Mit einem 6-3 (2-2,3-1,1-0) Heimerfolg gegen die Tölzer Löwen hat sich der EHC Freiburg den ersten Drei-Punkte-Erfolg in dieser Spielzeit gesichert. Dank eines starken Powerplays und einer überragenden erste Reihe brachten die Wölfe den Heimsieg gegen den Aufsteiger aus dem Isarwinkel am Ende souverän unter Dach und Fach.
Vor Beginn des Spiels wurde in einer Schweigeminute dem in der Nacht von Donnerstag auf Freitag verstorbenen Lorenz Funk gedacht, der als vielfacher Nationalspieler und Bronzemedaillengewinner von Innsbruck nicht nur das Deutsche Eishockey geprägt hat, sondern auch als Spieler und später als Trainer bzw. Manager vielfach in der Franz-Siegel-Halle zu Gast war. Sein Heimatverein aus Bad Tölz legte anschließend einen Blitzstart aufs Eis: Nach gerade einmal 51 Sekunden bezwang Marcel Rodman EHC-Keeper Miroslav Hanuljak im Nachschuss, es sollte der Auftakt zu einem fulminanten ersten Drittel sein mit insgesamt vier Treffer. Freiburg antwortete mit dem Ausgleich durch Alex Brückmann in der 9. Spielminute, doch Andreas Schwarz stellte nur vier Minuten die Führung für das Tabellenschlusslicht wieder her. Der erneute Antwort kam wieder durch einen EHC-Verteidiger, Jannik Woidtke zog aus halblinker Position direkt ab und traf ins lange Eck zum 2-2 Ausgleich. Dabei fiel nur das 1-0 in der ersten Spielminute bei fünf gegen fünf Feldspielern, die übrigen Treffer war allesamt Powerplay-Tore.
Im zweiten Abschnitt dann das gleiche Bild: Freiburg zog ein bärenstarkes Powerplay auf, insbesondere die Reihe um Tobi Kunz, Chris Billich und Co. steigerte sich im weiteren Spielverlauf immer weiter. Niko Linsenmaier fälschte beim 3-2 einen Schuss von Chris Billich gekonnt ab, nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Philipp Schlager legte Marc Wittfoth in Unterzahl erneut vor. Der EHC-Angreifer verwertete einen Alleingang, Sekunden davor war Niko Linsenmaier noch bei einem Breakaway an Andreas Mechel im Löwen-Kasten gescheitert. 21 Sekunden vor der zweiten Pausensirene erhöhte Tobi Kunz erneut in Überzahl auf 5-3, der EHC hatte das Spiel durch zwei Überzahl- und einen Unterzahltreffer gedreht. Nach der relativ schwachen Powerplay-Ausbeute aus den ersten vier Punktspielen hatte Freiburgs Coach Leos Sulak das Überzahlspiel in der letzten Woche mehrfach auf den Trainingsplan gesetzt - mit Erfolg.
Im Schlussabschnitt konnte die Gäste ihrerseits bei zwei Überzahlsituationen viel Druck auf das EHC-Gehäuse aufbauen, Freiburg überstand beide Situationen jedoch schadlos. Just als in der 48. Spielminute eine Strafzeit gegen Alex Brückmann abgelaufen war, kam die Scheibe über den EHC-Verteidiger und Niko Linsenmaier zu Tobi Kunz, der mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend alles klar machte. In der Schlussphase fand Bad Tölz keine Mittel und Wege gegen die sichere EHC-Abwehr, so dass Freiburg unter dem Jubel der 1.871 Zuschauer in der FSH erstmals drei Punkte einfahren konnte. Dazu gab es noch einen besonderen Rekord zu feiern: Mit dem 1-1 Ausgleich in der 9. Spielminute erzielte Verteidiger Alex Brückmann den Treffer Nummer 7.000 in der EHC-Vereinsgeschichte .. auf diesen Treffer und die fünf weiteren EHC-Tore in dieser Partie wurde an diesem Abend noch lange nach Spielende rund um die Franz-Siegel-Halle immer wieder angestoßen.
Tore:
0-1 (00:51) Marcel Rodman (Joonas Vihko/André Lakos)
1-1 (08:13) Alex Brückmann (Jannik Woidtke/Niko Linsenmaier - 5:4)
1-2 (12:24) Andreas Schwarz (Joonas Vihko/Marcel Rodman - 5:4)
2-2 (15:54) Jannik Woidtke (Tobi Kunz/Niko Linsenmaier - 5:4)
3-2 (25:11) Niko Linsenmaier (Chris Billich/Alex Brückmann - 5:4)
3-3 (31:49) Philipp Schlager (Klaus Kathan/André Lakos)
4-3 (34:54) Marc Wittfoth (4:5)
5-3 (39:39) Tobi Kunz (Alex Brückmann - 5:4)
6-3 (47:17) Tobi Kunz (Niko Linsenmaier/Alex Brückmann)
Strafzeiten: Freiburg 8, Bad Tölz 14
Schiedsrichter: Roland Aumüller, Christian Oswald / Linienrichter: Christian Deffner, Christian Höck
Zuschauer: 1.871
Die Freiburger Aufstellung:
Hanuljak (Haas)
Brückmann, Woidkte / Kunz, Linsenmaier, Billich
Körner, Maly / Wittfoth, Walker, Duda
Rießle, Federolf / Herm, Saccomani, Tomanek
Cihak, Meyer, Airich