierten kontrollierte aus der Defensive heraus und kamen so immer wieder zu Torchancen. Eine davon nutzte der agile Vadim Slivchenko in der 34.Minute zum 3:1. Bemerkenswert: Auch wenn zwischenzeitlich das Spiel etwas an Dynamik verlor - die Wölfe-Fans standen 60 Minuten lang hinter ihrem Team. An diesem Abend war die Franz-Siegel-Halle ein Hexenkessel.

Mit einem Doppelschlag machten die Freiburger im Schlussdrittel den Sack zu: Zuerst umkurvte Stas den zu Anfang stark, später durchschnittlich haltenden Kauhanen zum 4:1, nur 26 Sekunden darauf sorgte Slivchenko mit einem Direktschuss unter die Latte (feines Zuspiel Bousquet) für die Entscheidung. Zwar verkürzte Hannover nochmals durch Haas, zwei Minuten vor der Schlusssirene stellte Hölscher jedoch den alten Abstand wieder her und markierte den 6:2-Endstand. Wenige Minuten zuvor hatte es allerdings eine weitere unschöne Szene gegeben: Bei einer turbulenten Szene vor dem Tor hatte Scorpions-Stürmer Christian Wölfe-Keeper Haas mit dem Stock am Hals getroffen - der sonst nicht aus der Ruhe zu bringende Haas stürzte auf Christian los und verpasste ihm einen Faustschlag. Nicht ohne Grund, wie eine ca. 10 Zentimeter lange Risswunde entlang des Kehlkopfs des Wölfe-Keepers nach dem Spiel dokumentierte.

Wölfe-Coach Valasek warf Christian nach dem Spiel vor, er habe Haas mutwillig attackiert, um ihn aus dem Spiel zu nehmen. Unter dem Strich ein völlig verdienter Sieg der Freiburger Mannschaft gegen ein Scorpions-Team, das sich durch zahlreiche Disziplinlosigkeiten selbst um eine bessere Ausgangslage brachte. Das dritte Spiel dieser Serie findet am Sonntag um 18:30 Uhr in der Preussag-Arena statt. Der Verlauf der Partie wird live im Netz auf dem Liveticker von EHC Online dokumentiert.

Statistik:
0:1 (2:38) Teljukin (Dolak/Augusta)
1:1 (5:10) 5-4 Bousquet (Slivchenko/Khaidarow)
2:1 (11:51) 5-4 Bousquet (Hölscher/Scerban)
3:1 (33:41) Slivchenko (Khaidarow/Bousquet)
4:1 (48:14) Stas (Slivchenko/Makritski)
5:1 (48:40) Slivchenko (Bousquet)
5:2 (52:04) Haas (Dolak/Soccio)
6:2 (58:18) Hölscher (Faith)

Zuschauer: 4148. SR: Lichntecker. Strafen: Wölfe 22, Hannover 24 +5+SPD Teljukin +5+SPD Jakobsson

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