u20 deg
24.10.2024

U17: Voll im Soll

Mannheimer ERC – EHC Freiburg 3:7 (1:2, 1:2, 1:3) EHC Freiburg – Mannheimer ERC 5:2 (0:0, 0:1, 5:1)

Schwerer als erwartet tat sich das U17-Jugendteam am vergangenen Wochenende gegen den Mannheimer ERC. Es waren die letzten Freiburger Spiele in der Vorrunde der U17-Bundesliga, Division II Süd. Der EHC wird diese Vorrunde unter den Top-3 abschließen. Sportlich war sie aber „nur“ ein folgenloser Aufgalopp für die Hauptrunde, die im November beginnt. Und so hatte man sich für den Doppelspieltag gegen den MERC, der sich die Rote Laterne mit Peiting teilt, nichts Besonderes vorgenommen. Außer sechs Punkten natürlich. Doch dann leisteten die spielstarken Mannheimer, auch begünstigt durch Freiburger Fehler, hartnäckiger Widerstand als erwartet.

Zwar gewann der EHC am Samstag (19.10.) in Mannheim mit 7:3, und beim Heimspiel am Sonntag (20.10.) folgte ein 5:2-Erfolg. Doch beide Male ließ man den Gegner in Führung gehen und musste ihm dann bis zur 14. Minute (Samstag) respektive bis zur 41. Minute (Sonntag) hinterher laufen.

Den Weg zum EHC-Sieg am Samstag machte ausgerechnet eine Strafzeit gegen EHC-Außenstürmer Rafael Brug frei. Wie das? Brugs Team führte gerade mit 2:1, nachdem seine Kompagnons Michi Miller (14.) und Fynn Ludwig (17.) das frühe 0:1 des MERC gedreht hatten. Da musste Brug wegen Hohen Stocks für zwei Minuten aufs Sünderbänklein. Und der Gegner drängte auf den Ausgleich, schoss nach Kräften, scheiterte stets an Ella Gappel, der exzellenten Torfrau des EHC. Dann unterlief dem Blueliner des MERC, der das Powerplay organisieren sollte, ein Annahmefehler. EHC-Torjäger Jan Bühler spitzelte die Scheibe weg – und hatte plötzlich 40 Meter freies Eis vor sich. Den langen Anlauf nutzte Bühler für komplexe Abwägungsprozesse: Rechts oben? Links unten? Oder doch den Goalie austanzen? Er ging auf Nummer Sicher und schob die Scheibe humorlos zwischen den Hosenträgern des Torwarts über die Linie: 3:1, nach 22:15 Minuten.

Nun wechselten beide Teams ihre Formationen, man begab sich zum Bully, mit unklarem Ausgang: Einen Wimpernschlag lag der Puck herrenlos herum, dann schnappte Emilio Dinges ihn – und hatte plötzlich 25 Meter freies Eis vor sich. Aus halblinker Position zog er ab, der Torwart ließ nach vorne abprallen, da kam Jannik Rutz herbeigesaust und staubte ab: 4:1, nach 22:22 Minuten.

Zwei Unterzahltore binnen sieben Sekunden! Dieser Schrecken lähnte die Mannheimer dermaßen, dass sie beim Stande von 5:2 sogar noch einen dritten Freiburger Shorthander zuließen, wiederum vollendet durch Jan Bühler: 6:2, nach 55 Minuten. Am Ende trafen beide Mannschaften noch ein weiteres Mal, so dass man sich friedlich mit einem 7:3-Endstand bis morgen verabschiedete.

Am Tag danach, in der Echte-Helden-Arena, wurde es aus MERC-Sicht noch brutaler. Lange wollte dem Team von EHC-Trainer Ravil Khaydarov nicht viel gelingen. Jedenfalls kein Tor. So lag man nach zwei Dritteln sogar mit 0:1 zurück. Doch dann war zu sehen, wie viel Selbstbewusstsein die stolze Zahl von zehn Saisonsiegen dem Team inzwischen eingeimpft hat. Zwei 70-Sekunden-Explosionen des EHC reichten, um die Mannheimer Köpfe noch viel tiefer hängen zu lassen als am Vorabend. Erst bugsierte Rafael Brug einen Rebound zum 1:1 (41.) über die Linie, dann stocherte Jannik Rutz das 2:1 (42.) hinterher; dazwischen lag nur 1:10 Minute. Kaum hatten die Gäste etwas Luft geholt, kam es noch brutaler für sie. Nach 47 Minuten vollendete Michael Miller einen Konter eiskalt zum 3:1. Sekunden später legte Roman Aysert einen edlen Pass vors lange Eck, wo Jan Bühler nur noch das 4:1 einschieben musste. Und wiederum Sekunden später tankte sich Leonardo Rabeiro Hübner an allen Gegnern vorbei zum 5:1 (48.). Ein letzter MERC-Ehrentreffer (49.) konnte die Freiburger Freude über ein gelungenes Sechs-Punkte-Wochenende nicht mehr trüben.

Für die U17 im Einsatz (beide Spiele; Tore/Assists): Ella Gappel, Max Schneider, Lenny Waaßmann (Tor); Ben Horstschäfer, Samuel Wilhelm, Maxim Reckling (-/1), Joel Zickmann, Michael Miller (2/2), Fynn Ludwig (1/3), Leonardo Rabeiro Hübner (1/1), Roman Aysert (-/1), Luca Tichelkamp (-/3), Christian Gvanovski, Rafael Brug (2/3), Tom Kaufmann, Jan Bühler (3/-), Jannik Rutz (2/-), Emilio Dinges (-/2), Jegor Neugum (-/1)

Text: Toni Klein/Archivfoto: Sarah Plöger

 

Tabelle U17-Bundesliga, Division 2 Süd:

1. EHC Freiburg 14 Spiele/67:41 Tore/33 Punkte
2. Deggendorfer SC 13/65:38/32
3. SC Riessersee 12/59:37/27
4. EV Ravensburg 13/53:52/19
5. Jung-Eisbären Regensburg 12/50:51/18
6. HC Landsberg 14/56:68/15
7. Mannheimer ERC 13/33:62/6
8. EC Peiting 13/39:73/6

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