In Spiel 1 der Pre-Playoffs zwischen dem EHC Freiburg und den Ravensburg Towerstars mussten beide Trainer auf einige Stammkräfte verzichten: Freiburgs Trainer Leos Sulak unter anderem auf Radek Duda und Kapitän Philip Rießle, bei den Gästen fehlten Brian Roloff und Matthieu Tousignant. Beide Trainer agierten folglich mit drei Reihen, was dem Tempo jedoch keinen Abbruch tat, es war ein flottes erstes Drittel zwischen dem EHC und den Gästen aus Oberschwaben - mit der frühen Führung für die Towerstars. In der 3. Spielminute zeigte Schiedsrichter Paule eine Strafzeit gegen Freiburg an, Ravensburg schickte einen weiteren Feldspieler aufs Eis, Stephan Vogt bediente Jesse Mychan vor dem Tor und dieser hatte keine Mühe, zum 1-0 einzuschieben. Allerdings hatte Vogt zuvor Jakub Grof mit dem Stock im Gesicht getroffen, die heftigen Freiburger Proteste halfen jedoch nichts - der Treffer zählte. Der EHC kam anschließend langsam besser ins Spiel und hatte in der 7. Minute eine echte Torchance - Tobi Kunz luchste Ivan Rachunek den Puck ab, passte auf Chris Billich, der jedoch an Jimmy Hertel im Ravensburger Kasten scheiterte. In der Folge tat sich der EHC jedoch schwer gegen eine gut organisierte Abwehr der Towerstars, die durch einen Konter ihre Führung beinahe ausgebaut hätten. Aber Norman Hauner scheiterte in aussichtsreicher Position an Lukas Mensator im Freiburger Tor, so dass es mit 1-0 für die Gäste in die erste Pause ging.
Der zweite Abschnitt bot zu Beginn klassisches Playoff-Hockey: Geringe Fehlerquoten auf beiden Seiten, auf Sicherheit bedachte Aufbaupässe und intensive Zweikämpfe in der eigenen Zone. In der 27. Spielminute dann die Freiburger Führung nach einem zwei auf eins Konter, nachdem Ravensburg etwas zu weit aufgerückt war - Niko Linsenmaier legte quer ab auf Tobi Kunz, der direkt abzog und das 1-1 erzielte. Die Freude über die Führung währte jedoch auf Freiburger Seite nicht lange: Daniel Schwamberger brachte die Towerstars nur anderthalb Minuten später wieder in Front, nach einem beherzten Antritt auf dem Flügel zog der Stürmer aus dem Handgelenk ab und setzte die Scheibe genau in den rechten oberen Torwinkel. Freiburg antwortete mit druckvollen Angriffen, hatte auch kurz darauf in Überzahl gute Möglichkeiten, aber unterm Strich war das Powerplay in diesem Abschnitt nicht zwingend genug. Den Ausgleich schaffte der EHC dann aber doch noch, in der 31. Spielminute hatte die Reihe mit Julian Airich, Tobias Bräuner und Jannik Herm einige gute Offensivaktionen, die Scheibe landete schließlich bei Herm, der aus vollem Lauf draufhielt und den Puck mit einem wuchtigen Schlagschuss genau in den Winkel beförderte - 2:2. Wie schon zuvor wechselte das Momentum anschließend hin und her, zunächst war Ravensburg am Drücker, gegen Ende des 1. Drittels legte der EHC nochmal eine Schippe drauf. Am Ende fielen jedoch keine weiteren Treffer, so dass es mit einem 2-2 Unentschieden in die zweite Pause ging.
Im Schlussabschnitt vergaben beide Teams zunächst jeweils eine Top-Chacne: Tobias Bräuner scheiterte frei vor Hertel, quasi im Gegenzug ließen die Towerstars eine drei auf eine Chance liegen. In der 47. Spielminute war es schließlich Chris Billich, der seine Möglichkeit verwandeln konnte - der Stürmer hielt die Scheibe in der Zone der Gäste, das Spielobjekt kam über Niko Linsenmaier wieder zurück zur #81, der mit langen Schläger die Scheibe an Hertel vorbei ins Tor stocherte. Aber Ravensburg hatte die Antwort parat: Daniel Schwamberger egalisierte in der 51. Spielminute, nachdem Adam Lapsansky an der Bande den entscheidenden Zweikampf gewonnen hatte. in der Schlussphase der Partie dann zwei ganz bittere Momente für den EHC: Zunächst musste Tobi Kunz nach einem Zweikampf mit Raphael Kapzan verletzt ausscheiden, der Freiburger Angreifer war mehr oder weniger ungebremst in die Bande geschlittert, kam aber später wieder aufs Eis zurück. Wenige Minuten später erwischte es Lutz Kästle, der ebenfalls nach einem Check gegen die Bande blutüberströmt vom Eis musste und nicht mehr weitermachen konnte. Chris Billich hatte zwei Minuten vor Ende Glück, als Ivan Rachunek mit einem Ellenbogencheck gegen den Freiburger Angreifer keine weitere Verletzung verursachte - im Unterschied zu den vorangegangenen Szenen bekam der Ravensburger aber eine Strafe aufgebrummt.
In der Verlängerung begann der EHC dann in Überzahl, versäumte es aber wie auch in einem weiteren Powerplay kurz darauf, den Sack zu zumachen. Die Unterzahl-Box der Gäste stand gut, Freiburg schaffte es nicht, dauerhaft Druck aufs gegnerischer Tor aufzubauen. Die Gäste hingegen landeten den Lucky Punch in der 65. Spielminute. Adam Lapsansky war per Nachschuss erfolgreich und entschied damit das erste Duell in dieser Serie für sich. Weiter geht's in Ravensburg am Freitag, dann steigt in der Ravensburger Eissporthalle Spiel 2 der best-of-three Serie.
Tore:
0-1 (02:10) Stephan Vogt (Maximilian Brandl/Alexander Dück - 6:5)
1-1 (26:24) Tobi Kunz (Niko Linsenmaier/Chris Billich)
1-2 (27:57) Daniel Schwamberger (Lukas Slavetinsky/Alexander Dück)
2-2 (30:36) Jannik Herm (Julian Airich/Milos Vavrusa)
3-2 (46:23) Chris Billich (Niko Linsenmaier/Tobi Kunz)
3-3 (50:26) Daniel Schwamberger (Adam Lapsansky)
3-4 (64:30) Adam Lapsansky
Zuschauer: 1.952
Schiedsrichter: HSR Robert Paule LSR: Dominic Fowler, Mathias Komorek
Strafminuten: Freiburg 2, Ravensburg 10
Die Aufstellung des EHC:
51 Mensator / 94 Wölfl
86 Brückmann, 42 Vas / 22 Kunz, 9 Linsenmaier, 81 C. Billich
92 Kästle, 71 Grof / 43 Wittfoth, 19 Saccomani, 33 Haluza
4 Vavrusa, 45 Wagner / 41 Herm, 17 Bräuner, 67 Airich
64 Mund
Die Ravensburg Towerstars:
31 Hertel / 3 Heckenberger
52 Dück, 28 Kolb / 4 Rachunek, 13 Mayer, 11 Hauner
27 Keller, 50 Slavetinsky / 81 Lapsansky, 62 Schlager, 10 Schwamberger
61 Kapzan, 21 Sturm / 55 Vogt, 24 Brandl, 67 Mychan
36 Schlenker, 6 de Paly