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20.02.2025

U17: Cooler geht´s nicht

EHC Freiburg – EV Ravensburg 5:4 (0:0, 4:2, 1:2)

Die U17-Bundesliga (Division 2, Quali-Runde Süd) hat ein verrücktes Wochenende hinter sich. Hinter Spitzenreiter Ingolstadt und den spielfreien Bietigheimern bätteln sich drei Verfolger in er Tabelle – und jeder davon musste jetzt Federn lassen. Nur der EHC, als Sechstplatzierter der Tabelle, konnte als Einziger „glatt“ gewinnen. Damit könnte dem Team von Ravil Khaydarov am Ende sogar noch ein Platz unter den Top-Vier winken. Vorausgesetzt, man holt bei den restlichen Aufgaben in Ravensburg (22. Februar) und zwei Mal daheim gegen Red Bull München (1. und 2. März) alle möglichen Punkte.

Doch das ist Schnee von morgen. Zunächst verdient die Nervenstärke der Freiburger gebührend gefeiert zu werden. Denn ihr 5:4-Heimspieg am Samstag (15.02.) gegen den EV Ravensburg war bereits der fünfte Minimal-Erfolg, mit nur einem Tor Vorsprung, der Saison. Cooler ist in dieser Liga kein Team. Noch dazu muss man in einer Partie, deren Torschussbilanz am Ende 24:44 lautet, nicht unbedingt damit rechnen, dass die Mannschaft mit den 24 Torschüssen gewinnt. Tat sie aber doch! Und zwar weil in Abwesenheit von Top-Torjäger Fynn Ludwig seine Kollegen (mal wieder) zeigten, was in ihnen steckt.

Nach torlosem Anfangsdrittel, das die Gäste dominiert hatten, schritt das Sturmduo Jan Bühler/Luca Tichelkamp im Zweiminutentakt zur trefflichen Tat – und machte erst Pause, als es 4:0 stand. Erst legten Bühler/Tichelkamp dem U15-Springer Jesper Salzmann das 1:0 auf (24.); mit seinem eleganten Konter samt Abschluss ins kurze Eck erntete Jesper wie vor Wochenfrist gegen Regensburg den ersten Tor-Chor des Tages. Dann traf Bühler per Bauerntrick zum 2:0 (26.) und per Abstauber nach gegnerischer Abwehrkonfusion zum 3:0 (28.), jeweils unter Mithilfe des mitgesprinteten Mittelstürmers Joel Zickmann. Und schließlich durfte Center Tichelkamp, der sonst stets die Anderen in Szene setzt, seinerseits das 4:0 markieren (30.), weil ihm die Gäste die Scheibe unbeaufsichtigt vor ihrem Tor überließen.

Danach entfaltete Ravensburg, auch begünstigt durch überflüssige EHC-Strafzeiten, einen Dauerdruck auf das von Jan Plöger gehütete Freiburger Tor. Viele dieser Chancen waren glänzend herausgespielt, zwei fanden den Weg über die Torlinie (36., 38.). Auch im Schlussdrittel setzten die Gäste alles daran, den 4:2-Rückstand zu ausgleichen – was dann in der 46. und 49. Minute auch gelang. Nach diesem 4:4 musste Plöger noch häufig in Aktion treten. Und dass sich sein Team in den letzten vier Spielminuten noch zwei Strafen einfing, diente auch nicht gerade der Entspannung des EHC-Goalies.

Aber just, als man sich im EHC-Lager mit Durchschnaufen und Stoßgebeten in die Overtime retten wollte, geschah dies: Genervt von Plögers Glanztaten in Serie, schoben die Gäste in Überzahl an der blauen Linie den Puck und die Verantwortung hin und her. Plötzlich zischte Luca Tichelkamp in einen blind gespielten Pass und zog auf und davon. Zwar scheiterte er am EVR-Goalie, doch von hinten rauschte ein EHC-Trailer heran. Aus dem Hintergrund müsste nun Rufus Deissler schießen, der Verteidiger, der in der Vorsaison für Stuttgart elf Mal getroffen hatte, sich in dieser Saison im EHC-Trikot aber bisher auf die Defensive beschränkte. Aus unerfindlichen Gründen war von den Ravensburgern, die eigentlich einen Mann mehr auf dem Eis hatten, kein einziger in nennenswerter Nähe seines Goalies. Also konnte Deissler lange überlegen, was er mit Scheibe, Goalie und Tor anstellen sollte. Dann entschied er sich für einen sanften Schlenzer unter der Stockhand – und entschied mit seinem ersten Saisontor dieses denkwürdige Spiel. Cooler geht´s nicht, wie gesagt.

Für die U17 im Einsatz: Jan Plöger (Tor); Jesper Salzmann (1/-), Ben Horstschäfer, Rufus Deissler (1/-), Maxim Reckling, Joel Zickmann (-/2), Dominik Bauer, Noel Madach, Luca Tichelkamp (1/3), Christian Gvanovski, Tom Kaufmann, Jan Bühler (2/2), Jannik Rutz, Emilio Dinges (-/1), Egor Neugum

Text: Toni Klein/Archivfoto: Sarah Plöger

Tabelle U17 Division-II Süd (Stand 18.02.2025)

1. ERC Ingolstadt 18 Spiele/134:24 Tore/50 Punkte
2. SC Bietigheim 18/71:33/39
3. Rookie Bulls München 17/80:43/39
4. SC Riessersee 21/77:69/37
5. Deggendorfer SC 17/73:53/35
6. EHC Freiburg 19/65:85/31
7. EV Füssen 16/59:57/25
8. Jung-Eisbären Regensburg 17/43:66/18
9. EV Ravensburg 19/53:80/16
10. EC Peiting 18/43:86/15
11. Mannheimer ERC 19/41:109/10
12. HC Landsberg Riverkings 17/51:83/9

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