garmisch nachwuchs+
13.12.2023

U15: Wunderfitze unter der Zugspitze

SC Riessersee – EHC Freiburg 0:12 (0:3, 0:3, 0:6) SC Riessersee – EHC Freiburg 1:7 (0:1, 0:4, 1:2)

Manchmal verwandelt sich (auch im Eishockey) Frust schneller in Freude, als man denken kann. Das erlebt gerade die U15-Mannschaft des EHC Freiburg. Im Oktober und November, als es in der EBW-Runde darum ging, welcher Verein aus Baden-Württemberg sich wohl für die „Bayernliga“ qualifizieren würde, hatte die hoch veranlagte Mannschaft noch viel Frust geschoben. Fünf der zehn Spiele gingen denkbar knapp verloren, oft durch ein Gegentor in der Endphase oder gar erst im Penaltyschießen. Das war enttäuschend, denn die Bayernliga ist so etwas wie die süddeutsche Ausgabe der Bundesliga. Und eigentlich hat der EHC Freiburg durchaus den Anspruch, dort dabei zu sein.

Als vierter EBW-Club schaffte man dann immerhin den Sprung in die Platzierungsrunde der „Bayernliga“, eine Etage tiefer als die mit DEL-Vereinen gespickte Endrunde. Nun stellt sich aber heraus, dass der EHC mit seiner Staffel bestens bedient ist. Während sich die anderen EBW-Vertreter (mit Ausnahme der Jungadler Mannheim) schwer tun gegen „ihre“ bayrischen Clubs, hat Freiburgs U15 bereits drei Spiele gewonnen. Dabei kommen die Jungs von U15-Trainer Lukas Smolka immer besser in Schwung. Am vergangenen Wochenende gewannen sie die Partien beim SC Riessersee haushoch, mit 12:0 respektive 7:1, nachdem das Heimspiel nur denkbar knapp mit 3:2 an die Freiburger gegangen war.

Ja, das Olympia-Eissportzentrum am Fuße der Zugspitze … In der Geschichte des EHC Freiburg hat es für immer einen Ehrenplatz. Hier gewannen Steve Palmer, Dan Del Monte, David Danner, Simon Danner & Co. am 23. April 2003 das entscheidende Finalspiel beim SC Riessersee mit 5:1 und stiegen in die DEL auf. Gut zwanzig Jahre später hat auch die heutige U15 den Breisgau würdig vertreten im Werdenfelser Land.

Beim Kantersieg am Samstag (9.12.) merkte man den Gästen am Anfang die lange Busfahrt deutlich an. Und da der Gegner auch nicht sonderlich fit wirkte, plätscherte das Spiel erstmal so vor sich hin. Die Freiburger überstanden eine 3-gegen-5-Unterzahl. Die nächste Unterzahl nutzten sie per Shorthander zum ersten Tor des Abends ein. Damit war der EHC-Knoten geplatzt und es folgten zwei weitere Treffer.

Immerhin wehrten sich die Hausherren 37 Minuten lang kräftig und konnten den Rückstand mit 0:4 überschaubar halten. Dann legte die Freiburger Offensiv-Power aber noch acht Treffer nach, auch weil die Hausherren immer wieder auf die Strafbank wanderten. In respektvollen Abständen trugen sich noch die EHC-Stürmer Joel Zickmann, Luca Tichelkamp (zwei Mal), Samuel Wilhelm, Jan Bühler, Fynn Ludwig (zwei Mal) und Jesper Salzmann in die Torschützenliste an. Erstaunlich daran: bis eine Minute vor Schluss hatte es „nur“ 0:9 gestanden, dann mündeten drei SCR-Strafzeiten noch direkt in drei späte EHC-Tore. Der Freiburger Goalie sorgte zehn Sekunden vor Schluss noch für einen Aufreger, als er den Puck hinter sein Tor spielen wollte und stattdessen den Pfosten traf.

Nach einem leckeren Frühstück traf man sich am Sonntagmorgen (10.12.) an gleicher Stätte wieder. Erneut wehrten sich die Hausherren 37 Minuten lang kräftig und konnten den Rückstand mit 0:4 überschaubar halten. Diesmal fiel die Freiburger Schluss-Offensive aber nicht so unbarmherzig aus: Immer wieder geriet der EHC-Express aber, passend zum Bahnstreik, ins Stocken. Fynn Ludwig steuerte noch ein Überzahltor bei, später einen Shorthander, und in der 55. Minute setzte das Duo Zickmann/Salzmann mit dem 1:7 den Schlusspunkt.

In der Tabelle, die nach mehreren Spielausfällen wegen des Schneechaos in Bayern zur Zeit sehr windschief ist, rangieren die Freiburger mit 10 Punkten aus vier Partien auf Platz zwei, hinter Landsberg (11 Punkte) und vor Ravensburg (7) und Bad Tölz (6). Als nächstes bekommt es unsere U15 mit dem EC Peiting zu tun, und zwar gleich drei Mal: am 5. Januar zuhause, am 13. und 14. Januar auswärts.

Im Einsatz für den EHC (beide Partien; Tore/Vorlagen): Leander Ließmann, Collin Lieberwirth (Tor); Ben Horstschäfer (1/-), Fynn Ludwig (6/7), Samuel Wilhelm (1/4), Fabian Bräuner, Jesper Salzmann (3/-), Maurice Rehbein, Dominik Bauer, Noel Madach, Luca Tichelkamp (4/1), Christian Gvanovski (-/2), Joel Zickmann (1/1), Jannik Rutz, Emilio Dinges (1/-), Ben Vögele, Jan Bühler (1/4)

Raphael Vögele/Toni Klein

Zurück