U20: Niederlage mit Aufregungen
Mannheimer ERC – EHC Freiburg U20 5:3 (2:0, 0:2, 3:1)
In einer Partie, die fast allen Wünschen an ein Spitzenspiel gerecht wurde, hat die U20-Mannschaft des EHC am Samstag (18.01.) beim schärfsten Verfolger Mannheimer ERC mit 3:5 verloren. Damit ist das Meisterschaftsrennen in der DNL-3 (Südgruppe) spannender denn je. Freiburg (47 Punkte) hat nur noch drei Zähler Vorsprung auf den MERC (44), knapp dahinter lauert Ravensburg (42) – und das sieben Spiele vor dem Ende der Punkterunde, an dem nur der „Meister“ in die Playoffs um den Aufstieg in die DNL-2 einzieht. Die Freiburger haben noch je zwei Spiele in Selb, gegen Peiting und gegen Landsberg vor der Brust, bevor es am letzten Spieltag (22.02.) zum ultimativen Showdown erneut in Mannheim kommt.
Ein Erfolgserlebnis am Samstag wäre für die 16+2 EHC-Spieler um Trainer Martin Sekera durchaus drin gewesen. Zwar versemmelte man die Anfangsphase und lag nach 12 Minuten durch zwei absurde Gegentore mit 0:2 zurück. Ab dem Mitteldrittel traten die Freiburger aber zumeist dominant auf, erspielten sich reihenweise Torchancen und setzten drei davon auch in die Maschen. Der ersten Streich, zum 1:2 aus Freiburger Sicht, gelang Verteidiger Silas Flamm, der sich im eigenen Drittel einen loose puck stibitzte, alleine davonzog und im Nachschuss traf (28.). Den Ausgleich übernahm Milan Schiffermüller, der Käptn, persönlich; die Vorarbeit hatten Fynn Ludwig und Justin Kistner geleistet (31.), nachdem sich die Gäste zum wiederholten Mal minutenlang vor dem MERC-Tor festgesetzt hatten.
In der 42. Minute brachte EHC-Verteidiger Niclas Hempel seine Farben endlich mit 3:2 nach vorn. Dabei absolviert Hempel seit Wochen ein Monster-Programm; zusätzlich zur U20 leistet er jedes Wochenende auch bis zu 40 Einsatzminuten bei den Profis in der DEL-2 ab. Nun nutzte er seine "Routine" zu einem wilden Coast-to-coast-Ritt, tanzte bei seinem 50-Meter-Anlauf nacheinander drei Mannheimer aus und düpierte den Goalie dann mit einem Schuss ins kurze Eck.
Doch Freiburgs Führung hielt nur fünf Minuten, dann trafen die Mannheimer nach einem Give-and-go, das man in dieser Güte nicht oft sieht in dieser Liga, zum 3:3 (47.). Danach nutzten beide Mannschaften die Mittelzone endgültig nur noch als Teilchenbeschleuniger. Im Halbminutentakt sausten Angriffe von links nach rechts und umgehend Gegenangriffe zurück. Oft hielten die Goalies gut, manchmal hatten sie auch Glück – solange bis EHC-Torhüter Christian Goss Pech hatte: ein EHC-Scheibenverlust vor dem Mannheimer Tor ohne Breaksicherung ermöglichte den Gastgebern einen 1-auf-0-Konter, bei dem Mannheims Solo-Angreifer Goss keine Abwehrchance ließ (52.). Nach diesem 3:4-Rückstand ging der EHC all-in, betrieb sein Forechecking noch früher und hatte (wie auch der Gegner) noch reichlich Torgelegenheiten. Als eine Restzeit von 1:36 Minuten auf der Hallenanzeige stand, zog Sekera seinen Goalie; 17 Sekunden später durfte Christian Goss wieder an seinen Arbeitsplatz, denn die Mannheimer hatten ins letzte Tor getroffen, zum Endergebnis von 3:5.
Für den EHC im Einsatz (Tore/Vorlagen): Christian Goss, Max Schneider (n.e.) (Tor); Samuel Flamm, Janec Westphal, Fynn Ludwig (-/1), Niclas Hempel (1/-), Lio Leichsenring, Leonard Glatz, Adam Kasanda, Silas Flamm (1/-), Luca Mair, Cedric Ringenbach, Edoardo Pellegrini (-/1), Justin Kistner (-/1), Robin Eggert, Paul Bechtold, Milan Schiffermüller (1/-), Luis Bockstahler
Text: Toni Klein/Archivfoto: Andreas Eggert