21.12.2013

EHC-Sieg in packendem Gipfeltreffen

Freiburg schlägt Spitzenreiter Selb mit 4:2 - Eishockeyfans lassen fast 1700 Teddys fliegen

Was für ein Eishockeyabend! Das Gipfeltreffen zwischen dem EHC Freiburg und den Selber Wölfen hat alles geboten: Spannung, Emotionen, Leidenschaft und tolles Eishockey - garniert mit fliegenden Teddys und einer grandiosen Stimmung vor fast 1700 Zuschauern in der Franz-Siegel-Halle. Am Ende behielten die Südbadener mit 4:2 die Oberhand und konnten den Rückstand auf den Spitzenreiter somit verkürzen.

Es war das Duell Zweiter gegen Erster - und Wölfe gegen Wölfe. Doch hatten die Konkurrenten noch etwas gemein, nämlich personelle Sorgen. Beim EHC konnten Michael Frank, Enrico Saccomani und Andrei Salzer nicht mitwirken, zudem waren einige Akteure gesundheitlich angeschlagen. Selb konnte gar nur 14 Feldspieler aufbieten: David Hördler, Tim Schneider, Dennis Schütt sowie drei Nachwuchsakteure fehlten verletzt, Travis Martell war gesperrt. So reaktivierten die Oberfranken vor der Fahrt in den Breisgau ihren 1b-Verteidiger Alexander Fischer.

Teddy Bear Toss

Der Nachwuchs des EHC und der ESG sammelten die Kuscheltiere ein.

Obwohl beide Teams dezimiert waren, an Einsatz sparten sie im Spitzenspiel zu keinem Zeitpunkt. Doch bevor es auf dem Eis richtig rund gehen sollte, flogen in der ersten Unterbrechung erst einmal massenhaft Kuscheltiere auf das Eis: Beim zweiten Teddy Bear Toss ließen die Eishockeyfans allerhand knuffige Stofftiere für den guten Zweck regnen und sorgten für eine sagenhafte Zahl! Exakt 1678 Kuscheltiere wurden gesammelt - unglaublich, welch großes Herz die südbadische Eishockeygemeinde gezeigt hat.

So kuschlig es beim Teddy Bear Toss war - das Gipfeltreffen wurde ein richtig heißer Tanz. Am Anfang war es noch ein recht verhaltenes Spiel, in dem der EHC eine frühe Strafzeit unbeschadet überstehen konnte. Doch allmählich nahm die Partie Fahrt auf, Tobias Kunz setzte für ein erstes Ausrufezeichen und schlenzte die Scheibe mit der Rückhand an die Latte. Kurz darauf stand das Aluminium dem Freiburger Torerfolg aber nicht mehr im Weg: Alexander Brückmann hatte den Puck aufs Tor gebracht, an Freund und Feind sowie Gäste-Goalie Manuel Kümpel vorbei landete er im Selber Netz. 1:0 für die Hausherren, deren Freude aber schnell vorbei war. Bei angezeigter Strafe glich Ronny Schneider nur eine Minute später bereits wieder aus. Das Duell war intensiv, schnell und mit leichten Vorteilen sowie einem Chancenplus auf Freiburger Seite.

Im zweiten Abschnitt ging es zunehmend härter und nickliger zur Sache, auch vor den Toren wurde es gefährlich, wobei erneut der EHC die besseren Möglichkeiten hatte. So verpassten die Südbadener eine zweiminütige doppelte Überzahl, um dann mit einem etwas skurillen Tor zuzuschlagen. Die Scheibe war im hohen Bogen aufs Selber Gehäuse zugeflogen und Nikolas Linsenmaier reagierte blitzschnell - 2:1 für Freiburg! Doch erneut währte die Freude nicht allzu lange. Erst wurde Dennis Meyer wegen eines Kniechecks vorzeitig unter die Dusche geschickt, dann präsentierten sich die Hausherren hinten zu offen. Gerade vollzählig schlug Selb zu und kam durch Achim Moosberger zum abermaligen Ausgleichstreffer.

Völlig offen nahm das Spitzenspiel sein letztes Drittel in Angriff, weiterhin war es ein äußerst intensives Match. Während Freiburg in mancher Situation fast schon in Schönheit sterben wollte, sorgten auch die Gäste weiter für Gefahr vor dem Kasten von Christoph Mathis, der EHC-Schlussmann war aber ein sicherer Rückhalt seiner Mannschaft. Zehn Minuten vor dem Ende zeigte sich der EHC schließlich zielstrebig: David Appel sorgte mit einem satten Schuss für die dritte Führung in diesem Spiel. Die Oberfranken waren gefordert, allerdings standen die Südbadener recht sicher und verpassten auf der Gegenseite die endgültige Entscheidung. So setzte Selb nochmal alles auf eine Karte, mit sechs Feldspielern sollte der Ausgleich erzwungen werden. Kurz vor der Schlusssirene besiegelte aber Tobias Kunz mit dem Empty-Net-Goal den Freiburg Triumph im Gipfeltreffen.

EHC-Raupe auf der Ehrenrunde gegen Selb

So endete ein packendes Duell zwischen dem Zweiten und Ersten mit einem 4:2-Sieg des EHC, der unterm Strich sowohl mehr als auch die besseren Chancen auf seiner Seite hatte. Die Kontrahenten schenkten sich trotz der personellen Situation nichts, boten ein kämpferisches wie körperbetontes Match mit allem, was das Eishockeyherz begehrt. Die Gäste aus Selb zeigten sich effektiv und gaben bis zum Schluss alles, obwohl ihre Kräfte am Ende arg strapaziert waren, zumal mit Jared Mudryk ein Schlüsselspieler während der Partie verletzungsbedingt ausscheiden musste. Doch hatte Freiburg auf heimischem Eis noch ein weiteres Pfund in der Hand, nämlich die eigenen Fans im Rücken. Mit einer überragenden Stimmung sorgten sie für den passenden Rahmen eines wunderbaren Eishockeyabends an der Ensisheimerstraße.


Statistik

EHC Freiburg - Selber Wölfe 4:2 (1:1, 1:1, 2:0)

1:0 (07:23) Brückmann (N. Linsenmaier)
1:1 (08:42) R. Schneider (Heilman) 6-5
2:1 (34:26) N. Linsenmaier (Billich, Kunz)
2:2 (36:57) Moosberger (Fiedler, Meier) 5-4
3:2 (50:34) Appel (Danner)
4:2 (59:50) Kunz (Billich, N. Linsenmaier) 5-6

Strafen: Freiburg 11 + 20 (Meyer) - Selb 10 + 10 (Fiedler) + 10(Fischer)
Schiedsrichter: Maximilian Plitz (Ottobrunn)
Zuschauer: 1675
Teddys: 1678


Fotos: Patrick Seeger

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