Löwen Frankfurt - EHC Freiburg 4-2

Der EHC Freiburg musste beim Auswärtsspiel in Frankfurt auf Petr Haluza verzichten, für ihn rückte Jonas Schlenker an die Seite von Tobi Kunz und Niko Linsenmaier. Und mit der ersten Schicht stand der Förderlizenzspieler der Schwenninger Wild Wings voll im Rampenlicht: Nach einigen ersten nervösen Pässen, Sekunden nach dem Eröffnungsbully, ergab sich für den EHC plötzlich die zwei auf eins Situation, Jonas Schlenker hielt lange die Scheibe und umkurvte Löwen-Goalie Brett Jaeger. Sein Pass in die Mitte landete auf dem Schläger von Nils Liesegang, von wo aus sie für nur wenige Zentimeter hinter die Linie rutschte, bevor ein Frankfurter Verteidiger klären konnte. Schiedsrichter Sascha Westrich zog den Videobeweis heran und bestätigte schließlich den Treffer: 1-0 für Freiburg nach nur 50 gespielten Sekunden. Im weiteren Verlauf des ersten Drittels entwickelte sich dann ein Spiel auf ein Tor, Freiburg stand massiv in der Abwehr, Frankfurt versuchte eine Lücke im Abwehrdickicht des EHC zu finden - vergebens. Bei zwei Überzahlspielen brannte es zwar immer wieder im Torraum vor Lukas Mensator, der tschechische Keeper in Freiburger Diensten war jedoch nicht zu überwinden. Und dann kam der zweite Auftritt von Jonas Schlenker in Abschnitt 1: Zuerst der Pass von Niko Linsenmaier auf Freiburgs Nummer 83, dann halb Schuss, halb Querpass auf Tobi Kunz am langen Pfosten und es stand 2-0 für den EHC! Freiburg hatte im ersten Abschnitt eine bemerkenswerte Effizienz an den Tag gelegt und gleichzeitig mit viel Herz verteidigt.

In Abschnitt 2 versuchte der EHC weiter, aus einer stabilen Abwehr durch Konter und schnelle Abschlüsse zum Erfolg zu kommen - allerdings gelang dies weniger gut wie in Abschnitt 1. Ein Abseitspfiff oder ein Schläger eines Löwen-Verteidigers verhinderten immer wieder die Freiburger Gegenangriffe, die zwar stets gefährlich blieben, aber nur relativ selten bis zum Tor von Brett Jaeger führten. Auf der anderen Seite hielt Frankfurt den Druck aufs Freiburger Gehäuse hoch, Lukas Mensator konnte sich mehrfach auszeichnen, zum Beispiel mit einem spektakulären Save gegen eine Direktabnahme von Nils Liesegang. In der 27. Spielminute musste sich der Freiburger Keeper dann aber doch geschlagen geben, nachdem Löwen-Topskorer C.J. Stretch zum einen platziert und zum anderen genau gegen die Bewegung von Mensator abgezogen hatte. Mehr als den 1-2 Anschlusstreffer ließ Freiburg aber trotz Überlegenheit der Hausherren im zweiten Drittel nicht mehr zu.

Im Schlussdrittel hielt das Freiburger Abwehrbollwerk dem Druck der Hausherren zunächst weiter stand. Wie schon so häufig in dieser Saison ging der Blick bei einem knappen Spielstand gegen einen starken Gegner aus Freiburger Sicht immer wieder zu Uhr. Aber schließlich fand dann in der 52. Spielminute doch noch eine Scheibe den Weg ins Freiburger Netz, Mike Card hatte von der blauen Linie abgezogen, Brett Breitkreuz fälschte ab und es stand 2-2, alles wieder offen. In der 56. Spielminute leistete sich dann Radek Duda ein Foul an Matt Tomassoni im Drittel der Löwen, und Frankfurt benötigte nur ganze 14 Sekunden, um in Überzahl die Scheibe im Freiburger Tor unterzubringen. Nach dem 3-2 ließen die Freiburger Spieler erkennbar die Köpfe hängen, allerdings gab es in der Schlussphase mit einem Powerplay noch einmal die Ausgleichschance. Mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle von Lukas Mensator wollte der EHC zwei Minuten vor dem Ende den Ausgleich erzwingen, doch die Löwen trafen ins leere EHC-Gehäuse. Wie schon beim letzten Spiel in Crimmitschau konnte der EHC eine zwei-Tore-Führung nicht ins Ziel bringen und musste im Schlussdrittel den Siegtreffer der Heimmannschaft hinnehmen. Bei 50 zu 16 Torschüssen zugunsten von Frankfurt war der Sieg der Löwen untern Strich hochverdient (und daher auch nicht mit der Partie bei den Eispiraten zu vergleichen), doch auch als Underdog darf man immer hoffen ..

Tore:
0-1 (00:50) Jonas Schlenker
0-2 (17:12) Tobi Kunz (Jonas Schlenker/Niko Linsenmaier)
1-2 (26:14) C.J. Stretch
2-2 (51:55) Brett Breitkreuz (Mike Card/Pawel Dronia)   
3-2 (55:44) Richard Mueller (Lukas Laub/Joel Keussen - 5:4)         
4-2 (58:35) Richard Mueller (Eric Stephan/Matthew Tomassoni - 4:6)      

Zuschauer: 3.616
Schiedsrichter: HSR Sascha Westrich / LSR Ruben Kapzan, Tobias Schwenk
Strafminuten: Frankfurt 2; Freiburg 8

Die Aufstellung des EHC:
51 Mensator / 94 Wölfl
42 Vas, 26 Rießle / 69 Duda, 81 C. Billich, 43 Wittfoth
64 Mund, 86 Brückmann / 22 Kunz, 9 Linsenmaier, 83 Schlenker
10 Meyer, 92 Kästle / 41 Herm, 17 Bräuner, 28 Cihak
45 Wagner, 19 Saccomani, 67 Airich