ESV Kaufbeuren - EHC Freiburg 3-1

Der EHC Freiburg war mit der erwarteten Aufstellung in das Playdown-Spiel Nummer 1 beim ESV Kaufbeuren gegangen: Jonathan Boutin stand zwischen den Freiburger Pfosten, Ondrej Svanhal stürmte an der Seite von Jannik Herm und Alexander Karachun. Außerdem war Verteidiger Milos Vavrusa nach seiner Verletzung zurück ins Lineup gekehrt, somit pausierte Vladimir Kames als überzähliger Ausländer. Gleich mit der ersten Schicht wollte ESVK-Topskorer Chris St. Jacques zeigen, wo es in dieser Serie lang geht - mit einem krachenden Check beförderte er Tobi Kunz in die Bande und kassierte nach nur 21 Sekunden die erste Strafzeit in dieser Partie. Freiburg erzielte in Überzahl zwar kein Treffer, aber es schien, als würden die gelungenen Kombinationen in den ersten Minuten dem Team etwas Sicherheit geben. Der EHC erspielte sich in den ersten zwanzig Minuten mehr Spielanteile, konnte allerdings nur selten in eine günstige Abschlussposition kommen. Die Hausherren verteidigten die Zone vor ihrem Keeper Stefan Vajs genauso akribisch und leidenschaftlich wie der EHC seine Box vor Jonathan Boutin. Im ersten Abschnitt blieben Großchancen daher aus, Kaufbeuren war etwas bissiger in den Zweikämpfen, Freiburg hatte mehr Scheibenbesitz und zeigte einige gute Kombinationen, allerdings ohne zählbaren Ertrag.   

Im zweiten Drittel blieb es lange Zeit bei diesem taktisch geprägten, fehlerlosen Spiel beider Mannschaften. Ab der 30. Minute nahm die Partie dann aber Fahrt auf, mit einem zwei auf eins Konter in der 31. Minute ging der EHC in Führung, Niko Linsenmaier wartete lange mit dem Querpass auf David Vrbata, zog schließlich selbst ab und setzte die Scheibe hoch ins Kaufbeurer Tor zur Freiburger 1-0 Führung. Diese hatte aber nur gut zwei Minuten Bestand, dann besorgte Mitch Versteeg den Ausgleich für seine Farben. Der Verteidiger hatte von der blauen Linie abgezogen, wie im gesamten Spiel versuchten die Hausherren EHC-Torhüter Boutin die Sicht zu versperren, diesmal mit Erfolg: Die Scheibe kullerte vom Pfosten hinter die Freiburger Linie zum 1-1 Ausgleich. Kaufbeuren hatte nun sichtlich Auftrieb und erzielte durch Max Lukes das 2-1 in der 35. Minute, binnen rund zwei Minuten hatte der ESVK die Partie gedreht. Lukes hatte beim ESVK-Angriff nur einen Schritt Vorsprung auf seinen Gegenspieler, aber dieser reichte aus - der Angreifer zog aus vollem Lauf ab und bezwang mit einem Schuss in unangenehmer Höhe auf der Stockhandseite. Freiburg fand gegen Ende des Abschnitts wieder etwas mehr Sicherheit, allerdings stand nach 40 Minuten ein nicht unverdientes 2-1 für die Gastgeber auf der Anzeigetafel. Josh Burnell und Daniel Pfaffengut hatten für Kaufbeuren nur das Freiburger Gestänge getroffen, der EHC hatte also durchaus auch etwas Glück auf seiner Seite.

Kaufbeuren startete stark ins letzte Drittel, die Hausherren hielten den EHC vom eigenen Tor fern und kamen auch mehrfach gefährlich zum Abschluss. Freiburg musste etwas aufmachen, ein wenig offensiver agieren, durfte aber natürlich nicht zu viel riskieren. Der EHC brauchte aber relativ lange, um im Schlussabschnitt einen Rhythmus zu finden, Kaufbeuren schaffte es immer wieder, Entlastung zu schaffen - Freiburg kam nur selten zu Druckphasen. Ab der 55. Minute legten Niko Linsenmaier und Co. noch einmal eine Schippe drauf, aber es reichte am Ende nicht. Schüsse aus der Ecke oder unter Bedrängnis bedeuteten unterm Strich zu wenige Gefahr fürs Tor von Stefan Vajs. In der Schlussminute nahm Leos Sulak seinen Keeper zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, ein Schuss sprang noch heraus - der jedoch vor Vajs hängen blieb, Kaufbeuren verwandelte den Konter zum 3-1. Am Ende sorgten zehn ganz starke Minute der Hausherren für einen Sieg in Spiel 1, Freiburg hatte zwar übers gesamte Spiel hinweg Chancen auf mehr als nur einen Torerfolg, war aber unterm Strich in der Offensive nicht schlagkräftig genug. Dennoch hat Spiel 1 gezeigt: Es ist ein Duell zwischen zwei Mannschaften auf Augenhöhe, bei dem nur Kleinigkeiten den Ausschlag über Erfolg oder Niederlage geben können. Weiter geht's in der best-of-seven Serie am Sonntag in Freiburg, bis Samstag Abend 0 Uhr sind Eintrittskarten über unser Online-Ticketsystem verfügbar, am Spieltag sind  Tickets dann an der Abendkasse erhältlich. 

Tore
0-1 (30:06) Niko Linsenmaier (Alex Brückmann/Tobi Kunz) 
1-1 (32:25) Mitch Versteeg (Marc Schmidpeter/Max Lukes)
2-1 (34:48) Max Lukes (Daniel Pfaffengut/Matthias Bergmann)
3-1 (59:42) Florian Thomas (Josh Burnell)

Zuschauer: 2.059
Schiedsrichter: Christoffer Hurtik, Sascha Westrich
Strafminuten: Kaufbeuren 2; Freiburg 4

Die Freiburger Aufstellung:
Boutin
Rießle, Brückmann / Kunz, Linsenmaier, Vrbata
Vavrusa, Schusser / Herm, Svanhal, Karachun
Meyer, Kästle / Wittfoth, Bräuner, Haluza
Frank / Henry, Hynes, Rupp