Die Gäste aus der Lausitz waren bereits am Vortag zum Auswärtsspiel des 23. Spieltags in den Breisgau gereist. Nach einer Übernachtung in Freiburg und einer kurzen Eiszeit am Morgen des Spieltags präsentierten sich die Füchse im ersten Abschnitt dann auch hellwach. Der EHC Freiburg kam von der ersten Schicht an nicht wirklich ins Spiel und hatte immer wieder Schwierigkeiten, das Spiel kontrolliert zu eröffnen - fast immer war ein Gegenspieler zur Stelle, wenn der erste Pass vom Verteidiger auf den Stürmer kam. Für die EHC-Cracks gab es keine Millisekunde Zeit zum Annehmen der Scheibe, zum Weiterleiten oder Fahrt aufnehmen. Die Füchse hatten aber nicht nur den EHC-Spielaufbau im Griff, sie kreierten sich nach dem Scheibengewinn eine ganze Reihe von Chancen, am Ende des ersten Abschnitts mussten sie sich fast ein wenig ärgern, nur zwei davon genutzt zu haben. Jeff Hayes zeichnete sich für den ersten Treffer verantwortlich, der Center überwand Lukas Mensator im EHC-Gehäuse, nachdem er mit viel Tempo der EHC-Abwehr entwischt war. Das 2-0 für die Füchse ging auf das Konto seines Sturmpartners Jakub Svoboda, der einen Schuss von Patrik Parkkonnen abfälschen konnte. Weitere Füchse-Chancen vereitelte Lukas Mensator, während sein Gegenüber Konstantin Kessler im ersten Drittel weitgehend beschäftigungslos blieb.
Im zweiten Drittel kam der EHC zunehmend besser ins Spiel, die Spieleröffnung harkte zwar immer noch etwas - aber der EHC konnte das Spiel dennoch mehr in Richtung Gästetor verlagern. Weißwasser blieb jedoch weiter brandgefährlich und hatte bei einer Überzahlgelegenheit in der 27. Minute gleiche mehrere gute Chancen, auf 3-0 zu erhöhen, Lukas Mensator bewahrte sein Team jedoch vor einem höheren Rückstand. Und so kam es, wie’s im Eishockey so oft passiert: Eine Mannschaft nutzt ihre Chancen nicht, auf der anderen Seite findet eine Scheibe irgendwie den Weg über die Linie, Tobi Kunz erzielte in der 30. Spielminute den Freiburger Anschlusstreffer. Anschließend sahen die 1.865 Zuschauer in der FSH eine weitere Top-Chance der Gäste, als Jakub Svoboda alleine aufs Freiburger Tor zulaufen konnte, mit einer spektakulären Rettungstat schnappte sich Mensator die Scheibe mit der Fanghand - eine Muss-Szene für ein Highlight-Video der Partie. Kurz darauf erzielte Chris Billich den Ausgleich, nachdem Füchse-Keeper Kessler die Scheibe nur zur Seite abwehren konnte. Auch beim dritten Tor für den EHC durch Petr Haluza sah der Schlussmann der Lausitzer nicht gut aus, der Schuss von Haluza rutschte Kessler bei freier Sicht über die Fanghand. Am Ende des zweiten Abschnitts hatte der EHC das Spiel gedreht, es blieb beim 3-2 für Freiburg zur zweiten Pause.
Direkt nach dem Start ins Schlussdrittel folgte die Antwort der Füchse: Jeff Hayes erzielte ganz ähnlich wie bei seinem ersten Treffer ins hohe Eck, alles wieder offen. Jetzt kippte das Momentum wieder Richtung Weißwasser, Freiburg hatte den Faden aus Abschnitt 2 verloren und musste in der 49. Spielminute sogar das 3-4 durch Dennis Palka schlucken. Viele Chancen konnte sich der EHC im Schlussabschnitt nicht erarbeiten, am Ende standen für die letzten zwanzig Spielminuten zehn Torschüsse auf dem Statistik-Blatt. Immerhin zwei davon landeten im Lausitzer Netz, so auch der Ausgleich zum 4-4 durch Tobi Kunz. Es war ein Spielzug, bei dem alles passte: Das Timing des Passes von Radek Duda, der Laufweg von Tobi Kunz und sein Abschluss mit der Rückhand zum Ausgleich, bei dem es schließlich auch bis Spielende blieb. Die Partie musste also in der Verlängerung einen Sieger finden und dabei war es Jeff Hayes, der mit seinem dritten Treffer an diesem Abend den Gästen den Zusatzpunkt sicherte. Freiburg konnte sich immerhin über einen Zähler freuen, auch wenn nach dem völlig verkorksten Start und einem guten Mittelabschnitt sogar noch mehr drin gewesen wäre. Festzuhalten bleibt aus Freiburger Sicher: Die Moral stimmte, auch wenn der Start daneben ging konnte sich das Team ins Match zurückkämpfen und so honorierten die Freiburger Fans die gelungene Aufholjagd am Ende mit viel Applaus.
Tore:
0-1 (05:56) Jeff Hayes (Jakub Svoboda/Patrik Parkkonen)
0-2 (14:16) Jakub Svoboda (Patrik Parkkonen/Jeff Hayes)
1-2 (29:35) Tobi Kunz (Petr Haluza/Radek Duda )
2-2 (32:34) Chris Billich (Tobi Kunz/Márton Vas )
3-2 (15:38) Petr Haluza (Marc Wittfoth/Milos Vavrusa)
3-3 (40:42) Jeff Hayes (Dennis Swinnen/Patrik Parkkonen)
3-4 (48:27) Dennis Palka (Andre Mücke/Thomas Götz)
4-4 (52:21) Tobi Kunz (Radek Duda/Dennis Meyer)
4-5 (63:12) Jeff Hayes (Patrik Parkkonen/Jakub Svoboda)
Zuschauer: 1.865
Schiedsrichter: HSR Carsten Lenhart / LSR1 Dominic Fowler, LSR2 Mathias Komorek
Strafminuten: Freiburg 4, Lausitzer Füchse 4
Die Aufstellung des EHC:
94 Wölfl / 51 Mensator
4 Vavrusa, 26 Rießle / 43 Wittfoth , 69 Duda, 33 Haluza
10 Meyer, 42 Vas / 22 Kunz, 9 Linsenmaier, 81 C. Billich
92 Kästle, 64 Mund / 41 Herm, 17 Bräuner, 83 Schlenker
28 Cihak, 19 Saccomani, 45 Wagner