Beim Auswärtsspiel des EHC Freiburg in Crimmitschau gab es im Vergleich zum Freitagsspiel aus Sicht des EHC zwei Änderungen im Lineup: Förderlizenzspieler Steven Billich rückte an die Seite von Jannik Herm und Tobias Bräuner, außerdem kehrte Lukas Mensator zwischen die Freiburger Pfosten zurück. Dieser Stand im ersten Abschnitt dann auch von der ersten Minute an im Brennpunkt des Geschehens. Die Eispiraten legten ein extrem hohes Tempo vor, waren physisch präsenter und erarbeiteten sich in den ersten zehn Minute Chance um Chance. Aber Martin Bartek & Co. bissen sich bei ihren Versuchen die Zähne am Freiburger Keeper aus, Lukas Mensator entschärfte die Crimmitschauer Abschlüsse beinahe im Sekundentakt. In der 13. Spielminute kam Freiburg dann zu einer ersten Überzahlgelegenheit und die Scheibe lief im Powerplay von Beginn an gut, zunächst vergaben Tobi Kunz und Niko Linsenmaier noch zwei Möglichkeiten, dann zog Alex Brückmann beherzt ab und traf aus der Distanz zur Freiburger 1-0 Führung. Als der EHC wenig später ein zweites Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren konnte, bot sich den Zuschauern im Sahnpark das gleiche Bild: Freiburg zog ein starkes Powerplay auf und diesmal traf Radek Duda mit einem wuchtigen Schlagschuss von der blauen Linie zum 2-0. Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt, Crimmitschau ließ jedoch nicht locker und kam in der 18. Spielminute ebenfalls in Überzahl zum 1-2 Anschlusstreffer durch Topskorer Mark Lee, der Mensator im Nachsetzen bezwingen konnte. Mit diesem Spielstand ging es schließlich in die erste Pause - der EHC konnte sich bei seinem tschechischen Sehlussmann bedanken, dass es bei nur einem Gegentreffer in den ersten zwanzig Minuten geblieben war, gleichzeitig ließ das starke Freiburger Überzahlspiel die technischen Fähigkeiten des EHC aufblitzen. Läuferisch war Freiburg allerdings noch nicht in dieser Partie angekommen.
Im zweiten Abschnitt zeigte sich der EHC insgesamt verbessert, der Spielaufbau klappte besser, auch wenn sich immer wieder Ungenauigkeiten ins Freiburger Spiel einschlichen. Trotzdem blieb es beim spielerischen Übergewicht der Hausherren, Crimmitschau hatte wie schon im ersten Abschnitt die besseren Chancen auf dem Schläger, schaffte es allerdings nur ein weiteres Mal, Lukas Mensator im Wölfe-Tor zu bezwingen. Patrick Pohl hämmerte die Scheibe in der 26. Spielminute in Überzahl zum Ausgleich ins Netz, Lukas Mensator war dabei die Sicht versperrrt - auch der vierte Treffer dieses Spiels war damit ein Überzahltreffer. Beide Mannschaften ließen in diesem Drittel viel zu, Crimmitschau brachte es im ersten Drittel auf 18 Schüsse, im zweiten Drittel auf 15 - Freiburger Defensive kam gegen die Eispiraten meistens einen Tick zu spät. Auf der anderen Seite brachte der ein oder andere Konter Gefahr für das Tor von Ryan Nie, allerdings spielte der EHC die Möglichkeiten letztlich nicht konsequent genug zu Ende. Nach 40 Spielminuten hieß es somit: 2-2 Unentschieden.
Im Schlussabschnitt gab es nicht mehr so viele Torszenen wie in den beiden vorangegangenen Dritteln, statt Offensivspektakel sahen die 1.687 Besucher nun vermehrt verbissene Zweikämpfe und Duelle an der Bande. Freiburg konnte die Eispiraten nun etwas besser vom eigenen Tor fernhalten und fand mehr Sicherheit in der Defensive. Beim Stand von 2-2 im Schlussdrittel ging der Blick aus Freiburger Sicht immer wieder zur Uhr, zumindest ein Punkt schien im Sahnpark in Reichweite. Allerdings machte Erik Gollenbeck dem EHC in der 53. Spielminute mit dem 3-2 dann doch noch einen Strich durch die Rechnung, der Crimmitschauer Angreifer rutschte nach einer undurchsichtigen Aktion die Scheibe am langen Pfosten genau auf den Schläger, Lukas Mensator war gegen den schnellen Abschluss ohne Chance. Freiburg lief nun die Zeit davon, zumal der EHC auch noch einmal in Unterzahl agieren musste - dabei jedoch das Glück im Bunde hatte, als die Eispiraten nur den Pfosten trafen. Mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle von Lukas Mensator versuchte der EHC in der Schlussminute noch einmal alles, hatte auch noch ein, zwei Schussgelegenheiten aus der Distanz, aber nicht das nötige Quäntchen Glück, das man in solch einer Situation dann auch braucht. Am Ende holten die Eispiraten vollauf verdient drei Zähler, da sie einfach mehr fürs Spiel getan hatten. Auf der anderen Seite wird der EHC etwas mit sich hadern, da dank guter Effizienz und einem starken Mensator durchaus ein Zähler drin gewesen wäre - man schließlich aber mit leeren Händen dastand.
Tore:
0-1 (12:25) Alex Brückmann (Niko Linsenmaier/Petr Haluza - 5:4)
0-2 (16:40) Radek Duda (Chris Billich - 5:4)
1-2 (17:38) Mark Lee (Jason Pinizzotto/Martin Bartek - 5:4)
2-2 (25:46) Patrick Pohl (Dominic Walsh/Christoph Kabitzky - 5:4)
3-2 (53:55) Erik Gollenbeck (Mike Hoeffel/Danny Pyka)
Zuschauer: 1.687
Schiedsrichter: Christian Oswald
Strafminuten: Crimmitschau 12, Freiburg 12
Die Aufstellung des EHC:
51 Mensator / 94 Wölfl
42 Vas, 26 Rießle / 69 Duda, 81 C. Billich, 43 Wittfoth
45 Wagner, 86 Brückmann / 22 Kunz, 9 Linsenmaier, 33 Haluza
10 Meyer, 92 Kästle / 41 Herm, 17 Bräuner, 40 S. Billich
28 Cihak, 19 Saccomani, 67 Airich