Bereits am Vortag war der EHC-Tross von Freiburg aus in Richtung Sachsen aufgebrochen. Die Mannschaft um Coach Leos Sulak übernachtete in Dresden, verbrachte den Morgen mit einem Spaziergang an der Elbe bevor es dann auf die restlichen knapp 150 Kilometer nach Weißwasser ging. Mit an Bord war wie schon am Freitag Förderlizenz-Angreifer Lennart Palausch, als Backup hinter Miroslav Hanuljak stand Constantin Haas zur Verfügung. Die vier Blöcke des EHC blieben im Vergleich zum Saisonauftakt gegen die Bayreuth Tigers somit unverändert, der Goldhelm wanderte indes von Kapitän Philip Rießle zu Enrico Saccomani.
Freiburg erwischte einen guten Start in die Partie, nach einigen Unterbrechungen in den ersten beiden Spielminuten gewannen alle vier Reihen Sicherheit im Pass-Spiel und in den Zweikämpfen. Brenzlig für Miroslav Hanuljak wurde es eigentlich nur dann, wenn Weißwasser von der blauen Linie abziehen konnte - Jakub Kania fiel hier besonders auf, die Schüsse des tschechischen Neuzugangs waren vor allen Dingen hart, aber nicht platziert genug. Freiburg stand wie häufig auswärts tief, lauerte in der neutralen Zone auf den Scheibengewinn und fuhr so den ein oder anderen gefährlichen Konter. Maximilian Franzreb im Lausitzer Kasten wurde mehrfach gefordert, eine wirklich hundertprozentige Freiburger Chance war im ersten Abschnitt allerdings nicht zu verzeichnen.
Das sollte sich im zweiten Drittel ändern, denn dieser Abschnitt ging eindeutig an den EHC: Zunächst hatte Freiburg in der 24. Spielminute eine doppelte Überzahlgelegenheit, als gleich zwei Lausitzer Spieler gleichzeitig eine Strafe zogen. Während des zweiminütigen Powerplays brachte Freiburg jedoch nur zwei Torschüsse zustande, das Überzahlspiel wirkte viel zu kompliziert und zu stark auf Pässe angelegt, anstatt den Schuss & Rebound zu suchen. Etwas besser waren die beiden darauf folgenden Powerplays in Minute 28 und 31, in der auch die beste EHC-Chance des gesamten Spiels zu verzeichnen war: Franzreb war nach einer schönen Kombination aus seinem Kasten gekommen, die Scheibe landete bei Alex Brückmann, dessen Schlagschuss der Füchse-Goalie vor dem halbeeren Tor mit einem Hechtsprung gerade noch so abwehren konnte. Trotz der insgesamt drei Powerplays brachte es Freiburg in diesem Abschnitt nur auf neun Torschüsse - Niko Linsenmaier und Co. ließen die Scheibe zwar gut laufen, hatten auch viel "Puckbesitz", kamen jedoch zu selten zu zwingenden Toraktionen.
In der 48. Spielminute dann die vorentscheidende Szene des Spiels: Jannik Woidtke nahm hinter dem Tor einen harten Check, durch den Kontakt mit dem Gegenspieler wurden Arm und Schulter des EHC-Verteidigers weit nach oben gerissen. Mit sichtlichen Schmerzen spielte der Neuzugang aus Kaufbeuren weiter, nahm die Scheibe an und passte sie in Richtung Bullypunkt, wo jedoch Feodor Boiarchinov lauerte, der mit einem satten Schlagschuss das 1-0 für seine Farben markierte. Der EHC hatte anschließend noch einige gute Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen, aber das Tor von Franzreb schien wie vernagelt. Julian Airich beispielsweise hatte bei einem Konter freie Fahrt Richtung Füchse-Tor, brachte die Scheibe jedoch nicht im Tor unter. Radek Duda hatte gleich drei gute Möglichkeiten im Laufe der Partie, schloss die Situationen jedoch allesamt mit relativ umplatzierten Schüssen ab. Beim 2-0 durch André Mücke in der 56. Spielminute ließen die EHC-Cracks die Köpfe dann schon senken, auch wenn sie in den letzten Spielminuten noch einmal alles versuchten - es sollten an diesem Tag in Weißwasser nicht mehr klappen, die Hausherren brachten (auch aufgrund einer Strafzeit gegen Freiburg 2 Minuten vor Schluss) den Sieg letztlich souverän unter Dach und Fach. Der EHC muss sich aufgrund der ausgelassenen Chancen, vor allem in Überzahl, über verpasste Punkte ärgern, denn aufgrund der Spielanteile wäre ein Punktgewinn in der Lausitz durchaus im Bereich des Möglichen gewesen ... aber ohne eigene Treffer bleibt es an diesem 2. Spieltag beim Konjunktiv.
Tore:
1-0 (47:17) Feodor Boiarchinov (Anders Eriksson/Viktor Lennartsson)
2-0 (55:10) Andre Mücke (Christopher Bodó/Marius Schmidt)
Strafzeiten: Weißwasser 10, Freiburg 6
Schiedsrichter: Jen Steinecke, Volker Westhaus / Linienrichter: Richard Belitz, Lukas Stöber
Zuschauer: 2.189
Die Freiburger Aufstellung:
Hanuljak (Haas)
Brückmann, Woidkte / Wittfoth, Linsenmaier, Billich
Körner, Kästle / Kunz, Duda, Walker
Rießle, Meyer/ Herm, Saccomani, Tománek
Malý, Federolf / Airich, Palausch, Cihak