Mit der Partie bei den Ticino Rockets startete der EHC nach nur einer Trainingswoche in die Testspielsaison - die Hausherren hatten dagegen schon drei Partien absolviert und dieser kleinen Vorsprung machte sich zu Beginn durchaus bemerkbar. Wobei es auf beiden Seiten immer mal wieder harkte, insbesondere beim Spielaufbau schlichen sich Ungenauigkeiten ein, die dem Gegner die ein oder andere Chance eröffnete. Dazu hemmten im ersten Abschnitt zahlreiche Strafzeiten den Spielfluss, Freiburg musste gleich zu Beginn sogar anderthalb Minuten in doppelter Unterzahl bestreiten, hatte jedoch in Miroslav Hanuljak einen sicheren Rückhalt zwischen den Pfosten. Das technische Können des EHC blitzte im Laufe des ersten Drittels mehrfach auf, aber mit Schüssen aus spitzem Winkel war der Tessiner Goalie Stefan Müller nicht zu überwinden. Die beste Freiburger Möglichkeit in Abschnitt 1 vergab Ben Walker, der freistehend vor dem Rockets-Gehäuse eine hoppelnde Scheibe verfehlte. Auf der anderen Seite nutzte Jason Fritsche die einzige Großchance der Hausherren in der 19. Spielminute zur 1-0 Führung für seine Farben, nachdem der EHC die Scheibe in der eigenen Zone verloren hatte und gleich zwei Tessiner frei vor Hanuljak auftauchten.
Im zweiten Drittel bekamen beide Teams weitere Powerplay-Gelegenheiten, der EHC nutzte seine erste Chance im zweiten Drittel zum 1-1 Ausgleich durch Ben Walker. Der US-Amerikaner wurde in der 23. Spielminute von Marc Wittfoth hinter dem Tor mustergültig bedient, gegen die wuchtige Direktabnahme hatte Rockets-Keeper Stefan Müller keine Abwehrmöglichkeit. Auf der anderen Seite des Eises nutzten auch die Ticino Rockets ihrerseits eine Überzahlmöglichkeit zur erneuten Führung (30. Spielminute): Miroslav Hanuljak konnte den Schlagschuss von Stefano Spinedi nur nach vorne abwehren, Bo Salerno stand goldrichtig, um den Rebound per Direktabnahme zum 2-1 ins Netz zu dreschen. Im weiteren Spielverlauf hatten beide Mannschaften noch die ein oder andere Gelegenheit, aber keine Großchancen - das Tempo der Partie war dabei durchaus hoch, allerdings auch die Fehlerquote, so dass es mit einem knappen 2-1 für die Hausherren zum zweiten Mal in die Kabine ging.
Gleich zu Beginn des Schlussdrittels dann eine Schlüsselszene des Spiels: Der vermeintliche Freiburger 2-2 Ausgleich durch Enrico Saccomani wurde nach Videobeweis wegen eines vermeintlichen Schlittschuhtors nicht gegeben, im nächsten Spielzug nach dieser Entscheidung verlor die Freiburger Abwehr zum zweiten Mal an diesem Abend beim Spielaufbau die Scheibe und Stefano Spinedi bezwang Constantin Haas im Freiburger Tor zum 3-1. An diesem Spielstand änderte sich trotz bester EHC-Möglichkeiten bis zum Spielende nichts mehr, Freiburg konnte sogar eine gute Minute doppelte Überzahl bestreiten, traf aber entweder das Tessiner Gehäuse nicht oder scheiterte an Stefan Müller, der sich im Laufe des Schlussdrittels als unüberwindbare Hürde sämtlicher Freiburger Angriffsbemühungen erwies. EHC-Coach Leos Sulak nutzte den letzten Abschnitt aber auch zum testen, brachte unter anderem Constantin Haas anstelle von Miroslav Hanuljak und gab Probespieler Gregor Kubail sowie den EHC-Youngstern Fabio Frick und Sofiene Bräuner Eiszeit, somit kamen alle mitgereisten Freiburger Spieler in Biasca zum Einsatz. Unterm Strich bot Freiburg ein gutes erstes Match mit viel Tempo, hohem Einsatz - allerdings fehlte es (verständlicherweise) noch an der Genauigkeit. Ein tiefer gehendes Fazit nach nur einem Spiel und einer Trainingswoche zu ziehen wäre vermessen, daher verweisen wir an dieser Stelle lediglich auf die nächsten beiden Partien: Am Sonntag geht's für den EHC nach Schwenningen, am Samstag darauf präsentiert sich der EHC gegen GamYo Epinal dann erstmals dem heimischen Publikum.
Tore:
1-0 (19:00) Jason Fritsche (Tommaso Goi)
1-1 (22:58) Ben Walker (Marc Wittfoth/Chris Billich - 5:4)
2-1 (29:12) Bo Salerno (Stefano Spinedi - 5:4)
3-1 (43:08) Stefano Spinedi (Samuele Giudotti/Sacha Tosques)
Schiedsrichter: Luca Boverio / Dominik Altmann, Eric Cattaneo
Strafminuten: Ticino Rockets 14, Freiburg 24
Zuschauer: 114
Die EHC-Aufstellung:
Hanuljak, ab 41. Haas
Körner, Woidtke / Wittfoth, Walker, Billich
Brückmann, Kästle / Kunz, Duda, Tomanek
Rießle, Federolf / Herm, Saccomani, Meyer
Frick, Maly / Airich, Bräuner, Cihak
Kubail