Der EHC Freiburg brachte im Duell gegen den ESV Kaufbeuren erneut vier Sturmreihen aufs Eis: Austin Cihak ergänzte diesmal den dritten Block, Daniel Maly agierte in der vierten Reihe als Außenstürmer. Auch die Gäste aus dem Allgäu traten mit vier kompletten Reihen an, das Matchup versprach also hohes Tempo und Power-Eishockey. Freiburg kam in den ersten Spielminuten jedoch nicht so richtig aus den Startlöchern, das perfekt vorgetragene Forechecking des ESVK machte dem EHC das Leben vor allem beim Spielaufbau schwer. In den ersten fünf Spielminuten fand das Spielgeschehen vor allem vor dem Kasten von Miroslav Hanuljak statt, in diese Drangphase der Gäste hinein erzielte Charlie Sarault dann auch die 1-0 Führung für Kaufbeuren. Nach einem gewonnen Bully schaltete der Kanadier am schnellsten, schnappte sich den Rebound, umkurvte das Freiburger Tor und wickelte die Scheibe um den Pfosten. Miroslav Hanuljak warf sich noch in Richtung Puck, rutschte aber am Ende mit der Scheibe über die Linie - was durch den Videobeweis bestätigt wurde: Der Treffer zählte. Nach dem 0-1 fand Freiburg im weiteren Verlauf des ersten Drittels nur langsam in die Partie, durch das laufintensive Pressing des ESVK kamen die Pässe in den Angriff nur selten an, dazu gewannen die Gäste die wichtigen Zweikämpfe in der eigenen Zone. Die beste Möglichkeit des ersten Abschnitts vergab Marc Wittfoth mit einem Breakaway, der Schuss des EHC-Angreifers zischte jedoch am Kasten von Stefan Vajs vorbei.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts erhöhte Charlie Sarault in Unterzahl auf 2-0 für die Gäste - Sami Blomquist hatte die Scheibe an der eigenen blauen Linie erobert und Sarault mit einem Steilpass auf die Reise geschickt, der Kanadier verwandelte den Alleingang mit einem Schuss flach unter die Schoner von Hanuljak hindurch. Wie schon im ersten Drittel kam der EHC nicht besonders gut aus der Kabine, steigerte sich diesmal aber im Laufe des zweiten Drittels Schritt für Schritt: Niko Linsenmaier und Co. kamen nun häufiger zum Abschluss, Tobi Kunz verpasste eine gute Gelegenheit frei vor dem Kasten von Vajs, der für den EHC in dieser Saison noch nicht zu überwinden war. Jedenfalls bis zur 33. Spielminute, als Radek Duda in Überzahl auf 1-2 verkürzen konnte. Der Außenstürmer hatte auf dem Flügel etwas Platz und konnte in die Mitte ziehen, Vajs erwartete einen Querpass und zog zum rechten Pfosten, Duda drückte jedoch direkt ab und verwandelte zum Anschlusstreffer. Gegen Ende des zweiten Drittels dann noch ein echter Aufreger (aus Freiburger Sicht): Stefan Vajs beging einen klaren Stockstich gegen Marc Wittfoth, die Schiedsrichter ließen den Konter jedoch weiterlaufen, Maximilian Schäffler schloss zum 1-3 ab und brachte die Volksseele damit zum Kochen. Die Schiedsrichter berieten sich nach dem Gegentreffer, EHC-Kapitän Philip Rießle protestierte - aber der Treffer zählte, mit einem Pfeifkonzert aufgrund des strittigen Kaufbeurer Treffers ging es zum zweiten Mal in die Kabine.
Im Schlussabschnitt versuchte Freiburg, den Schalter noch einmal umzulegen, die Gäste ließen aber selten längere Druckphasen des EHC zu. Leos Sulak versuchte alles, beorderte Tobi Kunz an die Seite von Radek Duda und Jannik Herm - die läuferische Leistung des EHC stimmte jetzt, allerdings sprangen trotzdem nur wenig Großchancen für den EHC heraus, da die Gäste einfach clever verteidigten. Kaufbeuren schaffte es immer wieder, das Spiel vom eigenen Tor fernzuhalten und blieb bis kurz vor Schluss auch der Strafbank fern. In der 58. Spielminute gab es noch einmal zwei Minuten gegen Sarault, der EHC zog mit sechs gegen vier Feldspielern ein druckvolles Überzahlspiel auf, konnte das Glück aber nicht mehr erzwingen. Stefan Vajs wehrte die Versuche von Mark Mancari, Radek Duda und Co. ab, als Kaufbeuren wieder komplett war, gelang Maximilian Schäffler mit einem Schuss ins leere Freiburger Tor der 4-1 Endstand. Der EHC musste sich am Ende dem ESV Kaufbeuren mit 1-4 geschlagen geben, weil Freiburg im erster Abschnitt nicht richtig ins Spiel fand und später genau in der Phase, in der das 2-2 im Bereich des Möglichen lag, den Gästen der entscheidende Gegentreffer zum 1-3 gelang. Im Schlussdrittel sprangen gegen defensivstarke Gäste zu wenig Möglichkeiten heraus, um das Spiel nach dem Rückstand noch zu drehen.
Tore:
0-1 (03:58) Charlie Sarault (Philipp de Paly/Tim Wohlgemuth)
0-2 (24:58) Charlie Sarault (Sami Blomqvist - 4:5)
1-2 (32:35) Radek Duda (Dennis Meyer/Jannik Herm)
1-3 (38:07) Maximilian Schäffler (Steven Billich/Sami Blomqvist)
1-4 (59:43) Maximilian Schäffler (Charlie Sarault - ENG)
Strafzeiten: Freiburg 4, Kaufbeuren 8
Schiedsrichter: Markus Krawinkel, Jens Steinecke / Linienrichter: Philipp Grabein, Artur Votler
Zuschauer: 1.331
Der Video-Spielbericht mit allen Highlights, Stimmen zum Spiel und die Pressekonferenz findet ihr nach dem Spiel in den entsprechenden Playlists auf unserem YouTube-Kanal EHCF-TV!
Die Freiburger Aufstellung:
Hanuljak (Haas)
Meyer, Kästle / Herm, Duda, Babka
Brückmann, Mancari / Kunz, Linsenmaier, Billich
Rießle, Federolf / Wittfoth, Palausch, Cihak
Kästle / Maly, Saccomani, Airich