Das Comeback von Dennis Meyer beim Heimspiel des EHC Freiburg gegen die Tölzer Löwen war schon nach einer halben Minute zu Ende: Der EHC-Verteidiger hatte den Schläger eines Gegenspielers abbekommen und musste in der Kabine behandelt werden. Freiburg legte gleich mit der ersten Schicht los wie die Feuerwehr und hätte durch Radek Duda auch um ein Haar das 1-0 erzielt, aber der rechte Pfosten war mit Michael Boehm im Löwen-Tor im Bunde. Wenig später, bei einem Powerplay des EHC, war es aber dann doch soweit, Mark Mancari zog von der blauen Linie ab und traf genau zwischen Schoner und Pfosten zur Freiburger Führung, Boehm war ohne Chance. Rund eine Minute später das zweite Tor für Freiburg, diesmal verwandelte Niko Linsenmaier im Fallen, nachdem Boehm einen Schuss von Alex Brückmann nicht festhalten konnte. Die Gäste kamen im weiteren Verlauf des ersten Drittels etwas besser ins Spiel - allerdings machte Freiburg die neutrale Zone weitgehend dicht, so dass Großchancen für die Löwen Mangelware blieben. In Überzahl gelang Bad Tölz in der 17. Spielminute dann aber doch der Ausgleich, nach einem perfekten Zuspiel von Philipp Schlager netzte Joonas Vihko zum 1-2 ein. Nur wenig später konnte Freiburg in doppelter Überzahl agieren und es dauerte nur ganze 13 Sekunden, bis der Puck im Tölzer Netz landete: Mark Mancari hatte einen Schuss angetäuscht und perfekt auf Chris Billich am langen Pfosten durchgesteckt. Mit 3-1 ging es dann auch das erste Mal in die Kabine, nach einem flotten, temporeichen ersten Abschnitt, in dem der EHC eine hohe Schlagzahl vorgab.
im zweiten Abschnitt hatte der EHC etwas mehr vom Spiel, auch wenn sich nur selten Platz vor Michael Boehm im Löwen-Tor bot. Beide Teams machten die Räume eng, insbesondere in der neutralen Zone verzettelten sich beiden Mannschaften immer wieder beim Spielaufbau. Der EHC hatte in der 35. Spielminute eine Powerplay-Möglichkeit, konnte aber diese Chance nicht verwerten - überhaupt gab es in diesem Abschnitt kaum hochkarätige Chancen. Die beste Möglichkeit hatte Chris Billich mit einem Solo, der aber mit seinem Rückhandschuss an Boehm und dem Torpfosten hängen blieb. Auf der anderen Seite erzielte Johannes Sedlmayr aus dem Nichts in der 39. Spielminute den 2-3 Anschlusstreffer. Der Gäste-Angreifer hatte die Scheibe in der gegnerischen Zone erobert und mit einem platzierten Schlenzer hoch im Freiburger Netz versenkt.
Im Schlussabschnitt glich erneut Johannes Sedlmayr für die Tölzer Löwen - und viele Zuschauer fühlten sich an die vergangenen Heimspiele erinnert, als der EHC ebenfalls einen Vorsprung im Schlussabschnitt noch aus der Hand gab. Klaus Kathan hatte die Vorarbeit geleistet und mit einem perfekt getimeten Querpass vors Freiburger Tor seinen Sturmkollegen angespielt, der mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend hoch unter die Latte das 3-3 erzielte. Aber im Gegensatz zu den letzten Spielen vor heimischer Kulisse verlor der EHC diesmal nicht den Faden, sondern kurbelte die Offensive an und hatte kurz nach dem Ausgleichstreffer die Möglichkeit, in Überzahl zu agieren. Kuriosum dabei: Zum dritten Mal in dieser Partie kassierte Bad Tölz eine Strafzeit wegen zu vielen Spielern auf dem Eis, und Chris Billich war es, der die EHC-Führung im Powerplay mit seinem zweiten Treffer in dieser Partie zurück holte. In der Folge setzte der EHC weiter auf Angriff, hielt die Gäste vom eigenen Tor fern und tauchte immer wieder gefährlich vor dem Kasten von Michael Boehm auf. In der 53. Spielminute sorgte dann eine wahre Energieleistung von Julian Airich für die Vorentscheidung: Der Freiburger Angreifer nahm im eigenen Drittel Anlauf, sprintete zwischen den beiden Löwen-Verteidigern ab durch die Mitte und versenkte die Scheibe immer noch in vollem Tempo vor Boehm zum 5-3. Aber klar: Die Gäste gaben sich nicht geschlagen und kamen in der 57. Spielminute durch Julian Kornelli, der einen Schuss von André Lakos abfälschen konnte, erneut zum Anschluss. Aber Freiburg brachte die restliche Spielzeit am Ende souverän über die Runden, Jakub Babka besorgte mit seinem Treffer ins leere Tölzer Tor den 6-4 und endlich konnte der EHC in eigener Halle wieder einen Sieg bejubeln. Dazu gab es noch Geschenke, welche die EHC-Cracks auf der Ehrenrunde an die Fans verteilten und mit einer Ehrenrunde wurde der Heimsieg abschließend gebührend gefeiert - wobei damit noch nicht für alle Fans Schluss war; rund um die Halle wurde nach dem Match natürlich noch weiter auf die drei Punkte angestoßen und über das Match diskutiert.
Tore:
1-0 (06:37) Mark Mancari (Tobi Kunz/Chris Billich - 5:4)
2-0 (07:50) Niko Linsenmaier (Tobi Kunz/Chris Billich)
2-1 (16:25) Joonas Vihko (Philipp Schlager/André Lakos - 5:4)
3-1 (18:19) Chris Billich (Mark Mancari/Niko Linsenmaier - 5:3)
3-2 (38:35) Johannes Sedlmayr (Chris St. Jacques/Klaus Kathan)
3-3 (41:14) Johannes Sedlmayr (Klaus Kathan/Chris St. Jacques)
4-3 (42:05) Chris Billich (Niko Linsenmaier/Mark Mancari - 5:4)
5-3 (52:17) Julian Airich (Jakub Körner)
5-4 (56:23) Julian Kornelli (André Lakos)
6-4 (59:48) Jakub Babka (Radek Duda - 5:6, ENG)
Strafzeiten: Freiburg 6, Bad Tölz 16
Schiedsrichter: Eric Daniels, Markus Krawinkel / Linienrichter: Dominic Six, Alexander Zislin
Zuschauer: 2.925
Der Video-Spielbericht mit allen Highlights, Stimmen zum Spiel und die Pressekonferenz findet ihr nach dem Spiel in den entsprechenden Playlists auf unserem YouTube-Kanal EHCF-TV!
Die Freiburger Aufstellung:
Hanuljak (Meder)
Meyer, Rießle / Wittfoth, Duda, Babka
Brückmann, Mancari / Kunz, Linsenmaier, Billich
Körner, Maly / Herm, Saccomani, Airich
Frick / Cihak
Die Tölzer Löwen:
Boehm (Davi)
Schwarz, Lakos / Schlager, Rodman, Vihko
Kolacny, Frank / Strobl, Kathan, Sedlmayr
Reiter, Horschel / Endraß, Kornelli, St. Jacques
Walleitner, Hörmann