Das Rothaus-Stühle über dem Zamboni-Tor wird bei Heimspielen gerne von Gruppen für verschiedene Feiern gebucht - beim Heimspiel des EHC gegen die Erding Gladiators gab es dort diesmal nur zwei Gäste, die das Spiel still verfolgten: Die gesperrten Niko Linsenmaier und Enrico Saccomani schauten von draußen zu, wie sich ihre komplett durcheinander gewürfelten Teamkameraden gegen die Gladiators schlugen. Aber bevor es losging, gab es noch eine Ehrung auf dem Eis: Iven Rösch wurde mit dem Georg-Heinrich-Kouba Preis für den besten Nachwuchsspieler 2014 ausgezeichnet.
Das Match gegen die Gäste aus Erding begann verhalten, fünf Minuten brauchten beide Teams, um sich gegenseitig abzutasten. Der EHC spielte von Beginn an mit vier Reihen, die alle taktisch sehr diszipliniert agierten, jeder Spieler hielt genau seine Position. In der fünften Minute erarbeitete sich die umformierte erste Reihe die erste EHC-Chance und sorgte auch gleich für den ersten Freiburger Treffer: Petr Haluza war im Slot ziemlich frei zum Abschluss gekommen, sein Schuss prallte von der Latte zum 1-0 hinter die Linie. Jannik Herm konnte wenig später in Überzahl aus ähnlicher Position in Überzahl auf 2-0 erhöhen und in Überzahl fiel auch der dritte Treffer in diesem Abschnitt, wiederum für den EHC. Alex Brückmann hatte die Scheibe direkt zu Steven Billich weiter gepasst, der mit der Rückhand quer auf den heraneilenden Mirko Sacher ablegte - der Förderlizenzspieler vollendete zum 3-0, mit dem es auch in die erste Pause ging.
Im zweiten Drittel wurde das Spiel zerfahrener, es gab zahlreiche Strafen, die den Spielfluss immer wieder unterbrachen. In doppelter Überzahl erhöhte dabei Dennis Meyer, der im Sturm an die Seite von Chris und Steven Billich gerückt war, auf 4-0. Auf der anderen Seite kam Erding im Powerplay zu mehreren guten Möglichkeiten, die beste Chance vergab Daniel Krzizok frei vor Fabian Hönkhaus. Nach einem harten Check gegen Michael Frank gerieten sich Robert Peleikis und Tory Allan in die Haare. Handschuhe und Helm fielen schnell, zuerst hinderten die Linienrichter die beiden Kontrahenten noch etwas, dann flogen die Fäuste. Peleikis konnte einer wuchtigen Geraden des Kanadiers im Gladiators-Dress ausweichen und bodigte Allan letzten Endes. Schiedsrichter Engelmann verordneten den beiden Streithähnen erstmal eine längere Pause.
Im Schlussdrittel klappte dann beim EHC fast alles - Freiburg schraubte den Spielstand am Ende auf 9-0. Ein Unterzahltreffer von Steven Billich machte den Anfang, die weiteren Treffer fielen nach teilweise schönen Kombinationen - aber auch ein Klasse-Solo von Chris Billich war darunter, der Erdings Keeper Albrecht auf der Linie aussteigen ließ und mit schnellen Händen ins leere Tor einschob. Im letzten Abschnitt absolvierte auch EHC-Goalie Jannis Ersel seine ersten Spielminuten im Rothaus-Dress, somit teilten sich die beiden Freiburger Torhüter an diesem Abend den Shutout. Unterm Strich hatte Freiburg beim 9-0 einmal mehr die bessere Defense und über weite Strecken auch den Punch im Abschluss. Der EHC rangiert mit nunmehr 81 Punkten weiter an der Spitze der Oberliga Süd.
Tore:
1-0 (03:28) Petr Haluza (Tobias Kunz/Jannik Herm)
2-0 (06:24) Jannik Herm (Petr Haluza/Alexander Brückmann - 5:4)
3-0 (18:08) Mirko Sacher (Steven Billich/Alexander Brückmann - 5:4)
4-0 (27:37) Dennis Meyer (Steven Billich/Michael Frank - 5:3)
5-0 (44:09) Steven Billich (Chris Billich/Petr Haluza - 4:5)
6-0 (47:57) Timo Linsenmaier (Marc Wittfoth/Tobias Bräuner)
7-0 (51:43) Chris Billich (Steven Billich/Dennis Meyer)
8-0 (53:23) Petr Haluza (Jannik Herm/Dennis Meyer)
9-0 (59:41) Yannick Henry (Robert Peleikis/Alexander Brückmann - 5:4)
Zuschauer: 1.615
Schiedsrichter: Tony Engelmann
Strafminuten: Freiburg 30, Erding 36
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Die Pressekonferenz und Stimmen zum Spiel gibt's nach dem Match auf EHCF-TV!
Die Aufstellung des EHC:
Hönkhaus, ab 41. Ersel
Brückmann, Sacher / Kunz, Haluza, Herm
Frank, Vavrusa / S. Billich, C. Billich, Meyer
Rießle, Kästle / Wittfoth, Bräuner, Airich
Peleikis, Henry, T. Linsenmaier