Derbysieg gegen Bietigheim
Der EHC Freiburg hat in sein Heimspiel gegen die Bietigheim Steelers mit 4:2 gewonnen
Erst schnörkellos, dann mit dem nötigen Biss – so ließe sich das Aufeinandertreffen der beiden baden-württembergischen Teams am Sonntagabend in der Echte-Helden-Arena aus Wölfe-Sicht umschreiben. Ein zielstrebiges Offensivspiel der Mannen von Timo Saarikoski wurde innerhalb der ersten 26 Minuten mit drei Treffern belohnt, ehe sich Blau-Weiß-Rot dann in einem weniger stringent geführten Offensivspiel auf beiden Seiten beweisen musste, bevor dann in der 49. Minute die vermeintliche Vorentscheidung in Form des 4:2 fiel.
Nach seinem doppelten Punktgewinn am Freitag startete der EHC zurück auf heimischem Eis effizient in sein Spiel gegen den Tabellenletzten. Defensiv kontrollierten die Wölfe die neutrale Zone und suchten offensiv stets den direkten Abschluss. So hätten zwei Anspiele von Ero Eelo vom rechten Flügel in Richtung Torraum beinahe einen frühen Führungstreffer für Blau-Weiß-Rot herbeigebracht. Dieser fiel dann verdienterweise, indem man den Gegner bei einem Reihenwechsel eiskalt erwischte und in diesen hinein einen Angriff lancierte, der blitzschnell die drei Zonen überquerte und an dessen Ende Nick Master – der heute erneut in die Position des Zweite-Reihe-Centers rotierte und den Vorzug gegenüber Shawn O’Donnell erhielt – zum 1:0 einnetzte.
Diese Führung hätte durch ein Solo von Defensivmann und den späteren „Spieler des Spiels“ Sameli Ventelä oder einem Traumpass von Nikolas Linsenmaier auf Filip Reisnecker an den langen Pfosten durchaus höher ausfallen können, bevor dann Jesse Roach im Backcheck einen Querpass – und somit den möglichen Ausgleichstreffer – vereiteln musste. Dieser fiel dann jedoch im einzigen Powerplay des ersten Drittels, nachdem zunächst Valentino Klos aufopferungsvoll einen Schuss blockte und David Zabolotny, der heute nach zwei Starts von Patrik Cerveny wieder das Wölfe-Tor hütete, eine Glanzparade aufs Eis legte – dann jedoch im Nachschuss zum 1:1 überwunden wurde.
Den Gusto einer Spielweise, die in der Offensive den direkten Weg zum gegnerischen Tor sucht, zeigten die Mannen von Timo Saarikoski den 2068 Zuschauerinnen und Zuschauern bereits unmittelbar nach dem Eröffnungsbully des zweiten Drittel auf ein Neues – lediglich 23 Sekunden dauerte es dann nämlich bis Christian Billich im stetigen Vorwärtsgang Filip Reisnecker anspielte und der EHC als Resultat dieses Vordringens über die blaue Linie mit 2:1 in Führung ging. Fünf Minuten später schienen die Wölfe dann zwar punktuell von ihrer Spielweise abzukommen, als Ventelä bei einem weiteren Vorstoß den „Extrapass“, der im Eishockey oft der eine zuviel ist, suchte – die hieraus frei schlitternde Scheibe brachte dann jedoch Marvin Neher per Schlagschuss in Richtung Bietigheimer Tor, wo David Makuzki den Rebound zum 3:1 einnetzte.
Lediglich gut 90 Sekunden später kassierte Blau-Weiß-Rot dann aber den Anschlusstreffer zum 3:2 durch Ex-Wolf Ryon Moser als Resultat eines Konters bei dessen Zwei-auf-eins-Situation Fabjon Kuqi – der der Schütze des ersten Steelers-Tors gewesen war – den entscheidenden Querpass spielen konnte.
Die zweite Hälfte des Spiels lieferte dann vielmehr das Bild eines veränderten Spielverlaufs. Den Gästen gelang es, den Weg durch die neutrale Zone und in Richtung Tor besser zuzustellen – bzw. eben die Wölfe dazu zu zwingen, den „Extrapass“ zu spielen, der im Eishockey allzu oft, anstatt eine rasche Torchance hervorzubringen, den ein oder anderen Angriff „versickern“ lässt.
Dennoch zeigte sich der EHC stets aktiv im Offensivdrittel, was er insbesondere zu Beginn des Schlussabschnitts untermauerte. Allerdings kippte dieses Spielverhältnis der blau-weiß-roten Dominanz in der 44. Minute ein wenig zugunsten der Steelers, was dafür sorgte, dass die beiden Teams eine Partie aufs Eis legten, in der ein weiterer Treffer in der Luft lag – der bei diesem Stand von 3:2 als für den weiteren Spielverlauf wegweisend einzustufen wäre.
In eben dieser Phase fand der EHC in Person von Eero Elo zu seinem effizienten Spiel zurück, indem der finnische 1,93-Hüne spielerisch leicht mit der Rückhand auf Goldhelm Parker Bowles ablegte, der somit elf Minuten vor Ende erstmals seit den frühen Minuten des Mittelabschnitts den EHC wieder mit zwei Toren in Führung bringen konnte.
Ebenso wegweisend war von diesem Moment an auch die Spielweise der Wölfe, die sich nicht auf ihrem Polster ausruhten, sondern beständig nach vorne spielten. Dieser Fluss wurde dann jedoch durch eine Strafe gegen den EHC unterbrochen und zwang David Zabolotny dazu, sich in Szene zu setzen, indem Freiburgs Rückhalt einen dritten Scorerpunkt von Fabjo Kuqi und den damit einhergehenden potentiellen Anschlusstreffer vereiteln musste.
Die letzte der insgesamt lediglich drei Strafzeiten an diesem Abend brachte knapp zwei Minuten vor Ende erstmals Freiburg in Überzahl und ließ die Wölfe diesen Heimerfolg gegen ihren Landesrivalen souverän über die Bühne spielen.
Ein vorletztes Mal in dieser regulären Saison wird der EHC nun wieder ein Dienstagsspiel austragen, wenn zwei Tage nach diesem Baden-Württemberg-Duell das Rudel am 16.1. seine lange Fahrt nach Dresden zu den dort heimischen Eislöwen antreten wird.
Tore:
1:0 (04:39) Master (Neher, Ventelä) – EN
1:1 (13:11) Kuqi (Preibisch, Heinzinger) – PP1
2:1 (20:23) Reisnecker (Billich, Ventelä)
3:1 (25:46) Makuzki (Neher, Hon)
3:2 (27:19) Moser (Kuqi, Zerter-Gossage)
4:2 (48:39) Bowles (Elo, Master)
Schüsse: Freiburg 32 (11/11/10), Bietigheim 33 (17/7/9)
Strafen/Strafminuten: Freiburg 2/4, Bietigheim 1/2
Überzahleffizienz: Freiburg 0-1, Bietigheim 1-2
Schiedsrichter: Brill, Holzer / Menz, Pfeifer
Zuschauer: 2068
Aufstellung:
Zabolotny (Benzing)
Billich, Linsenmaier, Reisnecker / Ventelä, Neher
Elo, O’Donnell, Bowles / Pokorny, Wachter, Roach
Makuzki, Hon, Hahn / Hochreither, Roach
Buchner, Klos, Otten