Bittere Niederlage im Jubiläumsspiel
Zur großen Feier „40 Jahre EHC Freiburg“ verspielten die Wölfe 30 Sekunden vor Ende eine 2:1-Führung gegen die Krefeld Pinguine und unterlagen schließlich durch einen Powerplay-Treffer in der Verlängerung mit 2:3
Der in Retro-Trikots auflaufende EHC-Freiburg lieferte sich in seinem ersten Spiel nach der Deutschland-Cup-Pause einen phasenweise offenen Schlagabtausch mit den Gästen, die ihre letzten fünf Spiele gewonnen hatten – doch trotz einer Führung, die über gut 21 Minuten anhielt, aber nicht über die Zeit gerettet werden konnte, musste sich das Rudel, das in Trikots auflief, auf denen Spieler und Trainer der vergangenen 40 Jahre vermerkt waren, mit nur einem Punkt zufrieden geben.
Im ersten Drittel gestaltete sich ein offener Schlagabtausch, der früh im Spiel Sami Ventelä Sebastian Streu in Szene setzen sah. Richtig brenzelig wurde es dann aber in einer Drei-gegen-Fünf-Unterzahl aus EHC-Sicht, die die Gäste genau eine Sekunde vor Ende dieser Spielsequenz in das 0:1 umwandeln konnten (11. Spielminute).
Ein einfaches Powerplay des EHC mit dem gefährlich auftretenden Goldhelm Eero Elo auf dem linken Flügel brachte keinen solchen zählbaren Erfolg mit sich – dieser erfolgte dann jedoch durch einen Konter, in dem Calvin Pokorny bei angezeigter Strafe Filip Reisnecker in Szene setzte (1:1, 18.), der den Spielstand zur ersten Pausensirene besiegelte.
In einem weiterhin offen geführten Spiel erlaubte zunächst der EHC aufgrund eines Scheibenverlustes im Aufbauspiel seinem Gegner eine Torchance, während auf der anderen Seite erneut Reisnecker zu einer Gelegenheit auf den in dieser Phase heiß ersehnten Führungstreffer kam. Dass dieser den Wölfen vorbehalten blieb, war zunächst dem linken Schoner von Patrik Cerveny zu verdanken. Freiburgs Goalie konnte nämlich zur Mitte des Spiels (32.) einen Alleingang von Krefelds Erste-Reihe-Stürmer Matt Marcinew entschärfen und diesem seinen 12. Saisontreffer verwehren – und letztlich seinen Vordermannen freie Fahrt für ein Powerplay geben, das zwei Minuten später begann und mit (wie sollte es anders sein) Elo auf dem linken Flügel, O’Donnel auf dem anderen gleich zweimal (einmal davon das Außennetz) und Reisnecker auf eben dieser Position... und dann auch noch Pokorny per One-Timer gleich mehrfach an der Führung kratzen sah. Diese sollte schließlich – zeitlich verzögert und gar erst nach selber überstandener Unterzahl – Nikolas Linsenmaier gelingen, der endlich eine der zahlreichen Chancenvorlagen von Sami Ventelä zu den Wölfe-Stürmern zu zählbarem Erfolg verwertete (2:1, 39.).
Früh im Schlussabschnitt gehörte Krefeld die neutrale Zone, was dafür sorgte, dass dem EHC der Spielaufbau wenig zielführend gelang und die Gäste sich zahlreiche Chancen erspielen konnten. Die vielleicht am meisten erfolgsversprechende Gelegenheit sollte in dieser Spielphase jedoch dennoch Shawn O’Donnell gehören, der nach seinem Scheibengewinn einen Alleingang in Richtung Nordkurve inszenierte (47.).
Von nun an wusste es jedoch Krefeld, an seine Dominanz der neutralen Zone anzuknüpfen und sich mit seinem Spiel ins Freiburger Drittel zahlreiche Chancen zu erspielen, zu denen einige One-Timer gehörten, die Cerveny entschärfen musste. Die Wölfe hielten defensiv dagegen – was sich in dem Check von Maximilian Leitner versinnbildlichte, der die Plexiglasscheibe vor der Haupttribüne ordentlich durchrüttelte; und auch die Nordkurve schien mit ihren motivierenden Gesängen von „Freiburgs wahre Liebe, EHC“ zu erkennen, dass diese Minuten wegweisend für den Spielausgang werden könnten.
Zwischenzeitlich gerettet wurde das Rudel in den letzten sieben Minuten durch gleich zwei Strafpfiffe gegen Krefeld. Diese Powerplays der Wölfe wussten die Gäste jedoch zu überstehen und konnten ihrerseits 30 Sekunden vor Ende durch einen aus EHC-Sicht unglücklichen Rebound von der hinteren Torbande das Spiel zum 2:2 ausgleichen.
Die Befürchtung, dass dieser so gebührend gefeierte Abend vor 3238 Zuschauerinnen und Zuschauern, der unter dem zeremoniellen Eröffnungsbully des ersten Torschützen in der Geschichte des EHC, Christian Dettling, begonnen hatte, ein bitteres Ende nehmen würde, wurde dann schließlich durch einen Powerplay-Treffer der Pinguine nach knapp zwei Minuten in der Verlängerung besiegelt.
Wenn auch nicht mehr in ihren Trikots mit dreidimensionalen Rückennummern, die an die 80er- und 90er-Jahre erinnern, auftretend hoffen die Wölfe nun auf einen besseren Spielausgang am Sonntag, wenn sie bei den Eispiraten Crimmitschau antreten werden. Spielbeginn wird dort, wie üblich, bereits um 17 Uhr sein.
Tore:
0:1 (10:04) Matsumoto (Vandane, Newton) – PP2
1:1 (17:20) Reisnecker (Pokorny)
2:1 (38:34) Linsenmaier (Ventelä, Streu)
2:2 (59:30) Newton (Marcinew, Vandane) – EN
2:3 (61:56) Newton (Marcinew, Matsumoto) – PP1
Schüsse: Freiburg 35 (9/16/9/1), Krefeld 39 (15/9/13/2)
Strafminuten: Freiburg 10, Krefeld 10
Überzahleffizienz: Freiburg 0-5, Krefeld 2-5
Schiedsrichter: Lajoie, Singer / Lamberger, Spiegl
Zuschauer: 3238
Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Naas, O’Donnell, Linsenmaier / Leitner, De Los Rios
Elo, Schwamberger, Reisnecker / Ventelä, Schwaiger
Burghart, Streu, Saakyan / Pokorny, Heider
Hafenrichter, Otten, Miller / Hempel