U20: Willkommen im EHC, Hannu und Tomas!
EHC Freiburg - EC Peiting 5:2 (3:1, 2:0, 0:1) EHC Freiburg - EC Peiting 7:1 (4:0, 0:1, 3:0)
Vor vier Monaten hat sich eine Gruppe junger Sportler im U20-Trikot des EHC Freiburg auf eine Reise ins Ungewisse begeben. In das sagenumwobene Neuland der Deutschen Nachwuchsliga (DNL 3). Niemand wusste, was einen da erwarten würde – außer mehr Widerstand, als ihn die Gegner im EBW-Bereich geleistet hatten, die man seit Jahren mal hoch, mal sehr hoch besiegte. Die ersten DNL-Etappen liefen für unsere U20-Helden erfreulich glatt, dann kam am 19. und 20. Oktober die erste Bergwertung: ein Auswärts-Wochenende in Peiting, bei den Dinos der DNL 3. Ob das gutgehen würde? Es ging, und wie! Auch diese Spiele in Peiting, am einstigen Stammsitz der Welfen, konnten die Junior-Wölfe gewinnen, und zwar mit 11:2 und 7:0 so überdeutlich, dass sie plötzlich die Tabelle anführten, als Aufsteiger.
Heute steht das Team von EHC-Trainer Martin Sekera immer noch an der Spitze der DNL 3. Und der Spielplan führte am ersten Februar-Wochenende 2025 just den EC Peiting in die Echte-Helden-Arena, zum freudigen Wiedersehen. Die Freiburger haben seit der ersten Begegnung, damals im Oktober, 14 ihrer 19 Partien gewonnen. Die Peitinger nur deren fünf.
Die Favoritenrolle war also klar vergeben, und der EHC wurde ihr auch gleich gerecht. Nach sechseinhalb Minuten stand es bereits 2:0. Erst beendete Fynn Ludwig eine lange Freiburger Drangphase mit einem verdeckten Flatterschuss in den Torwinkel (5.). Dann angelte sich Neuzugang Hannu Tripcke nach einem Peitinger Angriffsversuch hinten die Scheibe, erfuhr beim Vorwärtsskaten kein Übermaß an Gegenwehr und stand plötzlich frei vor dem Torwart der Gäste. Ein Spieler wie Tripcke, der im U20-Bereich schon 33 Mal getroffen hat, ließ sich nicht lange bitten, sondern schob die Scheibe elegant ins lange Eck (7.).
Den nächsten Freiburger Angriffen fehlte es aber an dieser Präzision. Als dann ein Freiburger vor dem eigenen Tor mutterseelenallein präzise den nächsten Peitinger anpasste, der das Geschenkle dankend annahm, stand es nur noch 2:1 (12.). Wieder schnürte der EHC anschließend seine Gäste in deren Drittel ein, die blaue Linie wurde standhaft gehalten, das Passspiel war ansehnlich, die Auswahl der Torschüsse aber suboptimal. So war erst eine ECP-Strafzeit nötig, die der andere Neuzugang dieser Woche, Tomas Santora, schon nach drei Sekunden beendete, indem er vom Bully weg staubtrocken zum 3:1 traf (18.). Damit hatten sich Hannu und Tomas, die beiden Neuen im U20-Trikot, gleich mal standesgemäß an der Ensisdheimer Straße eingeführt – und dafür nicht einmal ein ganzes Spieldrittel gebraucht.
Kurz darauf traf dann auch der etatmäßige Torjäger Luis Bockstahler, nach mustergültiger Vorarbeit von Justin Kistner und Fynn Ludwig, zum 4:1 (23.). Die schönste Kombination des Tages – Aufbaupass Kasanda, zurückgelegt von Bockstahler – netzte Justin Kistner selbst ein, zum 5:1 (33.). Danach ließen die Hausherren in ihrer Angriffsintensität zunehmend nach, und Peiting kam durch einen vermeidbaren Konter noch zu einem zweiten Treffer (49.).
Beim zweiten Spiel, am Sonntag (02.02.), war die Intensität sofort wieder erkennbar in den EHC-Angriffen. In der achten Minute zum Beispiel, als sich nacheinander mehrere Gästespieler in die Freiburger Schüsse warfen und erst Tomas Santora dem Puck den Weg durchs heillose Getümmel ins erwartungsfrohe Tornetz zeigte (8.). Wenig später schickte EHC-Center Edoardo Pellegrini seinen Flügelmann Fynn Ludwig hinter die Peitinger Abwehrreihe, wo dieser sich geduldig gegen den Goalie durchsetzte und das 2:0 erzielte (12.). Schon im nächsten Wechsel klingelte es wieder, weil Niclas Hempel halbrechts vor dem Gästetor einem Peitinger sehr sachlich die Scheibe abnahm und humorlos halblinks im Toreck deponierte (12.). Auch das 4:0 war Hempels Werk – dank Peitings Beitrag, die nach dem einzigen hässlichen Foul des Wochenendes in Unterzahl gerieten und nach vier Sekunden Hempels One-timer hinnehmen mussten.
Am Vortag hatten die EHC-Juniors das letzte Drittel mit 0:1 abgegeben; nun, am Sonntag, war es bereits das Mitteldrittel. Obwohl die Freiburger weiterhin munter das Gästetor berannten, wollte der Puck nur einmal über die Torlinie – und zwar über die eigene (21.).
Das Beste kam also diesmal zum Schluss(abschnitt): das Triumvirat Niclas Hempel (5:1/42.), Fynn Ludwig (6:1/48.) und Tomas Santora (7:1/57.) steuerte noch, jeweils glänzend in Szene gesetzt von Milan Schiffermüller, drei sehenswerte Treffer bei. So kamen die Zuschauer in der bitterkalten Arena wieder einmal bis zum Ende auf ihre Kosten.
Anschließend durfte auch auf die Resultate aus Mannheim angestoßen werden. Parallel zum ungefährdeten Doppelsieg des EHC hatte dessen bisher hartnäckigster Verfolger MERC gegen Weiden nur zwei von sechs möglichen Punkten geholt. Am Sonntag verspielten die Mannheimer gar eine 3:1-Führung (43.) noch in eine 3:6-Pleite. Damit sind sie raus aus dem Titelrennen, und Sekeras Jungs können sich nun ganz auf das Fernduell mit dem EV Ravensburg konzentrieren.
Für den EHC im Einsatz (Tore/Vorlagen): Christian Goss, Ella Gappel (Tor); Samuel Flamm, Janec Westphal, Rafael Brug, Fynn Ludwig (3/3), Niclas Hempel (3/2), Lio Leichsenring, Leonard Glatz (-/1), Adam Kasanda (-/1), Silas Flamm, Cedric Ringenbach (-/1), Edoardo Pellegrini (-/1), Justin Kistner (1/4), Michael Miller, Tomas Santora (3/2), Robin Eggert (-/1), Hannu Tripcke (1/-), Milan Schiffermüller (-/5), Luis Bockstahler (1/2)
Text: Toni Klein/Foto: Andreas Eggert
Tabelle DNL-3 (Stand 03.02.)
1 EHC Freiburg 25 Spiele/111:61 Tore/59 Punkte
2 EV Ravensburg 24/104:72/51
3 Mannheimer ERC 25/109:78/50
4 HC Landsberg Riverkings 24/81:90/33
5 EV Weiden 24/104:97/32
6 EHC Klostersee 24/86:97/29
7 EC Peiting 23/78:123/18
8 VER Selb 23/59:114/16