U15: Den Spitzenreiter besiegt
EHC Freiburg – EC Bad Tölz 6:5 (3:1, 2:2, 1:2)
Mit einer bärenstarken Leistung haben die U15-Wölfe am Samstag (22.02.) den Tölzer Löwen eine fabelhafte Niederlage beigebracht. Es war das Spiel des Vorletzten, EHC Freiburg, der zuvor in der Bayernrunde erst ein einziges Mal gewinnen konnte. Gegen den Tabellenführer aus Bad Tölz, der sich hier mit einem Sieg vorzeitig die Meisterschaft sichern wollte. Es endete mit 6:5, weil die Jungs von EHC-Trainer Lukas Smolka von der ersten bis zur letzten Minute an sich glaubten. Und weil sie im Tor mit Lucas Hafner einen Spitzengoalie aufboten, der insgesamt 52 (!) Schüsse abwehrte. Im Fünf-gegen-Fünf ließ der Dreizehnjährige überhaupt nur zwei Gegentreffer zu. Davon könnte sich manch ein Profi-Torhüter eine Scheibe abschneiden.
Die Erzählung dieses Spiels muss tatsächlich mit den ersten Minuten beginnen. Zu denen hat das U15-Team des EHC nämlich eine besondere Beziehung, seit es entdeckt hat, dass man auch in der (mit viel Aufwand erreichten) Bayernrunde Tore schießen darf. Seit dieser Entdeckung gehen die EHC-Schüler stets mit Extra-Elan aufs Eis. Zuletzt gegen Peiting führte man früh 1:0, in Nürnberg gar 2:0. Auch im Hinspiel in Tölz lag der damalige Tabellenletzte aus Freiburg nach 15 Minuten mit 2:0 vorne. Tölz konnte damals dann schnell vier Gegentore erzielen, und die Sache endete 3:8 aus EHC-Sicht.
Am Samstag nun gelang zum dritten Mal in Serie ein Traumstart. Wieder war es das Goalgetter-Trio des EHC, Ben Vögele, Jesper Salzmann und Maati Voigt, das erst zum 1:0 traf (Salzmann, 6.) und dann in Überzahl zum 2:0 (Vögele, 10.). Normalerweise würde nun der Gegner antworten und das EHC-Team seinen Elan einbüßen. Nicht so diesmal – weil Lucas Hafner jeden der ersten 15 Tölzer Schüsse parierte, und weil Salzmann sogar das 3:0 nachschob, zum ersten Mal in dieser Saison (13.).
Erst unmittelbar vor der Pausensirene gelang den Gästen ein Tor, im Powerplay. Kurz nach der Pause gelang ihnen das zweite, diesmal in Unterzahl. Doch von diesem Schreck berappelten sich die Hausherren schnell. Durch Jesper Salzmann (4:2, 29.) – Werft die Hüte, verehrte Damen und Herren! – und durch Dominik Bauer (5:2, 36.) stellten sie den alten Drei-Tore-Vorsprung wieder her.
Mit soviel Gegenwehr hatten die Tölzer nicht gerechnet. In ihren bisherigen Saisonpartien hatten sie mehrheitlich acht Mal oder noch häufiger getroffen. Diesen Wert wollten sie jetzt erkennbar wieder erreichen. Angriff auf Angriff rollte nun aufs Freiburger Tor zu, Entlastungsangriffe des EHC wurden immer seltener. Auch wenn sich Lucas Hafner im Verbund mit seinen Vorderleuten nach Leibeskräften wehrte, fiel irgendwann doch das 5:3 (38.). Und das 5:4 (42.). Schließlich das 5:5 (51.). Der schöne Vorsprung, ach – dahin!
Viele Teams hätten sich jetzt aufgegeben. Doch Freiburgs U15 schlug sensationell zurück: in der 55. Minute gelang Jung-Nationalspieler Ben Vögele nach Vorarbeit von Davids Skraustins und Tim Becker das 6:5. Jubel ohne Grenzen! Aber noch waren ja fünf Minuten zu spielen. In denen versuchten die Tölzer Buam alles, in den letzten zweieinhalb Minuten sogar ohne Goalie. Doch Lucas Hafner hielt seiner Mannschaft den Sieg fest. Den Sieg des Vorletzten, der zuvor erst ein einziges Spiel gewonnen hatte, gegen den Tabellenführer!
Wer dieses Erlebnis live im Eisstadion verpasst, darf sich ziemlich ärgern. Ein bisschen Trost bietet aber der Spielplan der Bayernrunde – denn an jedem der nächsten drei Samstage lädt unsere U15-Mannschaft zum nächsten Spektakel auf eigenem Eis. Am 1. März kommt der SC Riessersee (Hinspiel 5:9), am 8. März das sieglose Schlusslicht Straubing und am 15. März der EHC Bayreuth.
Im Einsatz für den EHC (Tore/Vorlagen): Lucas Hafner, Bastian Burgbacher (n.e.) (Tor); Lukas Rutz, Mika Danner, Louis Bittermann, Tim Becker (-/1), Jesper Salzmann (3/2), Robin Gehringer, Dominik Bauer (1/-), Noel Madach (-/1), Lennart Keßler, Fabian Bräuner, Maati Voigt (-/1), Daniel Ginder, Fynn Hörmann, Davids Skraustins (-/1), Ben Vögele (2/2), Roman Fischer
Text: Toni Klein/Foto: Cassandra Lieberwirth