U17: Wochenende mit zwei PS
EV Füssen – EHC Freiburg 3:4 nP (0:0, 0:0. 3:3, 0:1) EV Füssen – EHC Freiburg 5:4 nP (2:1, 2:2, 0:1, 1:0)
„PS“ steht für Pirmasens, Playstation, Pferdestärken, das Buch der Psalmen und viele andere schöne Dinge. Außerhalb der Eishockeywelt wissen die Wenigsten, dass PS im Eishockey noch für was ganz Anderes steht – für die Königsdisziplin, wenn das reguläre Spiel Fünf-gegen-Fünf keinen Sieger gebracht hat. PS steht für Penaltyschießen.
Dass eine Mannschaft an einem Wochenende gleich zwei PS erlebt, ist selten. Und dennoch: Gerade jüngst, am 14. und 15. Dezember, wurde das Vergnügen mit den 2 PS dem U17-Jugendteam des EHC zuteil. Beide Gastspiele der Freiburger beim EV Füssen standen nach 60 Spielminuten unentschieden. So ging man zwei Mal ins Penaltyschießen – am Sonntag gewann Füssen den Zusatzpunkt, am Samstag der EHC. Hosianna – der Bann ist gebrochen! In der vorigen Saison hatten die Freiburger noch alle sechs Penaltyschießen in der Bundesliga-Quali Süd verloren.
Bevor es jeweils zum Shootout kam, bewiesen beide Teams, dass sie absolut auf Augenhöhe agieren. Am Samstag neutralisierte man sich lange Zeit dermaßen, dass bis ins Schlussdrittel gar kein Tor fallen wollte. Dann übernahmen die 14+2 Spieler unter Regie von EHC-Trainer Ravil Khaydarov das Kommando: Erst erzielte die dritte Reihe durch Ben Horstschäfer das 0:1 (44.), danach legte die zweite Reihe durch Andreas Butschnew das 0:2 nach (46.). Doch die Hausherren konterten drei Mal erfolgreich (48., 51., 56.) und gingen mit 3:2 in den Endspurt. Erst 75 Sekunden vor dem Schlusspfiff, während der einzigen Strafzeit für Füssen im ganzen Spiel, gelang Rafael Brug der Ausgleich zum 3:3. Und weil der Erstreihen-Flügelstürmer des EHC Gefallen am Torjubel gefunden hatte, ließ er im Penaltyschießen gleich den Siegtreffer folgen. Mehr war nicht nötig, weil die vorzügliche EHC-Torhüterin Ella Gappel alle drei Füssener Versuche abwehren konnte.
Am Sonntagmittag traf man sich erneut in der Eissporthalle Füssen. Diesmal war es Freiburgs erste Sturmreihe, die den Torreigen eröffnete, durch Michael Miller zum 0:1 (5.). Wiederum gönnten die Gäste dann den Füssener drei Treffer in Serie (7., 11., 32.). Dieses 3:1 war die höchste Führung des gesamten Wochenendes, doch sie hielt nur kurz: Dann schlug EHC-Torjäger Jan Bühler gleich zwei Mal zu (33., 37.) und markierte den Ausgleich zum 3:3. Kurz vor dem zweiten Gang in die Kabine mussten die Freiburger den vierten Füssener Treffer hinnehmen (40.), doch nach der Rückkehr aus der Kabine konnten sie durch Andreas Butschnew ausgleichen. 4:4 – damit musste auch am Sonntag die Entscheidung im Penaltyschießen fallen. Diesmal fiel sie zugunsten der Füssener.
Damit haben die Freiburger die Chance verpasst, als Tabellenfünfter (10 Spiele, 16 Punkte) zum Spitzenquartett Ingolstadt (24), Deggendorf (24), München (22) und Bietigheim (17) aufzuschließen. Das darf man bedauern, denn die nächste Aufgabe wird nicht leichter: Nach der Weihnachtspause stehen für unsere U17 die ersten Partien des neuen Jahres am 4. und 5. Januar an. Und zwar in Ingolstadt, beim ungeschlagenen Spitzenreiter, der seine Gegner bisher nie auch nur in die Nähe eines PS kommen ließ.
Für die U17 im Einsatz (beide Spiele; Tore/Assists): Ella Gappel, Jan Plöger (Tor); Ben Horstschäfer (1/-), Joel Zickmann (-/1), Michael Miller (1/-), Andreas Butschnew (2/1), Roman Aysert(-/2), Luca Tichelkamp (-/1), Christian Gvanovski, Rafael Brug (2/1), Tom Kaufmann, Jan Bühler (2/-), Marc Lauble, Jannik Rutz, Jegor Neugum (-/2), Ben Vögele
Text: Toni Klein/Archivfoto: Sarah Plöger