Freiburg begann die Partie gegen den ESV Kaufbeuren mit der gleichen Aufstellung wie beim 5-4 Erfolg am Freitag in Frankfurt. Die Gäste aus dem Allgäu mussten ähnlich wie der EHC zuletzt auf angeschlagene Verteidiger verzichten und brachten in Freiburg nur fünf Abwehrspieler aufs Matchblatt - dennoch zählt die ESVK-Verteidigung zu den besten Defensiv-Formationen der Liga, Kaufbeuren hat am zweit-wenigsten Gegentore in der DEL2 kassiert. Und natürlich können Sie sich auf ihren Torhüter Stefan Vajs verlassen, der mit einer Fangquote von 93% die Goalie-Statistik der DEL2 anführt. Vajs hatte dann auch gleich alle Hände voll zu tun, nach einer kurzen Abtastphase nahm die Partie Mitte des ersten Abschnitts richtig Fahrt auf. Die Gäste griffen den EHC beim Spielaufbau früh an, durch das Forechecking bot sich den Wölfen jedoch Platz zum Kontern, wenn die Scheibe schnell aus dem eigenen Drittel raus kam: Zwei zwei-auf-eins Situationen erspielte sich der EHC auf diese Art und Weise, Chris Billich und Petr Haluza konnten diese Möglichkeiten jedoch nicht verwerten. In der 9. Minute war es dann aber doch soweit, Tobi Kunz brachte den EHC mit 1-0 Führung: Niko Linsenmaier zog mit einem Pass quer durchs Kaufbeurer Drittel die Abwehr auseinander, Chris Billich spielte direkt weiter auf Kunz, der die Scheibe im quasi leeren Netz versenkte. Dass es dennoch mit einem 1-1 in die erste Pause ging, war dem beharrlichen Nachsetzen der Gäste zu verdanken. Sami Blomqvist brachte die Scheibe zum Tor, Braden Gracel kam zwei Mal zum Nachschuss und glich das Spiel 30 Sekunden vor der ersten Pausensirene aus.
In Abschnitt zwei entwickelte sich wie im ersten Drittel ein spektakulärer Vergleich zwischen den taktischen Marschrouten beider Mannschaften: Forechecking versus Konter-Eishockey, und natürlich: Freiburgs Offensive versus Stefan Vajs. Der ESVK-Keeper vereitelte einige gute Freiburger Möglichkeiten, unter anderem entschärfte er Alleingänge von Jannik Herm und Steven Billich. Das Forechecking der Gäste sorgte auf der anderen Seite immer wieder für gute Möglichkeiten für Kaufbeuren, EHC-Keeper Lukas Mensator blieb in diesen zweiten zwanzig Minuten jedoch fehlerlos. Der EHC hatte in Abschnitt 2 zwei Powerplay-Möglichkeiten, konnte jedoch beide Überzahlmöglichkeiten nicht verwerten. Beim zweiten Powerplay hatte Freiburg gegen das aggressive Unterzahlspiel sogar Mühe, ins gegnerische Drittel zu kommen - Braden Gracel und Co. gingen tief ins Freiburger Drittel und störten immer wieder beim Spielaufbau. Der EHC holte sich dann aber doch noch die Führung zurück: Chris Billich konnte nach einem geschickten Anspiel von Niko Linsenmaier alleine aufs Kaufbeurer Tor zusteuern und versenkte die Scheibe hoch im linken Eck. Mit 2-1 ging es dann auch in die zweite Pause.
Der EHC musste im Schlussdrittel Enrico Saccomani durch Austin Cihak ersetzen, der EHC-Center des dritten Blocks hatte im zweiten Abschnitt einen gegnerischen Schläger ins Gesicht bekommen und musste in der Kabine behandelt werden. Die Intensität der Zweikämpfe nahm nun zu, beide Teams schenkten sich nichts. In der 47. Spielminute erhöhte Freiburg schließlich auf 3-1, Radek Duda leistete mit einer technisch starken Aktion die perfekte Vorarbeit für Petr Haluza, der in der Mitte durchstartete, nur noch den Schläger in den Pass von Duda halten musste und die gesamte Kaufbeurer Abwehr sichtlich überraschte. Die Gäste hatten anschließend mit zwei Überzahlspielen die dicke Chance, wieder ranzukommen, aber Lukas Mensator parierte sämtliche Versuche von Karevaara, Blomqvist & Co. Und kaum war Freiburg wieder komplett, schlug der EHC erneut zu, diesmal war ein gewonnener Zweikampf von Niko Linsenmaier gegen Sebastian Osterloh der Ausgangspunkt. Ein perfekter Pass in die Mitte, Direktabnahme von Marton Vas und die Scheibe zappelte zum 4-1 im Kaufbeurer Netz. Dass es in der Schlussphase noch einmal etwas Spannung aufkam, lag an einem unglücklichen Eigentor von Aron Wagner, der die Scheibe in der 59. Minute ins eigene Tor bugsierte. Aber der EHC ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, Radek Duda mit einem Schuss ins leere Kaufbeurer Tor besorgte 31 Sekunden vor dem Ende die Entscheidung. Freiburg hatte beim 5-2 gegen den ESV Kaufbeuren eine starke Leistung abgeliefert, so gut wie keine Fehler in der Defensive begangen und sich durch gefährliche Konter wie auch durch gutes Kombinationsspiel variabel im Angriff präsentiert. Die Belohnung: Ein 6-Punkte-Wochenende und der Sprung auf Platz 7! Weiter geht's für Freiburg am Freitag gegen die Starbulls Rosenheim, Tickets für die Partie gibt's wie immer unter https://tickets.ehcf.de - auf geht's zum Eishockey, unterstützt unser Team in diesem Match in der Franz-Siegel-Halle!!
Tore:
1-0 (08:40) Tobi Kunz (Chris Billich/Niko Linsenmaier)
1-1 (19:30) Branden Gracel (Joona Karevaara/Sami Blomqvist)
2-1 (33:44) Chris Billich (Niko Linsenmaier/Alex Brückmann)
3-1 (46:03) Petr Haluza (Radek Duda)
4-1 (54:57) Márton Vas (Niko Linsenmaier)
4-2 (58:23) Daniel Haase
5-2 (59:29) Radek Duda (Márton Vas - Empty Net)
Zuschauer: 1.886
Schiedsrichter: HSR Sascha Westrich / LSR Dominik Pfeifer, Artur Votler
Strafminuten: Freiburg 6; Kaufbeuren 8
Die Aufstellung des EHC:
51 Mensator / 38 Haas
4 Vavrusa, 92 Kästle / 43 Wittfoth, 69 Duda, 33 Haluza
86 Brückmann, 42 Vas / 22 Kunz, 9 Linsenmaier, 81 C. Billich
45 Wagner, 26 Rießle / 41 Herm, 19 Saccomani, 40 S. Billich
28 Cihak, 67 Airich
Der ESV Kaufbeuren:
32 Vajs / 93 Henne
8 Osterloh, 76 Pfaffengut / 12 Fröhlich, 39 Laaksonen, 10 Schmidle
16 Ketterer, 5 Woidtke / 71 Blomqvist, 51 Gracel, 87 Karevaara
23 Haase / 98 Kiefersauer, 26 Schäffler, 15 Szwez
69 Oppolzer, 17 Thomas, 7 Wolter