Auswärtsdreier in Oberschwaben!
Am Freitagabend traten die Wölfe – unterstützt von zahlreichen EHC-Fans – in Ravensburg an und gewannen verdient mit 4-3. Dabei gelang Parker Bowles sein 30. Saisontor.
Bekanntermaßen gibt es im Eishockey ja keine Halbzeiten. Am Freitagabend hatte aber zumindest das erste Drittel zwei Hälften. Dabei gehörte die erste eindeutig dem EHC. Zwei schnelle Treffer von Nick Master und Simon Danner (im Powerplay) sorgten innerhalb der ersten fünf Spielminuten für eine 2-0 Führung. Beide Tore fielen nach nahezu dem gleichen Muster: Pass von hinter der Torlinie durch den Slot, „Backdoor“ standen die beiden Erstgenannten parat und trafen jeweils mit trockenen Direktschüssen ins quasi verwaiste Ravensburger Tor. Die Wölfe hatten das Geschehen weitestgehend im Griff und gar noch eine weitere Chance durch Nick Master, der aber mit einem Rückhandschuss über außen angreifend nur das kurze Kreuzeck traf.
Die zweite Hälfte gehörte dann aber den Hausherren, die in der 7. und 15. Spielminute zum Ausgleich trafen. Auffallend bei diesen Treffern war, daß der EHC immer dann in Schwierigkeiten kam, wenn es den Hausherren gelang aus der eigenen Zone durch das Mitteldrittel Tempo aufzubauen. Schaffte es das Rudel die Towerstars einzubremsen, waren sie meistens Herr der Lage im eigenen Drittel.
In Drittel Nummer zwei zeigte der EHC speziell taktisch eine noch stärkere Leistung als im ersten Abschnitt. Kompakt agierend machten es die Wölfe-Cracks den gegnerischen Angreifern schwer, gefährlich zu werden. So wurde „Gewühl“ – nicht nur vom Ravensburger Sprade TV Kommentator – zum wohl am meisten benutzten Wort während dieses Drittels. Wiederholt versuchten die Towerstars die Scheibe ins Gewühl vor Patrik Cerveny zu bringen, einzig, das jeweils agierende Wölfe-Quintett verrichtete die Defensivarbeit konsequent. Zahlreiche geblockte Schüsse nahmen Cerveny, der stark hielt und Ruhe ausstrahlte, Arbeit ab und münzten diese in Tempogegenstösse um.
Und einer saß: Parker Bowles markierte sein 30. Saisontor nach einem schnellen Angriff mittels präzisem und unhaltbaren Handgelenkschuss (26.). Und die Wölfe legten nach: wieder Gewühl, diesmal zu Gunsten des EHC. Nick Master verwertete aus ebenjenem aus kurzer Distanz in der 32. Minute zum 2-4. Vorausgegangen war einmal mehr ein schneller, zielstrebig vorgetragener Angriff. 5 Minuten später scheiterte Eero Elo an Sharipov nachdem auch ihm aus einem Scheibengewinn und schnellem Umschaltspiel ein Alleingang serviert wurde.
Aufopferungsvoller Kampf und ein starker Patrik Cerveny waren schließlich der Sieggarant im letzten Abschnitt. Offensiv erspielten sich die EHC-Cracks nicht mehr so aussichtsreiche Konterchancen wie im Mittelabschnitt. Dies war dem Umstand geschuldet, daß Ravensburg kurz nach Wiederbeginn im Powerplay zum 3-4 Anschluss traf, was Ihnen logischweise Auftrieb und Energie für eine Aufholjagd gab.
Aber das Wölferudel hielt im Verbund stand. Auch eine Strafzeit 75 Sekunden vor Schluss gegen Jesse Roach sollte sich glücklicherweise als nicht derart kostspielig erweisen, daß die Wölfe doch noch den Ausgleich hinnehmen mussten. So erspielten, erkämpften, erarbeiteten sie sich drei hochverdiente Punkte und Selbstvertrauen für das am Sonntag anstehende Schlüsselspiel gegen die Dresdner Eislöwen.
Tore:
0:1 (01:07) Master (Bowles, Elo)
0:2 (04:05) Danner (Reisnecker, Hon) – PP1
1:2 (06:43) Mühlbauer (Schwaiger)
2:2 (14:35) Czarnik (Herr, Eichinger)
2:3 (25:12) Bowles (Elo)
2:4 (31:36) Master (Bowles, Elo)
3:4 (40:55) Dietz (Sarault)
Schüsse: Ravensburg 32 (9/11/12), Freiburg 19 (7/8/4)
Strafen/Strafminuten: Ravensburg 1-2, Freiburg 4-8
Überzahleffizienz: Ravensburg 1-4, Freiburg 1-1
Schiedsrichter: Aleksander Polaczek, David Cespiva / Dominic Borger, Jan Lamberger
Zuschauer: 2424
Aufstellung:
Cerveny (Benzing)
Reisnecker, Linsenmaier, Billich / Ventelä, Neher
Elo, Master, Bowles / Wachter, Pokorny
Buchner, Klos, Otten / Roach, Hochreither
Hon, Danner, Makuzki
(Foto: Kim Enderle)