EHC-Coach Leos Sulak musste beim Viertelfinal-Auftakt in Frankfurt auf Verteidiger Jakub Grof und auch auf Radek Duda verzichten, dafür rückte Lukas Mensator wieder zwischen die EHC-Pfosten. Der Freiburger Keeper kam dann im ersten Abschnitt schnell auf Betriebstemperatur: Die Hausherren machten während der ersten zwanzig Minuten das Spiel, setzten sich immer wieder für längere Zeit im Freiburger Abschnitt fest und erspielten sich gefühlte 90% Scheibenbesitz. Und der EHC? Stand sicher in der Defensive, agierte diszipliniert und antwortete auf die Frankfurter Angriffe mit taktisch hervorragender Abwehrarbeit. Die Spieler hielten ihre Positionen, ließen den Gegenspielern im Zweikampf wenig Platz und verteidigten die Box vor dem eigenen Kasten mit viel Leidenschaft. Einzelne Konter schienen darüber hinaus durchaus vielversprechend, die beste Möglichkeit hatten dabei Enrico Saccomani und Julian Airich Sekunden vor der Pausensirene, die beiden EHC-Eigengwächse brachten das Spielobjekt allerdings nicht an Löwen-Goalie Brett Jaeger vorbei.
Im zweiten Drittel hatte Freiburg wiederum einige gute Möglichkeiten, um auf die Anzeigetafel in der Frankfurter Eissporthalle zu kommen. Tobias Bräuner kurz nach Wiederbeginn und Jannik Herm mit einem Break in Unterzahl scheiterten jeweils aus kurzer Distanz an Brett Jaeger. Auf der anderen Seite führte dann ein Powerplay der Löwen in der 28. Spielminute zum ersten Treffer dieser Viertelfinalserie: Freiburg konnte die Scheibe trotz allergrößtem Einsatz nicht aus dem eigenen Drittel befördern - Marc Wittfoth versuchte es zuletzt mit einem Hechtsprung - und so kam die Scheibe am Ende zu Joel Keussen, der aus zentraler Position die Scheibe unhaltbar in den Winkel setzte. Anschließend blieben die Löwen am Drücker und bauten in der 32. Spielminute ihre Führung durch einen Schlagschuss von Matt Tomassoni auf 2-0 aus. Möglicherweise war Lukas Mensator die Sicht verdeckt, vielleicht war der Schuss auch noch abgefälscht, aber sei's drum, die Löwen führten zur Spielmitte mit einem Zwei-Tore-Vorsprung. Freiburg kam anschließend in der 35. Spielminute zu einem Powerplay, Marc Wittfoth behauptete die Scheibe trotz Druck der Verteidiger in der Ecke, leitete weiter auf Jannik Herm, der sich hinter dem Frankfurter Tor postiert hatte und scharf in die Mitte auf Enrico Saccomani passte. Das Freiburger Eigengewächs drückte die Scheibe zum Anschlusstreffer über die Linie, was natürlich Riesenjubel im EHC-Fanblock auslöste. Dieser bewies anschließend eine nette Prise Selbstironie und skandierte "nur noch neun!". Weitere Treffer fielen trotz guter Möglichkeiten auf beiden Seiten nicht mehr, Freiburg rannte, kämpfte und hielt mehr als nur dagegen - es ging mit einem knappen 2-1 für die Löwen in die zweite Pause.
Im Schlussabschnitt nahmen zwei schnelle Gegentore zu Drittelbeginn dem EHC Wind aus den Segeln. Patrick Jarrett mit einem Powerplaytreffer in der 42. Spielminute und Matt Pistilli mit einem schnell herausgespielten Treffer schraubten den Score auf 4-1. Als Lukas Laub in der 46. Spielminute auf 5-1 erhöhte schien der EHC kurzzeitig von der Rolle, fand aber in den Folgeminuten seine defensive Grundordnung wieder. Zwei Mal hatte Freiburg den freistehenden Mann am langen Pfosten vergessen, sich zur sehr auf den scheibenführenden Gegenspieler konzentriert und die Löwen bewiesen jeweils Übersicht und Passgenauigkeit. Freiburg fand anschließend wieder besser ins Spiel, kam zu einer Top-Möglichkeit durch Niko Linsenmaier und konnte in Überzahl durch Marc Wittfoth auch noch einmal auf 2-5 verkürzen. Der Freiburger Stürmer hatte die Scheibe nach einem Pass in den Slot genau in den Winkel gezirkelt. Den Schlusspunkt unter diese Partie setzte jedoch Frankfurt mit dem Treffer zum 6-2 durch C.J. Stretch, der damit das dritte Überzahltor für die Hausherren in diesem Spiel 1 erzielen konnte. Unterm Strich ging der Sieg für die an diesem Abend bessere Frankfurter Mannschaft natürlich in Ordnung, auf der anderen Seite hielt der EHC die Partie zwei Drittel lang offen und musste lediglich im Schlussdrittel ausgeruhte Löwen davonziehen lassen. Am Freitag in eigener Halle geht's bei Null los und Niko Linsenmaier und Co. werden sicher darauf brennen, die Serie auszugleichen! Spielbeginn in der FSH ist um 19h30, Tickets gibt es online unter https://tickets.ehcf.de und an der Geschäftsstelle Mittwoch und Donnerstag 17 bis 19h.
Tore:
1-0 (28:14) Joel Keussen (Nils Liesegang/Matthew Pistilli - 5:4)
2-0 (31:28) Matthew Tomassoni (Pawel Dronia/Matthew Pistilli)
2-1 (34:17) Enrico Saccomani (Jannik Herm/Marc Wittfoth - 5:4)
3-1 (41:54) Patrick Jarrett (Matthew Tomassoni/Christoph Gawlik - 5:4)
4-1 (42:45) Matthew Pistilli (C.J. Stretch/Brett Breitkreuz)
5-1 (46:33) Lukas Laub (Matthew Tomassoni/Eric Stephan)
5-2 (52:10) Marc Wittfoth (Petr Haluza/Jannik Herm - 5:4)
6-2 (53:02) C.J. Stretch (Brett Breitkreuz/Matthew Pistilli)
Zuschauer: 3.515
Schiedsrichter: HSR Alfred Hascher / LSR Philipp Grabein, Artur Votler
Strafminuten: Frankfurt 22, Freiburg 12
Die Aufstellung des EHC:
51 Mensator / 94 Wölfl
86 Brückmann, 42 Vas / 22 Kunz, 9 Linsenmaier, 81 C. Billich
4 Vavrusa, 45 Wagner / 43 Wittfoth, 17 Bräuner, 33 Haluza
92 Kästle, 64 Mund / 41 Herm, 19 Saccomani, 67 Airich
28 Cihak
Die Löwen Frankfurt:
30 Jaeger / 1 Proske
10 Stephan, 97 Tomassoni / 9 Gawlik, 8 Jarrett, 61 Mueller
4 Card, 44 Dronia / 29 B. Breitkreuz, 12 Stretch, 36 Pistilli
16 Gläßl, 57 Keussen / 98 Liesegang, 94 Laub, 71 C. Breitkreuz
49 Cespiva / 13 Ratajczyk, 23 Pfennings