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30.01.2025

U15: Der! Erste! Sieg!

EHC Freiburg – EC Peiting 6:3 (1:1, 0:2, 5:0)

Der heutigen Zeit ist die hohe Kunst des Wartens abhanden gekommen. Du willst etwas haben? Dann bestell´s doch, schnell schnell, und übermorgen bringt´s schon der DHL-Mann. Fall gelöst, Wartezeit abgeschafft. Doch es gibt auch in dieser Gesellschaft umgehender Wunscherfüllung noch Leute, die zu warten verstehen. Warten auf den einen Augenblick, an dem sich alle in den Armen liegen und seufzen: „Verweile doch, du bist so schön!“ (Auch wenn manche das heutzutage anders ausdrücken).

Am Sonntag, 26. Januar, gegen 14 Uhr war einer dieser Augenblicke. Für einen kurzen Zeitraum, den Uhren nicht messen können, hielt da die Weltgeschichte inne und blickte lächelnd auf die Echte-Helden-Arena. Dort hatte die U15-Mannschaft des EHC Freiburg nämlich gerade ihre sehr lange Wartezeit beendet. Acht Mal hatte man in den Spielen der Bayernrunde den Kürzeren gezogen, meist gut mitgehalten, immer am Ende aber verloren. So richtig schlecht ausgesehen hatten die Freiburger nur in zwei Partien, darunter bei der 2:6-Schlappe in Peiting am 1. Dezember.

Nun, acht Wochen später, traf man erneut auf den EC Peiting – diesmal aber unterm eigenen Dach. Wieder durfte/musste EHC-Trainer Lukas Smolka auf eine Handvoll U13-Cracks zurückgreifen, um seine drei U15-Blöcke (fast) voll zu bekommen. Und wieder kam sein Team mit erkennbarem Siegeswillen aus der Kabine. Der schlug sich bald auf der Anzeigetafel nieder: Nach sechseinhalb Minuten markierte Jesper Salzmann, Center der ersten Freiburger Sturmreihe, das 1:0 nach Vorarbeit seiner Nebenleute Maati Voigt und Davids Skraustins. Die Freude hielt nur sechs Minuten lang, dann gelang den Gästen der Ausgleich zum 1:1 (13.). Im Mitteldrittel folgte das allseits bekannte EHC-Muster: Durch individuelle Fehler, die Peiting eiskalt nutzte (33., 39.), machten sich die Hausherren das Leben selbst schwer. Plötzlich stand es 1:3 und es drohte die nächste Enttäuschung.

Doch aus der zweiten Pause kehrten die Freiburger mit doppelter V-Power aufs Eis zurück – Ben Vögele und Maati Voigt, zwei Vreiburger mit Vorgeschichte, rissen ihr Team nach vorn. Verteidiger Vögele drängt seit Monaten mit formidablen Leistungen ins U16-Nationaltrikot. Und Feuerkopf Voigt hatte etwas gutzumachen: Am 11. Januar hatte er im sehr körperbetont geführten Heimspiel gegen Selb (Endergebnis 2:6) einen harten Bandencheck erhalten und darauf mit einer Bewegung reagiert, die die Schiris als Schlittschuhtritt werteten. Dafür wurde der Dreizehnjährige für zwei Rundenspiele gesperrt und fehlte seinem Team zuletzt bei den Spielen in Bayreuth (2:4) und in Nürnberg (4:5); beide Male sahen die Freiburger gut aus, gingen aber leer aus. Das sollte sich diesmal innerhalb von acht Minuten ändern, dank der doppelten V-Power. Zunächst schaffte Ben Vögele mit seinem Treffer zum 2:3 den Anschluss (43., Assists Voigt/Skraustins). Dann schoss Maati Voigt mit einem Doppelschlag in der 49. Minute den EHC mit 4:3 nach vorn (Assists Vögele/Salzmann bzw. Skraustins/Madach). Zur Absicherung legte wiederum Ben Vögele das 5:3 nach (51., Voigt/Madach). Vantastisch!

Damit waren die Peitinger restlos bedient. Bisher hatten sie eine super Saison gespielt und nur gegen das Spitzenduo der Liga verloren. Nun antworteten sie mit wütenden Angriffen. Doch im Verbund mit seinen Verteidigern konnte EHC-Goalie Collin Lieberwirth sie allesamt entschärfen. Als dann auf den Tribünen die Veierlichkeiten anlässlich des ersten Sieges begannen, machte auch Davids Skraustins „sein“ Tor. Mit dem Empty-Net-Goal zum 6:3, zwölf Sekunden vor der Schluss-Sirene, erreichte die gute Laune nach so langer Wartezeit ihren Siedepunkt. Sensationell …

… und noch nicht das Ende der Vahnenstange: Das Smolka-Team hat gleich fünf (!) weitere Heimspiele vor der Brust. Schon diesen Samstag (11:45 Uhr) geht die Saga weiter in der Echte-Helden-Arena, dann gegen den EV Füssen, der in der Tabelle nur einen Platz vor den Freiburgern rangiert.

Im Einsatz für den EHC (Tore/Vorlagen): Collin Lieberwirth, Bastian Burgbacher (n.e.) (Tor); Lukas Rutz, Mika Danner, Louis Bittermann, Jesper Salzmann (1/1), Noel Madach (-/2), Lennart Keßler, Maati Voigt (2/4), Daniel Ginder, Fynn Hörmann, Niklas Krüger, Davids Skraustins (1/3), Ben Vögele (2/1), Roman Fischer, Joshua Schuler

Text: Toni Klein/Foto: Roman Fischer

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