Comebacksieg nach Penaltyschießen!
Der EHC Freiburg hat in seinem Auswärtsspiel bei den Selber Wölfen einen Drei-Tore-Rückstand aufgeholt und zwei Punkte eingefahren
Von Busbeinen war den Wölfen aus dem Breisgau nach ihrer längsten Auswärtsfahrt der Saison nichts anzumerken – zur Mitte des Spiels hin erlebte eine bis dahin ausgeglichene Partie jedoch beinahe ihren Wendepunkt… und das in altbekannter Manier: Der EHC kassierte einen Doppelschlag binnen 25 Sekunden – bzw. drei Gegentreffer in dreieinhalb Minuten – und sah sich somit einem 1:4-Rückstand gegenüber. In einem äußerst offensiv geführten Schlussabschnitt mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten gelang den Mannen von Timo Saarikoski jedoch der Ausgleich, der dann in Form eines Siegs nach Penaltyschießen mit zwei Punkten belohnt wurde.
Die in nahezu unveränderter Formation gegenüber dem letzten Spiel auflaufenden Wölfe Freiburg – einzig Shawn O’Donnell ersetzte Nick Master in der Aufstellung als Zweite-Reihe-Center – legten von Beginn an ein kompaktes Auftreten auf das Eis nahe der tschechischen Grenze und zeigten sich offensiv schnörkellos und stets mit viel Tempo die gegnerische Zone erobern. Dennoch ging der EHC mit einem Rückstand in die erste Pause, der das Resultat eines Alleingangs des später zum Doppeltorschützen avancierenden Nick Miglio war, dem die Gastgeber beinahe bereits ein Penaltytor vorgelegt hätten – diese Chance konnte jedoch von Patrik Cerveny vereitelt werden.
Nachdem Eero Elo unmittelbar nach einem Bullygewinn im Angriffsdrittel das Spiel in der 23. Minute ausgeglichen hatte, ereignete sich das eingangs erwähnte Déjà-vu vergangener Spiele dieser Saison. Der erste dieser Treffer ereignete sich dabei in spektakulärer Manier, indem zunächst ein quer durch die Luft fliegender Patrik Cerveny die vermeintliche Parade des Spiels aufs Eis legte, die dann jedoch durch eine Volley-Abnahme des hohen Rebounds von Arturs Kruminsch übertroffen wurde. Nur einige Minuten nach diesem „Homerun“ zum 1:2 aus EHC-Sicht stand es dann gleich schon 1:4 – auffallend war dabei, dass zwei dieser Tore von einem Angreifer erzielt wurden, der sich erst aus dem Rückraum kommend in die Situation einbrachte.
Der satte One-timer von Filip Reisnecker in der 34. Minute mag im Schatten dieser Situationen zunächst eher wie Ergebniskosmetik gewirkt haben – war aber Garant für die dramatischen Momente, die im Schlussdrittel (und darüber hinaus) folgen sollten. So revanchierten sich die Wölfe bei ihren Selber Namensvettern, indem sie nun ihrerseits binnen zwei Minuten mit einem Doppelschlag das Spiel ausglichen. Nachdem zunächst Shawn O’Donnel von jenseits der Torlinie Eero Elo zum Anschlusstreffer am Torraum angespielt hatte, erzielte Sameli Ventelä mit seinem Rebound einer ähnlichen Situation das 4:4 in der 44. Minute.
In einem nun wilden Offensivspiel hätte nicht nur Nikolas Linsenmaier durch einen Konter in der 55. Minute der Siegtreffer gelingen können – auch Patrik Cerveny musste des öfteren Chancen auf der anderen Seite entschärfen. Einen Tabellenpunkt weniger, aber eine eben solche Dramatik hatte dann Eero Elo auf dem Schläger, als er in der Verlängerung den Puck an die Latte des Selber Gehäuses setzte. Sein Treffer im Shootout war es dann, der Filip Reisneckers Game-winner im dritten und letzten Penalty für beide Teams ermöglichte.
Nach diesem dramatischen Auswärtssieg wird der EHC Freiburg nun am Sonntag, 14.1. sein nächstes Heimspiel austragen – dann werden die Bietigheim Steelers zu einem Baden-Württemberg-Derby in der Echte-Helden-Arena zu Gast sein.
Tore:
1:0 (17:12) Miglio (Hördler, McNeill)
1:1 (22:08) Elo (Bowles, O’Donnell) – PP1
2:1 (25:26) Kruminsch (McNeill)
3:1 (25:51) Heljanko (Bassen, Knackstedt)
4:1 (28:56) Miglio (Knackstedt, Trska) – PP1
4:2 (33:38) Reisnecker (Bowles, Ventelä)
4:3 (41:59) Elo (O’Donnell)
4:4 (43:46) Ventelä (Reisnecker, O’Donnell)
4:5 (Shootout) Reisnecker – GWS
Schüsse: Selb 34 (8/17/7/2/0), Freiburg 41 (9/12/15/4/1)
Strafen/Strafminuten: Selb 4/8, Freiburg 3/6
Überzahleffizienz: Selb 1-2, Freiburg 1-4
Schiedsrichter: Apel, Naust / Riemel, van der Heyd
Zuschauer: 1408
Aufstellung:
Cerveny (Benzing)
Billich, Linsenmaier, Reisnecker / Ventelä, Neher
Elo, O’Donnell, Bowles / Pokorny, Wachter
Makuzki, Hon, Hahn / Hochreither, Roach
Buchner, Klos, Otten
Foto: Mario Wiedel