1b: Acht ist Trümpf
Landesliga BW: ESC Hügelheim II – EHC Freiburg 5:8 (2:3, 3:3, 0:2)
Vor dreißig Jahren wurden in Deutschland die Postleitzahlen von vier auf fünf Ziffern umgestellt. Begleitet wurde das Ganze damals von einer massiven Werbekampagne, es gab eine schräge Comicfigur und im Fernsehen sogar zehn Spieleshows mit Rudi Carrell. Alles unter dem angeschrägten Motto „Fünf ist Trümpf“.
Seither hat die Trümpf-Fünf deutlich an Wert eingebüßt – jedenfalls in der Landesliga BW. Wer in dieser Liga in einem Spiel nur fünf Tore erzielt, hat am Spielende meistens keine Trümpfkarte in der Hand. Das musste auch die 1b des EHC bereits mehrfach erfahren, zuletzt bei ihrer 5:7-Niederlage in Esslingen. Deshalb hat sich das Team von Trainer Iven Rösch eine neue Trümpfzahl zugelegt – die Acht. Damit kommt man deutlich leichter zu Punkten, wie schon in der Vorwoche zu erkennen war, als die 1b mit 8:6 gegen EKU Mannheim gewann.
Am Samstag (16.12.), beim Kellerduell in Hügelsheim, erzielte das Rösch-Team wieder acht Tore. Und weil dem Gegner nur fünf Treffer gelangen (wir erinnern uns: die antike Trümpfzahl), konnten die Freiburger den zweiten Sieg innerhalb von acht Tagen feiern. Ermöglicht wurde dieser beachtliche Erfolg unter anderem durch das Comeback von Nico Kussner. Der 24-jährige Stürmer war bis 2016 im Freiburger Nachwuchs groß geworden, hatte dann nach einer fünfjährigen Eishockeypause aber in Hügelsheim angeheuert und war erst kürzlich zum EHC zurückgekehrt.
Nun, in seinem ersten Spiel im EHC-Trikot, erzielte Nico Kussner gegen seine Weggefährten von gestern gleich das erste Tor des Tages – 0:1 nach drei Minuten, aus Hügelsheimer Sicht. Daraus entwickelte sich ein spannendes Hase-und-Igel-Spiel. Immer wenn die Hausherren ausglichen, holte sich der EHC, teils nach wenigen Sekunden, die Führung zurück. Für das 1:2 sorgte Milan Schiffermüller (14.), für das 2:3 Iven Rösch (20.), für das 3:4 Tim Schultis (23.) und für das 3:5 Jakob Rütschle (30.). Jedes Mal kamen die Hügelsheimer wieder zurück – doch mit dem 5:5 (37.) war dann ihre Trümpf-Phase beendet. Achtsam, wie es ihre neue Art ist, zogen die Freiburger dann aber endgültig davon. Erst legte Milan Schiffermüller noch einen Treffer nach (40.), dann traf auch Marco Schultis (43.), und schließlich machte Jakob Rütschle per Empty-Net-Tor den Deckel drauf (60.).
Über die Weihnachtstage kann sich das 1b-Team nun auf seinen Lorbeeren ausruhen. Am Samstag, 30. Dezember, darf es dann ein letztes Mal in diesem Jahr groß auftrümpfen, in der Partie beim Tabellennachtbarn EC Balingen. Der hat am Samstag seine eigene Zahlenmystik erlebt und gegen Eppelheim nach 46 Minuten noch mit 5:4 geführt, am Ende aber mit 5:8 verloren. Fünf ist eben einfach nicht mehr Trümpf.
Für den EHC im Einsatz (Tore/Vorlagen): Peter Novotny (Tor); Alexander Preuß, Nikita Druzhinin (-/1), Nico Bächle, Iven Rösch (1/2), Kevin Mootz (-/2), Marco Schultis (1/1), Tim Schultis (1/2), Cédric Ringenbach (-/1), Heiko Häringer (-/1), Milan Schiffermüller (2/-), Jakob Rütschle (2/-), Jacomo Helbig (-/2), Nico Kussner (1/-), Sebastian Müller, Luis Bockstahler (-/2)
Text: Toni Klein/Foto: SportPix