Achterbahn-Overtime-Sieg
Der EHC Freiburg hat sein Auswärtsspiel beim EC Bad Nauheim mit 4:3 in der Verlängerung gewonnen
Zum Abschluss des ersten Saisonviertels erwischten die Wölfe alles andere als einen guten Start und sahen in den letzten fünf Spielminuten gleich zwei(!)mal eine Führung dahinschwinden – umso bemerkenswerter gilt es hervorzuheben, wie sich das Rudel im zweiten Drittel ins Spiel biss und dann auf die Nauheimer Ausgleichstreffer, von denen der zweite 28 Sekunden vor Spielende fiel, mit dem Gamewinner durch Eero Elo nach lediglich neun Sekunden in der Verlängerung antwortete.
Dass den Gastgebern – die als Tabellenschlusslicht bisher erst einen einzigen Sieg in der regulären Spielzeit eingefahren haben – das erste Drittel gehörte, ließ sich ironischerweise bereits in den beiden Powerplays der Wölfe prophezeien, die sich beide innerhalb der ersten acht Minuten ereigneten. Obwohl die Scheibe im Rudel zielstrebig kursierte, sollten die besten Torchancen in dieser Phase – und darüber hinaus – den Nauheimern gehören. Freiburgs beste Gelegenheit in den ersten 20 Minuten gehörte dem späteren Matchwinner Elo, der mit seinem Bauerntrick nach einem Dump-and-chase jedoch knapp am ersten Tor des Spiels vorbeischrammte.
Früh im zweiten Drittel bildete ein Stockhand-Save von Patrik Cerveny den Auftakt in eine Spielphase, in der hüben wie drüben eine Torchance nach der anderen folgte. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt gelang es den Nauheimern letztlich doch, per Konter zum Torerfolg zu kommen, dem die Wölfe jedoch lediglich 52 Sekunden später in Person von Nikolas Linsenmaier einen Treffer für ihre Farben entgegenstellten.
In den nun folgenden Sequenzen zur Mitte des Spiels hätten beide Teams den Führungstreffer zum 2:1 verdient gehabt – gelingen sollte er aber dem EHC in einer vermeintlich unscheinbaren Situation, als nämlich Tomas Schwamberger urplötzlich im Slot auftauchte und dort mustergültig von Eero Elo angespielt wurde.
Freiburg ließ im weiteren Verlauf des Mittelabschnitts die Scheibe in der Offensivzone effizient laufen und wurde dem von Schwamberger im Pauseninterview widergegebenen Motto gerecht, dass man generell „mehr schießen“ müsse. So spielte Blau-Weiß-Rot auch im Schlussdrittel offensiv zielstrebig weiter, wurde aber durch einen Konter von Ex-Wolf Kevin Orendorz daran erinnert, dass ihr heutiger Gegner aus jeder Lage heraus gefährlich werden könnte. Auf der anderen Seite des Eises verteidigten die Wölfe effizient und ließen wenig Torschüsse aus dem Slot zu – und ein Konter von Dennis Miller, der heute Chris Billich ersetzte, gab dem EHC gar eine Chance auf eine Zwei-Tore-Führung.
Statt dieser folgten vielmehr fünf turbulente Schlussminuten, innerhalb derer Bad Nauheim nun doch zum Ausgleich per Konter kam (2:2, 55.), Nikolas Linsenmaier die Gunst der Stunde einer unübersichtlichen Situation nach einem Schuss von Schwamberger zu seinem zweiten Treffer des Spiels nutzte (59.), Ex-Wolf Parker Bowles dann jedoch 34 Sekunden später bzw. 28 Sekunden vor dem Ende die letzten Schlussbemühungen der Gastgeber zu einem erneuten Ausgleich verwertete.
Doch statt sich von diesem Dämpfer niederringen zu lassen und einem so knapp aus den Krallen geglittenen möglichen Sechs-Punkte-Wochenende nachzutrauern, machten die Wölfe in Person von Eero Elo in der Verlängerung kurzen Prozess und stürmten innerhalb von neun Sekunden zu einem 4:3-Sieg und einem zweiten Tabellenpunkt an diesem Sonntagabend.
Das zweite Saisonviertel beginnt nun für die Wölfe am Freitag, 25.10. bei den Ravensburg Towerstars, bevor sie dann zwei Tage später die Kassel Huskies empfangen.
Tore:
1:0 (26:13) Kanninen (Kölsch)
1:1 (27:05) Linsenmaier (Naas, O’Donnell)
1:2 (34:18) Schwamberger (Elo)
2:2 (54:43) Vause (Seifert)
2:3 (58:58) Linsenmaier (Schwamberger, Leitner)
3:3 (59:32) Bowles (Kanninen, Hickmott)
3:4 (60:09) Elo (Ventelä, Schwamberger)
Schüsse: Bad Nauheim 47 (17/15/15/0), Freiburg 36 (8/12/15/1)
Strafminuten: Bad Nauheim 4, Freiburg 2
Überzahleffizienz: Bad Nauheim 0-1, Freiburg 0-2
Schiedsrichter: Gossmann, Lajoie / Treitl, Merten
Zuschauer: 2677
Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Elo, Schwamberger, Reisnecker / Ventelä, Schwaiger
Linsenmaier, Naas, O‘Donnell / Heider, Pokorny
Miller, Streu, Burghart / Neher, Leitner
Saakyan / Hafenrichter, Stowasser
Foto: A. Chuc