Die erste und einzige Vorbereitungspartie gegen einen Ligakonkurrenten war zugleich ein echter Prüfstein: der EHC Freiburg bestritt am Freitagabend sein drittes Testmatch für die kommende Spielzeit 2015/16 beim amtierenden DEL2-Champion Bietigheim Steelers. Die Schwaben zählten in den vergangenen Jahren stets zu den Top-Teams der Liga und werden sicher auch in der neuen Saison ganz oben mitmischen. Vor dem Match warnte daher EHC-Coach Leos Sulak: "Wer sich zu weit in die Offensive wagt, wird hier ganz sicher bestraft. Wir müssen uns zuerst auf die Defensive konzentrieren."
Doch ausgerechnet in der ersten Schicht unterlief der EHC-Abwehr beim Spielaufbau gleich ein Fehlpass - Shawn Weller schnappte sich die Scheibe und ließ Christoph Mathis im Freiburger Tor keine Chance. In der Folge kam der EHC etwas besser ins Spiel, Ex-Steeler Jannik Herm hatte eine gute Möglichkeit auf dem Schlager, aber wie auch in der Folge zeigte der EHC an diesem Abend keine optimale Chancenverwertung. Probespieler David Vrbata war ein auffälliger Aktivposten in den Freiburger Reihen, im Abschluss fehlte ihm jedoch ebenfalls ein Quäntchen Glück. Auf der anderen Seite kam Bietigheim ab der 10. Minute zunehmend besser in Fahrt: Laufwege und Pässe stimmten, die individuelle Klasse und die weitgehend eingespielten Blöcke brachten mehr und mehr Druck aufs Wölfe-Tor. Die EHC-Abwehr stand jedoch gut, Christoph Mathis hielt seinen Kasten sauber - somit ging es mit 1-0 in die erste Pause.
In Abschnitt 2 blieb die Partie temporeich, es gab nur wenig Unterbrechungen - zumal beide Teams auch äußerst fair agierten. Eine der wenigen Strafen gegen den EHC nutzte Bietigheim in der 32. Minute zum 2-0 durch Marcus Sommerfeld. Freiburg kam wenig später zu einer Powerplay-Möglichkeit, am Ende fehlte aber einfach der Tick Präzision oder auch Kaltschnäuzigkeit, um die Scheibe im Bietigheimer Kasten unterzubringen. Die beste Chance hatte der frei stehende Petr Haluza, der die Scheibe jedoch knapp am Pfosten vorbei setzte.
Im Schlussdrittel bot Freiburg dem amtierenden Meister bis zur 50. Minute weiter Paroli, die letzten zehn Minuten gehörten dann jedoch eindeutig den Hausherren. In der 55. Minute traf Marcus Sommerfeld mit einem One-Timer zum 3-0, zwei Minuten später erhöhte Jason Pinizzotto im Powerplay auf 4-0, was auch gleichzeitig den Endstand bedeutete. Unterm Strich zeigten die Hausherren die reifere Spielanlage, Freiburg hatte dennoch gute Möglichkeiten, ebenfalls auf die Anzeigetafel zu kommen, war aber vor dem Tor nicht abgeklärt genug. Bei beiden Teams blitzte zuweilen ein noch größeres Potential auf - immerhin war er es das erste Testspiel für die Steelers, und auch aus Freiburger Sicht bleibt noch vier Wochen Zeit, um an den Defiziten zu arbeiten. Die nächste Gelegenheit bietet sich für den EHC gleich morgen, Samstag, um 16h zuhause gegen die Rapperswil-Jona Lakers.
Tore:
1-0 (1.) Shawn Weller
2-0 (32.) Marcus Sommerfeld (David Wrigley/Justin Kelly - 5:4)
3-0 (55.) Marcus Sommerfeld (David Wrigley)
4-0 (57.) Jason Pinizzotto (Justin Kelly - 5:4)