Im zweiten Aufeinandertreffen zwischen dem EHC Freiburg und den Heilbronner Falken in der Saison 16/17 in der Kolbenschmidt Arena war das Match wie schon beim Hinspiel in Freiburg ausgeglichen und eng umkämpft. Beide Teams brachten vier komplette Blöcke aufs Eis und versuchten mit ähnlichen Mitteln, zum Erfolg zu kommen: Früh angreifen, bei Scheibenbesitz im gegnerischen Drittel mit einem Mann vorm Tor auf Rebounds lauern und natürlich disziplinierte Defensivarbeit. So kam es im ersten Drittel zu nur wenigen Großchancen, die sowohl Stefan Ridderwall im Heilbronner Tor wie auch Marco Wölfl, der diesmal von Leos Sulak den Vorzug vor Lukas Mensator erhalten hatte, zunichte machen konnten. Freiburg hatte in den ersten zehn Minuten etwas mehr vom Spiel, hatte jedoch immer wieder kleine Schlampigkeiten im Spiel und war im Abschluss manchmal auch nicht zwingend genug. Die Falken kamen in der zweiten Hälfte von Abschnitt 1 besser zum Zuge und nutzten schließlich eine der wenigen Top-Möglichkeiten im Spiel aus - nach einer Glanztat von Marco Wölfl konnte Kyle Helms die Scheibe von der Bande direkt aufnehmen und aus spitzem Winkel zum 1-0 einnetzen. Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Pause, Freiburg hatte ein durchaus gutes erstes Drittel abgeliefert, war aber nicht so bissig und laufstark wie zuletzt gegen Rosenheim.
Freiburg erwischte keinen guten Start ins zweite Drittel. Wenn eine Scheibe hoppelte, dann garantiert über den Schläger eines Freiburgers und wenn ein Schuss hängen blieb, landete der Puck auf wundersame Weise stets bei den Falken. Aber es wäre nicht gerecht, nur das Scheibenglück als Grund für zwei schnelle Gegentore zu Beginn des Abschnitts vorzuschieben. Das 2-0 von Kevin Lavallée aus der Distanz ging wohl auf die Kappe von Marco Wölfl, das dritte Heilbronner Tor in Überzahl durch Rylan Schwartz entstand schlicht und einfach aus viel Druck und Willen der Falken. Die Hausherren spielten bis dahin eine perfekte Partie, erlaubten nur wenig - während Leos Sulak seine Mannen nach dem dritten Gegentreffer mit einer Auszeit wachzurütteln versuchte. Dazu stellte der EHC auf drei Sturmreihen um und versuchte sein Forechecking fortan mit zwei Mann. Mit Erfolg: Jonas Schlenker verkürzte eine gute Minute auf 1-3, es war der Auftakt zu einem Aufholjagdversuch des EHC in Abschnitt 2. Die letzten fünf Minuten des zweiten Abschnitts spielten sich fast ausschließlich vor Stefan Ridderwall ab, der Top-Chancen unter anderem von Tobi Kunz und Niko Linsenmaier entschärfen konnte. Auf der anderen Seite hatte Heilbronn einige gute Konterchancen, die das offensivere Spiel des EHC mit sich brachten. Die EHC-Abwehr war in diesen Szenen jedoch deutlich souveräner wie noch zu Beginn des Abschnitts.
Im Schlussabschnitt versuchte der EHC alles und kam auch gut aus der Kabine - doch eine Unaufmerksamkeit in der Defensive, Kyle Helms bediente den in der Mitte durchstartenden Kevin Lavallée und es stand 4-1 für den Falken. Der EHC ließ aber immer noch nicht locker und hatte einige gute Chancen zu verkürzen, ließ aber sämtliche Möglichkeiten liegen. Die beste Chance vergab Jonas Schlenker, der später auch zum Spieler des Abends gewählt wurde: Der Außenstürmer hatte Stefan Ridderwall bereits ausgespielt, scheiterte mit seinem Rückhandschlenzer jedoch am Torpfosten. Falken-Coach Fabian Dahlem nahm nach einer Druckphase des EHC eine Auszeit, Heilbronn schaffte es, wieder etwas Ruhe ins Spiel zu bringen. Mit dem Treffer zum 5-1 von Kyle Helms in der 56. Spielminute war die Partie dann entschieden, in Überzahl erzielte Justin Kirsch in der Schlussphase noch das 6-1 für seine Farben. Freiburg hatte zwar kein grottenschlechtes Spiel abgeliefert und auch viel versucht, war letztlich aber an deutlich effizienteren Falken gescheitert. Unterm Strich steht die höchste Freiburger Saisonniederlage, weil der EHC defensiv wie offensiv keinen guten Tag erwischt hatte.
Tore:
1-0 (19:11) Kyle Helms (Ville Järveläinen/Patrik Vogl)
2-0 (25:13) Kevin Lavallée (Ville Järveläinen/Patrik Vogl)
3-0 (27:33) Rylan Schwartz (Jordan Heywood/Stefan Ridderwall - 5:4)
3-1 (28:55) Jonas Schlenker (Marc Wittfoth/Enrico Saccomani)
4-1 (43:26) Kevin Lavallée (Kyle Helms/Ville Järveläinen)
5-1 (55:27) Kyle Helms (Kevin Lavallée/Patrick Kurz)
6-1 (59:07) Justin Kirsch (Cam Reid/Rylan Schwartz - 5:4)
Zuschauer: 1.522
Schiedsrichter: Stefan Vogl / Stefan Bertele, Thomas Haas
Strafminuten: Heilbronn 4; Freiburg 8
Die Aufstellung des EHC:
94 Wölfl / 51 Mensator
Verteidigung:
86 Brückmann / 45 Wagner
26 Rießle / 42 Vas
10 Meyer / 92 Kästle
64 Mund
Angriff:
22 Kunz / 9 Linsenmaier / 33 Haluza
41 Herm / 81 C. Billich / 69 Duda
43 Wittfoth / 19 Saccomani / 83 Schlenker
28 Cihak / 17 Bräuner / 67 Airich