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14.10.2020

Hollywood bei Kolbenschmidt

U20: Heilbronner EC – SG EHC Freiburg/ESC Hügelsheim 6:9 (0:1, 3:4, 3:4) //     

Ein Hollywood-Thriller, der es ernst meint, erzählt in den ersten zwei Dritteln der Filmlänge seine Geschichte, garniert mit kleineren Bosheiten und regelmäßigen Knalleffekten. So richtig krachen lässt er es aber erst auf der Zielgeraden. Eine überraschende Wendung jagt da die andere, bis nach dem Happyend die Zuschauer in den Seilen hängen: Uff, davon will ich mehr sehen!

Der Saisonauftakt der U20-Liga in Baden-Württemberg schuf nun ein ganz neues Film-Genre: Hollywood on Ice. Beim Spiel am Sonntag (11.10.) in der Kolbenschmidt-Arena zu Heilbronn setzte die Spielgemeinschaft Freiburg/Hügelsheim ihre Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre nahtlos fort. Diesmal griff sie dabei aber tief wie nie in die Trickkiste erfolgreicher Thriller-Regisseure.

Von Anfang an gab es in diesem Spiel kleine Bosheiten (4 zu 22 Strafminuten) und große Rettungstaten. Aus einer Partie, die lange mit 0:2 voranplätscherte, wurde auf halber Wegstrecke (27. Minute) plötzlich ein offener Schlagabtausch mit den Zwischenstationen 2:4 (32.) und 3:6 (41.). Dann wurden die 11+1 Akteure, die SG-Trainer Dirk Hensel an den Bollwerksturm mitgebracht hatte, etwas müde, oder etwas sorglos – oder sie wurden einfach sehr hollywood-reif.

In der 51. Minute erzielte Leon Stepanovsky das 3:7 (51.); tschakka, der Kittel schien geflickt.

Dann überwanden die Heilbronner den tapferen SG-Torwart Alexander Dolin aber gleich zwei Mal binnen 31 Sekunden. 5:7 – und SG-Kapitän Justus Lehmacher brummte immer noch eine 2+10-Strafe ab.

In der 57. Minute gab es noch eine Strafe gegen die SG, Heilbronn nahm den Goalie raus und drückte mit 6 gegen 4 auf den Anschlusstreffer, doch SG-Verteidiger Walerij Bergmann fing einen Pass der Gastgeber ab und bediente Kevin Andreev zum Empty-Netter.

5:8 – war´s das jetzt? Von wegen: Nur Sekunden später fabrizierte das Heilbronner Sturm-Duo mit den hollywood-tauglichen Namen Mike König und Tim Sellers das 6:8. Und immer noch standen über 2 Minuten auf der Uhr, immer noch brummte Lehmacher draußen, immer noch war das Tor der Gastgeber verwaist. Die stürmten und drängten jetzt mit letzter Kraft. Diesmal war es aber SG-Neuzugang Jan Belke, der den Puck eroberte. Goalgetter Jeremy Rich erledigte dann den Rest, mit dem zweiten Empty-Net-Tor war der Sonntags-Thriller endlich entschieden.

Wie für jeden Hollywood-Erfolg sind auch für diesen die Fortsetzungen schon fest geplant. Am 29. November wird Tschakka-Teil II in Hügelsheim gespielt, am 7. Februar folgt Tschakka-Teil III in Heilbronn. Außerdem bekommt es unsere Junioren-SG auch noch mit EKU Mannheim, dem Stuttgarter EC und der SG Pforzheim/Reutlingen zu tun. Aber das ist dann ein anderer Film.


Punkte für die SG: Leon Wiesner 2 Tore/1 Vorlage, Kevin Andreev 1/3, Leon Stepanovsky 1/2, Walerij Bergmann 1/1, Jan Belke -/3, Edgar Kirsch 1/1, Max Braun 1/1, Jeremy Rich 2/-.


Toni Klein

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