Bitterer Abend im Allgäu
Unterstützt von zahlreichen EHC-Fans, die überwiegend per Bus-Konvoi angereist waren, trat der EHC am Freitagabend in Kaufbeuren an. Weiterhin nicht im Aufgebot stand Chris Billich, außerdem fehlte Yannik Burghard ausgerechnet anläßlich des Auftritts der Wölfe bei seinem Ex-Club.
Verlassen konnten sich die Wölfe in Abschnitt eins auf Ihre Unterzahlstärke. Zwei Mal musste mit einem Mann weniger agiert werden. Nicht nur schaffte es der EHC kein Gegentor zu kassieren, sondern erzielte seinerseist durch Tomas Schwamberger den zwischenzeitlichen Ausgleich. Willensstark setzte er sich stark bedrängt vom Kaufbeurer Verteidiger durch und bezwang ESVK-Goalie Daniel Fießinger (16.) aus kurzer Distanz.
Bis zu diesem Treffer tat sich der EHC in der Offensive aber sehr schwer, schaffte es kaum einmal nachhaltigen Druck aufzubauen und gefährlich zu werden. Andererseits gelang es aber auch, die Kaufbeurer Angriffbemühungen zunächst einzudämmen. Bis zur 12. Spielminute.
Dann traf Simon Schütz aus der Distanz nachdem zwei Kaufbeurer Angreifer vor EHC-Goalie Fabian Hegmann einparkten und ihm somit mangels Sicht keine Abwehrchance ließen
Nach Schwambergers Ausgleich erarbeiteten sich die Wölfe mehr Spielanteile und konnten ein, zwei Mal gefährlich werden, sichtlich beflügelt vom eigenen Treffer und mit gewachsenem Selbstvertrauen.
Allerdings sollten sie noch einen Dämpfer erfahren, als eine Tic-Tac-Toe-Passstafette von Yaremko und Kharboutli 12 Sekunden vor Drittelende zum 2-1 Siegtreffer der Hausherren führte.
Zunächst sah es danach aus, daß die Partie im zweiten Abschnitt so weitergehen sollte wie bisher: Kaufbeuren mit den größeren Spielanteilen und insgesamt gefährlicher, unterstützt von der dritten Strafzeit gegen den EHC.
Jedoch kippte die Partie nach dem „Powerbreak“ in Richtung des EHC. Minutenlange Dominanzphasen in Kaufbeurens Verteidungsdrittel waren die Regel bis Drittelende. Bitter: der EHC konnte sich einfach nicht belohnen. Entweder fehlte das Zielwasser oder es wurden Schüsse geblockt oder Daniel Fießinger war auf dem Posten und avancierte zum besten Kaufbeurer.
So ging es – leider – unverändert mit einem 2-1-Rückstand ein zweites Mal in die Kabine. Der Ausgleich wäre hochverdient gewesen. Dies unterstrich auch das Schussverhältnis von 16-9 für die Wölfe.
Lange gab es in Drittel drei nichts wirklich Berichtenswertes. Das Spiel ging hin und her mit Chancen auf beiden Seiten und der EHC war in Fortsetzung von Drittel zwei das optisch überlegene Team.
Als die Zeit immer knapper wurde, verstärkte der EHC nochmals seine Anstrengungen zum längst hochverdienten Ausgleich zu kommen, war aber nicht in der Lage, Fießinger zu überwinden. Im Gegenteil. In einen dieser Angriffsversuche hinein erarbeitete sich der ESVK einen drei-auf-eins-Konter und traf 1:37 vor Ende zum 3-1.
Niko Linsenmaier gelang zwar kurz darauf noch das 3-2, es blieb danach aber einfach nicht mehr genug Zeit auszugleichen.
Tore:
1:0 (11:39) Schütz (Kharboutli, Thiel)
1:1 (15:26) Schwamberger – SH1
2:1 (19:48) Kharboutli (Yaremko, Schütz)
3:1 (58:23) McAuley (Watson, Kharboutli)
3:2 (58:52) Linsenmaier – EA
Schüsse: Kaufbeuren 40 (12/9/19), Freiburg 31 (5/16/10)
Strafminuten: Kaufbeuren 4, Freiburg 12
Überzahleffizienz: Kaufbeuren 0-5, Freiburg 0-1
Schiedsrichter: Bastian Haupt, Lukas Voit / Tobias Züchner, Moritz Bösl
Zuschauer: 2.263
Aufstellung:
Hegmann (Cerveny)
Elo-Schwamberger-Reisnecker / Ventelä, Pokorny
Naas-O‘Donnell-Linsenmaier / De Los Rios, Schwaiger
Saakyan-Streu-Miller / Heider, Leitner
Hafenrichter / Neher
Foto: Benjamin Lahr