Der EHC ringt den Spitzenreiter nieder!
Vor 2034 Zuschauern bezwangen die Wölfe Topfavorit Kassel Huskies in einem teils dramatischen Match mit 6-5 nach Verlängerung. Kurios: mit dem exakt gleichen Ergebnis siegten die Wölfe am Freitagabend beim EV Landshut.
Nachdem Chris Billich im letzten Heimspiel gegen Crimmitschau mit 698 Ligaspielen Freiburger Rekordspieler wurde und Tobias Kunz auf Rang eins ablöste, stand erneut eine Ehrung der Freiburger Nummer 81 auf dem Programm: Diesmal für runde 700 Ligaspiele im Trikot des EHC.
1. Drittel: Drei-Tore-Vorsprung für die Wölfe
Der EHC machte dort weiter, wo er in Landshut aufgehört hatte und legte in Abschnitt eins gegen die Gäste aus Nordhessen eine starke, dominante Leistung aufs Eis und schoss in den ersten zwanzig Minunten eine völlig verdiente 4-1 Führung heraus. Über das gesamte Drittel agierte die Wölfe-Équipe kompakt in allen drei Zonen und machte es den favorisierten Huskies ergo schwer, sich aus dem eigenen Drittel zu befreien und auch vor Luis Benzing für Gefahr zu sorgen. Dem EHC war das Bemühen anzumerken, stets selbst aktiv zu bleiben, um den Gästen den Zugang zum Spiel zu verwehren und damit die bekannten Stärken der Huskies nicht zum Tragen kommen zu lassen. Kassel wiederum war anzumerken, dass die Partie in Freiburg der erste Auftritt seit der Deutschland-Cup-Pause war. So lagen die größeren Spielanteile beim EHC, der auch eine Strafzeit gegen Jesse Roach unbeschadet überstand (14.). Bereits nach vier Minuten gelang den Wölfen folgerichtig ein gefühltes Powerplaytor zum 1-0. Chris Billich fand den allein gelassenen Calvin Pokorny am langen Pfosten, der eine Sekunde nach Ablauf der Strafe gegen Marco Müller nur noch einschieben musste. Nur zwei Minuten später folgte die Antwort der Gäste, die mit Macht Richtung Tor drängten und Pierre Preto seinen eigenen Rebound aus kürzester Distanz aus dem Gewühl heraus über die Linie arbeitete. Stark aus Freiburger Sicht: Die Wölfe ließen sich nicht aus dem Konzept bringen sondern antworteten ihrerseits umgehend. Parker Bowles machte es Pierre Preto nach und arbeitete die Scheibe über die Linie (7.). Und der EHC legte weiter nach: Sameli Ventelä traf doppelt (11. und 18.).
2. Drittel: 5 Minuten machen den Unterschied, Kassel gleicht aus
Auch Drittel zwei gestalteten die Wölfe kompakt und aggressiv, jedoch kam Kassel etwas besser ins Spiel, was dazu führte dass die Partie nun ausgeglichener war mit der einen oder anderen Chance für beide Teams. Der Knackpunkt folgte in Minute 23: Jesse Roach erhielt eine Spieldauerdisziplinarstrafe nach Check an Huskies-Verteidiger Tom Geischeimer. Und Kassel ließ sich nicht zwei Mal bitten und schaffte in dieser fünfminütigen Überzahl prompt den Ausgleich. Tomas Sykora traf zwei Mal mit Handgelenkschüssen aus fast identischer Position, der Ausgleich gelang Jake Weidner via Pfosten und Luis Benzing 1:33 vor Ende der Strafzeit. Zwei weitere Strafzeiten überstanden die Wölfe erfreulicherweise nach aufopferungsvollem Kampf unbeschadet und stemmten sich vehement und erfolgreich gegen ein komplettes Kippen der Partie. 32 Sekunden vor Schluss traf es schließlich den ex-Freiburger Oleg Leon Tschwanow, sodass die Wölfe in Überzahl ins letzte Drittel starten konnten.
3. Drittel und Overtime: Der EHC setzt sich nach durch
Der EHC schaffte es vor der schlußendlich dramatischen Schlussphase (und Overtime) im letzten Abschnitt, sich wieder mehr Spielanteile zu erarbeiten und verzeichnete ein klares Plus an Torchancen, vernachlässigte die konzentrierte und hartnäckige Defensivarbeit gleichzeitig aber nicht. Einzig ein Tor wollte zunächst nicht gelingen. Im Gegenteil: Rund vier Minuten vor Schluss roch es gar nach einer Niederlage, denn Kassel gelang die erstmalige Führung. Alec Ahlroth ließ Luis Benzing aus kurzer Distanz mit einem Flachschuss keine Chance. EHC-Coach Timo Saarikoski nahm daraufhin eine Auszeit und Benzing zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Der Ausgleich sollte nicht lange auf sich warten lassen. Bullygewinn, Pass zur blauen Linie, Querpass, Schlagschuss De Los Rios: 5:5. Um ein Haar wäre es gar noch besser gekommen, jedoch verpasste Simon Danner den vermeintlichen Siegteffer um Zentimeter nur kurz später. Eine Strafe gegen Kassel 50 Sekunden vor Ende konnten die Wölfe nicht nutzen, um den Sieg einzufahren. Weder in der regulären Spielzeit noch im vier gegen drei in der Overtime.
Ludwig Nirschl war es schließlich vorbehalten, das Spiel zu beenden. Mit einem sehenswerten Solo erzielte er den Siegtreffer und krönte nach seiner fünf-Punkte-Nacht in Landshut sein persönliches Traum-Wochenende mit dem OT-Winner zum 6:5.
Tore:
1:0 (03:51) Pokorny (Billich, Master)
1:1 (05:07) Preto (Faber)
2:1 (06:02) Bowles (Gretz, Linsenmaier)
3:1 (10:31) Ventelä (Master, Billich)
4:1 (17:01) Ventelä (Billich, Hahn)
4:2 (24:47) Sykora (Ahlroth,Mieszkowski) – PP1
4:3 (26:06) Sykora (Keck, Keussen) – PP1
4:4 (26:21) Weidner (Valenti, Faber) – PP1
4:5 (55:51) Ahlroth (Faber)
5:5 (57:53) De Los Rios (Ventelä, Bowles)
6:5 (63:32) Nirschl (Hahn, De Los Rios)
Schüsse: Freiburg 29 (12/5/10/2), Kassel 32 (10/15/4/3)
Strafen/Strafminuten: Freiburg 6-36, Kassel 6-23
Überzahleffizienz: Freiburg 0-4, Kassel 3-4
Schiedsrichter: Marcus Brill, Erich Singaitis / Alexander Pletzer, Norbert can der Heyd
Zuschauer: 2.034
Aufstellung:
Benzing (Zabolotny)
Nirschl, Linsenmaier, Bowles / Ventelä, Neher
Hahn, Master, Billich / Pokorny, De Los Rios
J. Roach, Klos, Buchner / Hochreither, Gretz
Makuzki, Danner, Bongers / Wachter