Adventsdorf – ein voller Erfolg!
Deutschland ist nicht Jamaika. In den vergangenen Wochen konnte man das gelegentlich schon ahnen. Endgültig bewiesen wurde es aber erst jetzt – in Freiburg, beim ersten Adventsdorf des EHC-Nachwuchses.
Während in Jamaika die Leute bei Sandtemperaturen unter 20 Grad kalte Füße kriegen, harrten beim Adventsdorf bis zu 50 emsige Helferinnen und Helfer zwei Tage lang bis tief in die Dunkelheit im Freien aus. Hinter der Glühweintheke, am Crepes-Stand, beim Merguezgrill und an der Schlemmerpfanne.
Derweil sondierten Dutzende von Gästen zwischen Würstchen und Glühwein hin und her. Gemeinsam genoss die Freiburger Eishockey-Familie den sternenklaren, sibirisch-kalten Abend und freute sich, dass im Vip-Raum bis zu 80 Nachwuchsspieler tosten und tönten.
Unterbrochen wurde die zweitägige eisige Geselligkeit nur von 3 Nachwuchsspielen (Spielberichte anbei) und 1 EHC-Rallye, an der sich die meisten jungen Puckjäger beteiligten. Zu beantworten waren 30 Fragen zum EHC, seiner Eishalle und zum Eishockey allgemein. Acht Jungs – ein bunter Querschnitt von der U8 bis U14 – erkämpfte sich dabei den Hauptgewinn: Ein Training mit bzw. in der Ersten Mannschaft.
Am Ende des kühlen Treibens standen drei Eckpunkte fest: So ein Adventsdorf ist deutlich kürzer als die Jamaika-Verhandlungen. Es macht allen Beteiligten deutlich mehr Spaß. Und es bringt am Ende auch deutlich mehr Gewinn für die Turnierkasse des EHC-Nachwuchses ein.
Schon drei Minuten nach dem allerletzten Glühwein war sich das Orga-Team um Katrin und Florian Barth daher einig: So ein Adventsdorf machen wir ab jetzt jedes Jahr! tok
Das Maß der Dinge
U19: SG EKU Mannheim/Heilbronn – SG EHC Freiburg/Hügelsheim 1:12 (0:5,0:4,1:3).
Unter den 4 Teams, die im EBW-Bereich bei der Jugend noch zustande kommen, bleibt unsere Spielgemeinschaft mit Hügelsheim das Maß der Dinge. Im fünften Spiel gab es den fünften Sieg, zum vierten Mal fiel er zweistellig aus. Das Besondere an der jüngsten Partie in Mannheim: Obwohl die SG über weite Strecken in Unterzahl agierte (24+10 Strafminuten) und obwohl SG-Trainer Kai-Uwe Hoffmann wieder nur eine sehr kurze Bank hatte (12+1 Spieler), gelangen dem Häufchen Unentwegter zwölf Treffer wie am Schnürchen gezogen. Und erst eine Unachtsamkeit seiner Vorderleute 16 Sekunden vor Schluss verdarb Torwart Leon Suljkic den dritten Shutout der Saison.
Tore/Vorlagen für die SG: Denys Mylyanyk 1/1, Tim Konradi -/2, Walerij Bergmann 1/-, Dustin Hensel -/2, Max Hoffmann -/2, Justin Rich 1/-, Julian Wagner 1/2, Philipp Denzer 2/2, Justus Lehmacher 3/1, Dan-Julian Zehner 1/2, Paul Konradi 2/2.
Sieg vor imposanter Kulisse
U16: SG EHC Freiburg/Hügelsheim – Mad Dogs Mannheim 6:2 (2:1, 2:0, 2:1)
Ungewohnt gut besetzt war die Tribüne der Franz-Siegel-Halle zum U16-Spiel am Samstag (2.12.). Dank Adventsdorf, Glühwein & Plätzchen war die Stimmung unter den Zuschauern schon vor Spielbeginn ausgelassen, so dass die 10+2 Schüler von Rudi Gorgenländer auf fulminante Unterstützung hoffen konnten.
Getragen von den Fans startete die Partie schnell und intensiv gegen die ebenfalls gut aufgelegten Mad Dogs. Nach knapp zehn Minuten konnte SG-Stürmer Leon Wiesner nur durch eine Notbremse gestoppt werden. Den fälligen Penalty konnte er souverän zum 1:0 verwandeln. Der Ausgleich folgte prompt nach einer kleinen Verwirrung in der Abwehr. Jedoch hatten die Gäste die Rechnung ohne den Freiburger Sturm gemacht, der noch vor der Drittelpause zum 2:1 nachlegte.
Das gute und faire Match setzte sich auch im Mitteldrittel fort, in dem der Puck noch zweimal im Mannheimer Netz zappelte. In den letzten 20 Minuten wurde es dann noch einmal anstrengend für die SG-Schüler. Das Spiel mit zwei Reihen gegen Gäste, die sich immer wieder Chancen erkämpften, war kräftezehrend und forderte vor allem die stabile Defense noch einmal richtig heraus. So schafften die Mannheimer auch noch einmal, den insgesamt sehr sicheren SG-Schlussmann Maurice Hempel zu überwinden, nachdem sie kurz zuvor den 5. Treffer hinnehmen mussten. Kapitän Maxim Schnell beschloss das Spiel dann mit seinem Treffer in der 58. Minute zum Endstand.
Tore/Vorlagen für die U16: Leon Wiesner 4/2, Sebastian Müller -/2, Otto Sodian -/1, Maximilian Mlynek -/1, Kevin Andreev 1/-, Maxim Schnell 1/1. j.lö
Überflüssige Niederlage
U12: EHC Freiburg – Heilbronner EC 2:3 (0:0, 1:2, 1:1)
Einen Schlagabtausch auf teils gutem Niveau lieferten unsere Kleinschüler ihrem Lieblingsgegner am Samstag (2.12.). Trainer Peter Salmik konnte bei 17+2 Spielern wieder aus dem Vollen schöpfen, und sein Team gab alles. Die meisten Freiburger U12-Verteidiger sind inzwischen so sicher auf den Beinen, dass sie im Angesicht eines gegnerischen Schnellangriffs nicht mehr auf den Hosenboden fallen, sondern Kontakt zum Stürmer aufnehmen und ihn in Richtung Seepark abdrängen. So konnten sie den meisten Schaden vom EHC-Tor abwenden, und erst ein kurioses „Kopfball-Eigentor“ brach den Tor-Bann.
Nach dem 0:2 war es dann vor allem der dritte EHC-Block mit Silas Flamm, Niclas Hempel, Leonard Glatz, Timo Barth und William Wurth, der immer besser in Schwung kommt und gegen Heilbronn die schönsten Angriffe ins Ziel führte. Mit der gefühlt zwanzigsten Top-Chance fiel endlich (53. Minute) der ersehnte Ausgleich, den das Team und die gut besetzten Tribünen frenetisch bejubelten. Mitten in die Feierlichkeiten platzte dann der dritte Gäste-Treffer.
Beste Saisonleistung (ein Drittel lang)
U12: EHC Freiburg – Schwenninger ERC 4:13 (3:4, 0:8, 1:1)
Auto-Suggestion ist eine feine Sache. Zu welchen Ergebnissen sie führen kann, zeigten unsere Kleinschüler am Sonntag (3.12.). Hier die EHC-Crew, die nach 24 Stunden Adventsdorf, Geschlemme und Gerenne mehr Einheit war als zuvor und sich für ihr Derby untereinander eingeschworen hatte. Da der Nachwuchs eines Erstligisten, dessen mitgereiste Omas schon eine Minuten nach ihrer Ankunft im bescheidenen Freiburger Vip-Raum bilanzierten: „Alles schlecht organisiert hier.“ Und vielleicht hatten die Gästespieler auch im Hinterkopf, dass man Freiburg sechs Wochen zuvor noch 20:2 abserviert hatte.
So war es ein erstes Hoppala, als der EHC nach dem (mal wieder!) viel zu frühen 0:1 schon in der 4. Minute ausgleichen konnte. Es steigerte sich zum Aberhallo!, als auf den zweiten SERC-Treffer (7.) nur 30 Sekunden später das 2:2 folgte; postwendend, wie die Philatelisten sagen.
Dann aber brannte der EHC ein Offensiv-Feuerwerk ab, wie es diese Mannschaft zuvor nie hinbekommen hatte. Sieben feinste Tor-Chancen konnte erst der gefürchtete SERC-Keeper Marko Brlic entschärfen. Wie am Vortag tat sich dabei besonders der dritte Block hervor, dem dann – durch Leonard Glatz – auch der lässigste Treffer gelang.
Erst eine Szene, die in ihrer zeitlosen, Buster-Keaton-haften Schönheit eigentlich in die Heute-Show gehört, ebnete den Weg zum Schwenninger Sieg: Beim Zurückrasen an die eigene Bande zwecks Wechsel stürzte einer der Jüngsten im EHC-Dress. Der wechselwillige Spieler fiel über die Beine des am Boden Zappelnden, der nächste Wechselspieler legte sich aus Solidarität oben drauf, und plötzlich lag vor der Freiburger Bank ein Kinder-Knäuel, während eine blau-weiße Armada ungestört aufs EHC-Tor zufuhr und die Vorentscheidung besorgte.
Nach der ersten Pause zeigten die Gäste dann klares, strukturiertes Teamspiel und fuhren einen hochverdienten Sieg ein.