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28.10.2016

Wir müssen reden: Fantalk am 7. November

Es ist vielleicht ein ungewöhnlicher Schritt: Der EHC Freiburg versucht, etwas gegen die Miesmacherei im Internet zu tun. Und zwar offline, im ganz realen Leben. Wir sind ein kleiner Verein. Da kann das funktionieren.

Liebe EHC-Fans, wir müssen reden.

Deshalb laden wir zu einem Fantalk ein – am Montag, 7. November, um 19.30 Uhr, im VIP-Raum des Freiburger Eisstadions. Anwesend sein werden unter anderem Trainer Leos Sulak, Kapitän Philip Rießle, Stürmer Radek Duda, EHC-Vorstand Werner Karlin und EHC-Beirat Karl Heidegger, der die Veranstaltung moderiert.

Warum wir dazu einladen? Ganz einfach: Weil wir finden, dass die Stimmung bei Südbadens Eishockeyanern – insbesondere in den Onlinemedien – so gar nicht zu der Performance unserer Mannschaft passt. Wer nur die Facebook-Kommentare über den EHC Freiburg liest, der hält uns für einen Krisenclub, für einen Absteiger. Das wollen wir nicht so stehen lassen.

Freilich, in dieser Saison ist – wie in jeder Saison! - nicht jedes EHC-Spiel eine Offenbarung. Und natürlich: Gerade auf eigenem Eis hätte sich unser Team gerne manchmal ein bisschen besser verkauft, um unser treues Publikum zu belohnen. Daraus müssen wir keinen Hehl machen. In einer ambitionierten Liga wie der DEL2 läuft nicht immer alles so, wie man es sich wünscht. In mancherlei Hinsicht wollen und müssen wir besser werden. Dafür arbeiten wir jeden Tag.

Es geht um den Klassenerhalt!

Trotzdem aber steht unsere Mannschaft prima da – gerade für ein Team, das um den Klassenerhalt kämpft. Wir wollen in dieser super-ausgeglichenen Liga bleiben, das ist unser großes Ziel. Wir sind kein Verein, der über die Playoffs spricht. Wir sind im zweiten Jahr in der DEL2, wir haben den wohl kleinsten Etat aller 14 Vereine, wir haben vor zwei Jahren noch in der Oberliga gespielt und vor fünf Jahren in der Regionalliga. It's a long way to the top. Wir wissen, wo wir herkommen.

Und deshalb halten wir unser bisheriges Abschneiden für gut. Achter Platz, 16 Punkte aus 11 Spielen, nie hoch verloren, immer gekämpft, sehr gut mitgehalten gegen Spitzenteams wie Titelverteidiger Kassel und Tabellenführer Bietigheim. Da gibt es eigentlich nichts zu meckern.

Mal sind es die Spieler, mal die Trommler

Eigentlich. Doch die Stimmung im Internet ist eine andere: Gegrummel, Motzerei, Unzufriedenheit bis hin zur Hetze. Die Motzer schaukeln sich gegenseitig hoch. Manchmal kriecht die Miesmacherei bis ins Stadion an der Ensisheimer Straße. Plötzlich tun viele so, als würden wir eine schlechte Saison spielen. Plötzlich muss sich unser Team beinahe dafür entschuldigen, wenn es auswärts gewinnt, dabei aber defensiv-unspektakulär seinen Job verrichtet und vielleicht auch mal ein bisschen Glück hat. Plötzlich wird im Fanforum, in dem normalerweise eine übersichtliche Schar an EHC-Fans scharfsinnig diskutiert, durch neue User ganz offen Zwietracht gesät. Plötzlich wird auf Facebook fast jeden Tag eine andere Sau durchs Dorf getrieben: Mal ist es Spieler X, mal Spieler Y, mal der Trainer und dann wieder – was unter Fans besonders unerträglich ist - die Trommler im Eisstadion. Wo sind wir nur hingekommen? Wo ist der Zusammenhalt, der uns in den vergangenen Jahren so erfolgreich gemacht hat? Was läuft hier schief?

Okay, ganz so "plötzlich" kommt nicht alles, manches davon gärt schon länger. Und natürlich weiß jeder, dass Hetze und Panikmache auf Facebook nicht nur im Sport das Klima beeinflussen, sondern auch in der Politik und der ganzen Gesellschaft.

Ehrlicher Sport für ehrliche Fans!

Aber warum sollten wir uns einem Trend beugen, den es in Politik und Gesellschaft gibt? NO WAY, wir sind der EHC Freiburg! Wir sind ein kleiner Verein, im dem fast jeder jeden kennt, in dem man sich gegenseitig in die Augen schauen kann. Da braucht man keine Internet-Hetze, da kann man auch ganz normal miteinander reden. Genau deshalb machen wir den Fantalk.

Speziell dazu eingeladen sind die, die unzufrieden sind. Ihr werdet sehen: Man darf uns auch ins Gesicht sagen, was nicht gut läuft. Das halten wir aus und das ist uns viel, viel lieber als anonyme Online-Debatten. Eigentlich ist ein persönliches Gespräch übrigens immer möglich, nach den Spielen, nach dem Training oder wann auch immer. Wir sind keine abgehobenen Stars und keine arroganten Funktionäre. Wir machen ehrlichen Sport für ehrliche Fans. Also sprecht mit uns! Spätestens beim Fantalk.

Es geht auch ums Zamboni und das Thema Twitter

Dort werden wir auch Dinge thematisieren, die abseits des Eises nicht so toll laufen. Bei unserer Stadiongaststätte Zamboni stehen leider wieder Veränderungen bevor. Das war anders geplant und das tut uns leid für unsere treuen Gäste, die sich vor dem Spiel gerne stärken würden (weitere Informationen folgen in Kürze). Und einen Liveticker von den Heimspielen gibt es nicht mehr, weil das XXL-Projekt Sprade.TV zu viel Manpower verschlingt. Aber hier sind wir bei einem anderen Thema: Auf unseren Aufruf, dass unser Twitter-Team Verstärkung für den Liveticker sucht, hat sich bisher niemand gemeldet. Kein einziger EHC-Fan ist bereit, uns hier zu unterstützen – aber viele beschweren sich, dass es keinen Ticker mehr gibt. Das passt nicht zusammen. Auch darüber müssen wir reden, spätestens in der Deutschland-Cup-Pause, beim Fantalk am 7. November.

Ihr seht: Wir kämpfen. Unsere Jungs kämpfen auf dem Eis und wir alle kämpfen gegen eine miese Stimmung. Das ist vielleicht ein ungewöhnlicher Schritt. Aber wir wagen ihn. Redet mit uns, face to face anstatt auf Facebook! Wir zählen auf euch!

 

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