Vor dem ersten DEL2-Spiel in Freiburg war rund um die Franz-Siegel-Halle fast ein wenig Playoff-Feeling zurück: Draußen war's noch hell, dazu kamen frühlingshafte Temperaturen und natürlich waren die Ränge in der Franz-Siegel-Halle mehr als gut gefüllt. Die Stimmung in der altehrwürdigen Eishalle war bestens, eine Choreo in der Nordkurve, dann die Starting Six .. und es ging los, das erste DEL2-Match auf Freiburger Eis! Die ersten Minuten verliefen holprig, mit vielen Unterbrechungen, beiden Teams war die Nervosität bei dieser Saisonpremiere spürbar anzumerken. Freiburg hatte bei einem Überzahlspiel in der 3. Minute die Gelegenheit, das Lampenfieber abzuschütteln und etwas mehr Sicherheit zu gewinnen. Und der EHC nutzte das erste Powerplay in der Tat zur 1-0 Führung durch Niko Linsenmaier. Adam Schusser hatte die Scheibe in den Torraum gebracht, Tobi Kunz fälschte ab, Niko Linsenmaier verwandelte, die Halle stand Kopf. Aber so einfach ging es natürlich nicht weiter: Heilbronn profitierte von seinem schnellen Aufbauspiel, überwand die neutrale Zone meistens recht flott und konnte sich immer wieder für längere Zeit im Freiburger Drittel festspielen. Der EHC hatte in Abschnitt 1 zwar ein, zwei weitere Großchancen, das Tor machten jedoch (nicht unverdient) die Gäste. Adam Brace zog mit viel Speed ins EHC-Drittel, kurvte vors Tor und überwand Christoph Mathis mit einem schnellen Rückhandmove.
In der Boxsprache hätte man nach der "ersten Runde" gesagt, dass Heilbronn die meiste Zeit die Ringmitte behauptet hatte. In Abschnitt 2 wendete sich das Blatt, Freiburg wirkte nun auch von der Körpersprache her präsenter, wacher und hatte mehr Scheibenbesitz. Und wie schon im ersten Drittel gelang dem EHC gleich zu Beginn des Abschnitts ein Überzahltreffer. Niko Linsenmaier hatte von Höhe des Bullypunkts abgezogen, Peter Holmgren im Gäste-Tor war die Sicht versperrt und so fand der Schlenzer genau neben den rechten Pfosten den Wegs ins Heilbronner Tor. Freiburg hatte im weiteren Verlauf des zweiten Drittel noch mehrere weitere Überzahlgelegenheiten, unter anderem eine Minute mit zwei Feldspielern mehr auf dem Eis. Allerdings verflachte der Druck aufs Heilbronner Tor zunehmend, der EHC spielte die Situationen häufig zu zögerlich aus. Am Ende blieb es nach 40 Minuten bei der knappen 2-1 Führung für Freiburg.
Im Schlussabschnitt sorgte zunächst Petr Haluza mit dem Treffer zum 3-1 für Riesenjubel unter den 2.654 Zuschauern. Freiburg hatte sich zuvor in einer Drangphase mehrere gute Möglichkeiten erarbeitet, der Treffer von Haluza unters Lattenkreuz war zu diesem Zeitpunkt verdienter Lohn für die nun auch spielerisch überzeugenden Breisgauer. Anschließend vergab der EHC jedoch die zweite doppelte Überzahlmöglichkeit an diesem Abend, Heilbronn verteidigte in Unterzahl aggressiv und kam in der 56. Minute zum Anschlusstreffer durch Ralf Rinke. In den letzten Spielminuten drückten die Gäste aufs EHC-Tor, Falken-Coach Manfred Wolf nahm in der Schlussminute seinen Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Heilbronn hatte mehrere sehr gute Gelegenheiten, Freiburg kam kaum zum Luftholen - aber Christoph Mathis bewahrte sein Team vor dem Ausgleich. Nach diesen spannenden Schluss-Sekunden war der Jubel im weiten Rund bei der Schluss-Sirene umso größer. Freiburg hatte mit viel Kampf und Einsatz das 3-2 gegen die Heilbronner Falken nach hause gefahren und damit durchaus verdient den ersten Dreier in der DEL2 auf seinem Konto.
Tore:
1-0 (02:55) Niko Linsenmaier (Tobi Kunz - 5:4)
1-1 (12:16) Adam Brace (Brad Schell/Patrick Schmid)
2-1 (20:47) Niko Linsenmaier (Adam Schusser/Alex Brückmann - 5:4)
3-1 (46:12) Petr Haluza (Tobi Kunz/Niko Linsenmaier)
3-2 (55:55) Ralf Rinke (Patrick Schmid/Adam Brace - 5:4)
Zuschauer: 2.654
Schiedsrichter: Carsten Lenhart
Strafminuten: Freiburg 16; Heilbronn 30
Die Freiburger Aufstellung:
Mathis,
Rießle, Vavrusa / Wittfoth, Linsenmaier, Vrbata
Brückmann, Kästle / Herm, Hokkanen, Haluza
Meyer, Frank / Karachun, Bräuner, Meyer
Kästle / Henry, Hynes, Valasek