Es war ein atemberaubendes Top-Spiel zwischen dem EHC Freiburg und den Bietigheim Steelers: Temporeich, mit vielen packenden Torszenen, zwei starken Torhüter und am Ende einem knappem Erfolg für den Tabellenführer. Bietigheim nutzte ein Powerplay drei Minuten vor Schluss zum entscheidenden 2-1, aber der Reihe nach ..
Der EHC Freiburg hatte gegen die Bietigheim Steelers Dank der Förderlizenzspieler aus Schwenningen einmal mehr ein volles Matchblatt, lediglich Milos Vavrusa fehlte weiter verletzungsbedingt. Auf der anderen Seite musste Kevin Gaudet auf seine beiden Verteidiger Bastian Steingroß und Andreas Schwarz verzichten, die Steelers konnten insgesamt lediglich fünf Verteidiger und zehn Stürmer aufbieten. Dem Tempo und der Intensität der Partie tat dies keinen Abbruch, von Beginn an schlugen beide Teams eine enorm hohe Taktzahl an. Der EHC erwischte dabei den etwas besseren Start, bei einem zwei auf eins Konter in der 6. Spielminute gelang Chris Billich die frühe Führung für die Wölfe. Steven Billich hatte den Sprint angezogen, quer abgelegt auf seinen Bruder Chris, der mit einem One-Timer Sinisa Martinovic im Tor der Gäste überwinden konnte. Es sollte jedoch der einzige Gegentreffer bleiben, den der überragende Keeper der Steelers an diesem Abend schlucken musste. Bietigheim nahm sich im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts das Heft immer mehr an sich, konnte dabei jedoch zwei Großchancen nicht verwerten. Marcus Sommerfeld zielte aus aussichtsreicher Position nebens Tor und David Wrigley scheiterte aus kurzer Distanz an Lukas Mensator im EHC-Gehäuse. Ganze 8 Sekunden vor der ersten Pause gelang den Gästen dann aber doch noch der verdiente Ausgleich, das Tor von René Schoofs wurde jedoch von Freiburger Seite aus bei Schiedsrichter Carsten Lenhart reklamiert - Schoofs soll es mit dem Schlittschuh erzielt haben. Der Videobeweis bestätigte jedoch die erste Einschätzung des Referees, dass der Szene keine aktive Kickbewegung vorausging, somit fand das Tor letztlich Anerkennung und es ging mit 1-1 in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt fielen zwar keine weiteren Treffer, die rund 2.300 Zuschauer bekamen aber trotzdem Top-Eishockey zu sehen, mit packenden Torszenen auf beiden Seiten der Eisfläche. Bedingt durch den kurzen Wechsel im zweiten Drittel ergaben sich einige "odd man rushes", aber alle Versuche endeten bei den beiden starken Torhütern auf dem Eis. Zu Beginn des letzten Drittels konnte Freiburg insgesamt drei Mal in Überzahl agieren, ließ die Scheibe im Powerplay gut laufen, war im Abschluss aber letztlich nicht zwingend genug. In der ein oder anderen Szene fehlte Freiburg auch das Scheibenglück, zum Beispiel einen Abpraller zu verwerten oder die wenigen Stellungsfehler in der Steelers-Abwehr in einen weiteren Treffer umzumünzen. Der Spitzenreiter dagegen nutzte in der 57. Spielminute genau solch eine Situation: In Überzahl brachte David Wrigley die Scheibe zum Tor, die EHC-Abwehr brachte die Scheibe nicht aus der Gefahrenzone und am Ende war es Frédérik Cabana, der seine Farben drei Minuten vor dem Ende in Führung brachte. Drei Minuten blieben Freiburg, um den Rückstand wieder wettzumachen und mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle von Lukas Mensator konnte sich der EHC tatsächlich noch einmal im Gästeabschnitt festsetzen. 16 Sekunden vor dem Ende fiel dann mit einem Empty-Net-Goal von Shawn Weller allerdings die Entscheidung, die EHC-Cracks fuhren nach dem 3-1 tief enttäuscht in die Kabine - lange Zeit hatten Marton Vas & Co. dem Gegner alles abverlangt und das Match offen gehalten. Die Zuschauer in der Franz-Siegel-Halle fanden dafür auch noch lange nach Spielende Anerkennung und spendeten den EHC-Cracks viel Applaus, es gab sogar noch eine Ehrenrunde für die Wölfe, die zwar keine Punkte aus dieser Partie mitnehmen konnten - aber eine Menge Respekt für den Einsatz, den Kampf und auch das spielerische Dagegenhalten gegen ein Top-Team der DEL2.
Tore:
1-0 (05:40) Chris Billich (Steven Billich/Marc Wittfoth)
1-1 (19:52) René Schoofs (Shawn Weller/Robin Just)
2-1 (56:56) Frédérik Cabana (David Wrigley/Robin Just - 5:4)
3-1 (59:44) Shawn Weller (Frédérik Cabana/Max Prommersberger - 5:6)
Zuschauer: 2.308
Schiedsrichter: Carsten Lenhart
Strafminuten: Freiburg 8; Bietigheim 20
Die Freiburger Aufstellung:
51 Mensator / 38 Haas
86 Brückmann, 64 Mund / 9 Linsenmaier, 22 Kunz, 33 Haluza
42 Vas, 26 Rießle / 43 Wittfoth, 81 C. Billich, 40 S. Billich
10 Meyer, 92 Kästle / 41 Herm, 17 Bräuner, 69 Duda
45 Wagner, 16 Hynes / 28 Cihak, 19 Saccomani, 67 Airich
Bietigheim Steelers:
23 Martinovic / 80 Mechel
3 Prommersberger, 4 Brown / 24 Wrigley, 39 McKnight, 13 Sommerfeld
29 Borzecki, 61 Alt / 7 Lukes, 97 Cabana, 14 Zientek
12 Auger / 5 Schoofs, 17 Just, 63 Weller
40 Fink