u17 nws1
22.12.2023

U17: Neue Schläger bitte

EHC Freiburg – EC Peiting 7:2 (2:0, 4:0, 1:2) EHC Freiburg – EC Peiting 12:4 (5:1, 4:2, 3:1)

Das Eishockey-Jahr 2023 begann damit, dass Jaromir Jagr am 3. Januar in der tschechischen Extra-Liga ein Tor schoss. Für jüngere Leser: Das ist ein grauhaariger, 51 Jahre alter Herr, der vor diesem schon 1179 weitere Tore erzielt hat, meistens in der NHL. Außerdem stammt von Jaromir Jagr der Satz: „In jedem Eishockeyschläger steckt nur ein Tor.“

Das Eishockey-Jahr 2023 endet damit, dass die Jugend-Mannschaft des EHC Freiburg die Eishockeyschläger-Industrie gerettet hat. Ihre beiden letzten Partien in diesem Jahr, gegen den EC Peiting, nutzte unsere U17 zu insgesamt 19 Toren. Diese Tore waren mehrheitlich schön und sehenswert; sie stürzen die Eltern der U17-Spieler aber nun in adventliche Kalamitäten. Beim Blick auf das geschenkfreie Areal unter dem Weihnachtsbaum wird schnell klar: Hier müssen ein paar neue Schläger her! Denn dass die Jungs mit den alten weiterspielen, die dann womöglich am 6. und 7. Januar gegen Augsburg keine Tore mehr in sich haben, ist natürlich keine Option.

Beim 7:2-Sieg gegen Peiting am Samstag (16.12.) konnte EHC-Verteidiger Niclas Hempel seinem Schläger in den ersten sieben Minuten sogar zwei Treffer entlocken. Damit eröffnete er einen Tor-Reigen, den im zweiten Drittel Luis Loyal (26. Minute), Phillip Hodapp (32.) und Fynn Ludwig (35.) fortsetzten. Nach Ludwigs Tor zum 5:0 wechselten die Gäste den Goalie, und Valentina Sonn machte fortan Peitings Laden hinten dicht. Reihenweise entschärfte die 16-Jährige mit DNL-Erfahrung EHC-Schüsse aus allen Lebenslagen. So gelangen den Freiburgern nur noch zwei Treffer, jeweils nach Durchbrüchen in Unterzahl.

Sehenswert war zum Beispiel Niclas Hempels Schlusspunkt zum 7:2, nach 57 Minuten. Seit Wilhelm Tells Zeiten hat man nicht mehr so einen Schuss gesehen. Kein Schlag, kein Warn, sondern einfach Laser! Links war Hempel über die blaue Linie gezogen, hatte kurz geschaut, ob jemand in der Mitte anspielbar wäre, aber das waren sie nicht. Also ließ er seine Handgelenke sprechen. Zog aus vollem Lauf einen Strich, der erst wieder zu sehen war, als er hinter dem oberen langen Eck des ECP-Tores das Netz ausbeulte. Da hatte die Gäste-Torhüterin ihre Fanghand noch gar nicht in Position gebracht.

Im zweiten Spiel gegen denselben Gegner, am Sonntag (17.12.), verdoppelten die Freiburger ihre Torproduktion sogar (fast). Diesmal waren es vor allem Luis Loyal, Lio Leichsenring und Fynn Ludwig, die von Anfang an „LLL Cool J“ spielten: in den ersten zehn Minuten ko-produzierten sie gleich drei Treffer. Doch es gab noch mehr zu feiern in der eiskalten Echte-Helden-Arena.

Zum Beispiel das erste Saisontor von Edoardo Pellegrini, der das frühe 2:0 beisteuerte (3.). Pellegrinis raumgreifender Arbeitseifer ist immer eine Bereicherung der EHC-Angriffe; jetzt schlägt er sich auch auf dem Scoreboard nieder.

Zu feiern gab´s auch die Rückkehr von Mischa Zwenger ins Team. Der Flügelstürmer hatte jahrelang fest zum EHC-Inventar gehört, war aus schulischen Gründen zuletzt kürzer getreten. Seit dem Peiting-Wochenende trägt er wieder das Freiburger Trikot, und es passte auf Anhieb: Nach seiner Vorlage zum 2:0 erzielte Zwenger später auch das 7:1 (23.), wieder im Duett mit Pellegrini.

Nach Zwengers Tor ließen es die 15+2 Spieler von EHC-Trainer Martin Sekera geruhsamer angehen. Aber vielleicht waren auch einfach nur ihre Schläger erschöpft.

Für den EHC im Einsatz (beide Spiele; Tore/Vorlagen): Max Schneider, Jan Plöger (Tor); Samuel Wilhelm (-/1), Tom Kaufmann (-/1), Niclas Hempel (3/-), Michael Zwenger (1/1), Leonard Glatz (-/1), Yannick Gratzka, Silas Flamm (1/-), Edoardo Pellegrini (1/1), Rafael Brug (1/4), Luis Loyal (4/4), Michael Miller (2/3), Fynn Ludwig (2/3), Robin Eggert (-/2), Phillip Hodapp (1/3), Lio Leichsenring (3/2), Jan Bühler (-/1)

Text: Toni Klein/Foto: Andreas Eggert

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