Der EHC Freiburg musste sich am 16. Spieltag der DEL2 Saison 2016/17 dem ESV Kaufbeuren mit 0-4 geschlagen geben. Es war kein wirklich schlechtes Spiel des EHC - unterm Strich zog der EHC gegen eine geschlossene Mannschaftsleistung der Gäste den Kürzeren, Kaufbeuren wirkte über die gesamte Spielzeit hinweg konzentrierter, defensiv stabiler und hatte zudem mit Stefan Vajs einen bärenstarken Rückhalt zwischen den Pfosten.
Da Freiburgs Kooperationspartner Schwenningen aufgrund von Verletzungssorgen sämtliche Förderlizenzspieler angefordert hatte, konnte EHC-Coach Leos Sulak für das Heimspiel gegen Kaufbeuren nur drei Sturmreihen aufs Matchblatt bringen. Milos Vavrusa feierte sein Comeback im Kader, dafür musste Austin Cihak als überzähliger Ü23-Spieler pausieren. Der EHC erwischte keinen guten Start in die Partie: Ein erstes Überzahlspiel zu Beginn verstrich ohne großen Druck aufs Kaufbeurer Gehäuse, ganz anders dagegen die Gäste: Nur 19 Sekunden benötigte Ondrej Pozivil nach einer Strafzeit gegen Niko Linsenmaier, um die Scheibe im Freiburger Tor unterzubringen. Allerdings sprang Dennis Meyer beim Schuss des ESVK-Verteidigers die Scheibe unglücklich an den Schläger und von dort ins Netz - Lukas Mensator im Freiburger Tor hatte keine Abwehrmöglichkeit. Und es ging so weiter in Abschnitt 1: Jede Laaksonen kurvte unbedrängt ins Freiburger Drittel, schlenzte die Scheibe zum Tor, Philip Rießle versuchte zu blocken, der Puck flog in einem Bogen über die Fanghand von Mensator ins Netz zum 2-0. Kaufbeuren hatte im ersten Abschnitt sechs Schüsse abgegeben, zwei davon landeten zur 2-0 Pausenführung im Freiburger Gehäuse. Aber es wäre zu einfach, den Rückstand nur auf abgefälschte Schüsse zu schieben: Der EHC kam offensiv gegen eine starke ESVK-Abwehr kaum zu Zuge. Alle Kaufbeurer Spieler arbeiteten aufopferungsvoll nach hinten und wenn einmal ein Freiburger Schuss durchkam, war Stefan Vajs zur Stelle.
Im zweiten Drittel versuchte der EHC spürbar, das Tempo anzuziehen - allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Zudem erhielten die Freiburger Offensivbemühungen einen frühen Dämpfer, als der EHC zwei, drei Minuten im eigenen Drittel unter Druck geriet und Sebastian Osterloh die Kaufbeurer Führung von der blauen Linie auf 3-0 ausbauen konnte. Im Laufe des zweiten Abschnitts vergab der EHC gute, sehr gute Möglichkeiten, wie beispielsweise Chris Billich, der vor dem leeren Gehäuse nur den Pfosten traf. Die Körpersprache und das Momentum des Spiels deuteten darauf hin, dass es für den EHC schwer werden würde, noch einmal zurück zu kommen. Mit einem Stand von 0-3 aus Freiburger Sicht ging es schließlich in die zweite Pause.
Im letzten Drittel stellte Leos Sulak seine ersten beiden Sturmformationen neu zusammen: Radek Duda agierte nun in einer Reihe mit Niko Linsenmaier und Tobias, Petr Haluza war an die Seite von Chris Billich und Marc Wittfoth gewechselt. Doch die erhoffte Belebung des Spiels blieb aus, wieder gelang den Gästen ein Treffer kurze Zeit nach dem ersten Bully, Maximilian Schäffler hielt den Schläger gekonnt in einen Schuss von Simon Schütz und es stand 0-4 aus Freiburger Sicht. Am Ende blieb es auch bei diesem Ergebnis, Freiburg hatte nie wirklich ins Spiel gefunden und ließ defensiv wie offensiv einiges vermissen. Auf der anderen Seite erarbeiteten sich Tobi Kunz und Co. durchaus gute Möglichkeiten, allerdings konnte der EHC nicht an die gute Chancenverwertungen aus den ersten Saisonspielen anknüpfen. Unterm Strich entführte der ESV Kaufbeuren verdient drei Punkte aus dem Breisgau, der EHC muss hingegen versuchen, sein Glück in einem der nächsten Spiele irgendwie zu erzwingen. Die nächste Chance dazu bietet sich am Sonntag beim EC Bad Nauheim, Spielbeginn in der Wetterau ist um 18h30.
Tore:
0-1 (04:49) Ondrej Pozivil (Michael Fröhlich/Jere Laaksonen - 5:4)
0-2 (12:40) Jere Laaksonen (Michael Fröhlich/Denis Pfaffengut)
0-3 (23:17) Sebastian Osterloh (Denis Pfaffengut/Michael Fröhlich)
0-4 (43:14) Maximilian Schäffler (Simon Schütz/Christoph Kiefersauer)
Zuschauer: 1.790
Schiedsrichter: Robert Paule
Strafminuten: Freiburg 6; Kaufbeuren 14
Die Aufstellung des EHC:
51 Mensator
86 Brückmann, 42 Vas / 22 Kunz, 9 Linsenmaier, 33 Haluza
4 Vavrusa, 26 Rießle / 43 Wittfoth, 81 C. Billich, 69 Duda
10 Meyer, 92 Kästle / 41 Herm, 17 Bräuner, 19 Saccomani
45 Wagner