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19.03.2022

Früher Rückstand und keine „dreckigen Tore“

Der EHC Freiburg hat auch das zweite Spiel seiner Viertelfinalserie gegen die Löwen Frankfurt verloren. Nach einem 0:3-Rückstand nach 26 Minuten unterlagen die Wölfe vor heimischer Kulisse mit 1:4

Erneut legte in dieser Serie die Auswärtsmannschaft zwei Tore im ersten Drittel vor – dem EHC sollte es in der (unter Pandemiebedingungen) ausverkauften „Echte Helden Arena“ jedoch nicht gelingen, diesen Rückstand wettzumachen.

Dabei startete Freiburg wieder gut ins Spiel – bereits nach 45 Sekunden kam das Rudel nämlich zu seiner ersten Torchance, in der sich eine Reihenumstellung von Robert Hoffmann bereits direkt bewährte: Nach guter Arbeit hinter dem gegnerischen Tor von Nick Pageau konnte der zurückgekehrte Timotej Sille vor der Nordkurve auf Nikolas Linsenmaier ablegen, was dem EHC beinahe eine erneute frühe Führung bescherte.

Freiburgs guter Einstieg ins Spiel wurde dann auch noch mit einem Powerplay belohnt, das jedoch lediglich aufgrund seiner Schlussmomente das Spiel prägen sollte. So eroberte Dylan Wruck bei auslaufender Überzahlzeit für den EHC im Freiburger Drittel die Scheibe, woraufhin der Doppeltorschütze aus Spiel 1, Brett Breitkreuz, auf den gerade von der Strafbank zurückgekehrten Adam Mitchell ablegte, der zum 0:1 traf.

Der EHC hielt nun in Form eines tiefen Passes auf Christian Billich und Torchancen von Marc Wittfoth und Scott Allen durch deren gute körperliche Arbeit am gegnerischen Torraum entgegen – musste sich dann jedoch nach einer überstandenen Unterzahl gleich noch einmal in ein Vier-gegen-Fünf begeben, nachdem zwischen dem erfolgreichen Penaltykilling und einem weiteren Strafpfiff gegen die Wölfe lediglich acht Sekunden lagen. Letztere Unterzahlphase wurde von Löwen-Blueliner Davis Vandane ausgenutzt, der mit einem Schlagschuss zum 0:2 traf.

Diesem bitteren Zwei-Tore-Rückstand nach dem ersten Drittel fügte Frankfurt aus scheinbar unverhoffter Position einen dritten Treffer hinzu – nachdem die dritte Sturmreihe der Gäste bei ihrem Angriff in Richtung Luis Benzing, der heute erneut das Wölfe-Tor hütete, zunächst scheinbar gestoppt werden konnte, gelang es dem Rudel nicht, sich zu befreien, was der Tabellenspitzenreiter der Hauptrunde direkt auszunutzen wusste und in ein 0:3 verwandelte.

Zur Mitte des Spiels keimte dann dennoch ein Hoffnungsschimmer im Wölfe-Herz auf, als Patrick Kurz die Gunst der Stunde nutzte und mit seinem Vorstoß ans lange Eck vom Gegner nahezu unbeachtet von Nikolas Linsenmaier angespielt werden konnte. Garant für dieses 1:3 war ebenso die gute Arbeit von Christian Billich am Torraum, der es dort verstand, die Löwen-Verteidigung auf sich zu ziehen und Pass- und Schussweg freizusperren.

Knapp drei Minuten vor Ende des zweiten Drittels und bereits nach 15 Sekunden im Schlussabschnitt, kratzten dann Scott Allen und Tyson McLellan, die Robert Hoffmann heute im Zuge der Rückkehr von Timotej Sille Seite an Seite setzte, am Anschlusstreffer: Beide Male war es ein Diagonalpass von Goldhelm McLellan, der Allen in Szene setzte – was am Spielstand von 1:3 jedoch nichts ändern sollte.

Wie zu erwarten begab sich der EHC nun in eine Schlussoffensive, die obendrein von zwei Strafen gegen Frankfurt profitieren sollte und u.a. Simon Danner einen Schlagschuss sowie den heute wieder als Verteidiger auflaufenden Calvin Pokorny einen Schlenzer auf Löwen-Goalie Jake Hildebrand abfeuern sah. Wie auch schon in Spiel 1 konnte das Rudel diese Phasen der nummerischen Überzahl jedoch nicht in zählbaren Erfolg umwandeln und musste kurz vor Ende bei sechs Feldspielern auf dem Eis einen Treffer aufs leere Tore einstecken. Für Robert Hoffmann stach somit aus diesen unergiebigen Aufholjagden in den Schlussdritteln der ersten beiden Spiele dieser Serie die Erkenntnis hervor, dass man nun endlich auch einmal „dreckige Tore“ brauche – seine Mannen hätten sich bisher, was das betrifft, schwergetan. So spielte man in dieser Serie bisher stets beherzt nach vorne, doch nun müsse man – in den gewohnt klaren Worten Robert Hoffmanns – „noch härter arbeiten“, um „das Ding reinzuprügeln“.

Der nächste Versuch, in den entscheidenden Momenten des Spiels die entsprechenden – zählbaren – Akzente zu setzen, starten die Wölfe am Sonntag um 18.30 Uhr in Frankfurt, bevor dann am Dienstag, 22. März um 19.30 Uhr beide Teams zu Spiel 4 in der „Echte Helden Arena“ aufeinandertreffen werden.

Tore:
0:1 (05:35) Adam Mitchell (Brett Breitkreuz, Dylan Wruck)
0:2 (18:03) Davis Vandane (Dylan Wruck, Maximilian Faber) – PP1
0:3 (25:32) Nathan Burns (Rylan Schwartz, Alexej Dmitriev)
1:3 (29:13) Patrick Kurz (Christian Billich, Nikolas Linsenmaier)
1:4 (58:33) Brett Breitkreuz (Adam Mitchell, Dylan Wruck) – EN

Schüsse: Freiburg 26 (9/11/6), Frankfurt 25 (10/8/7)
Strafen/Strafminuten: Freiburg 3/6, Frankfurt 5/10
Überzahleffizienz: Freiburg 0-4, Frankfurt 1-2
Schiedsrichter: Marcus Brill, Ulpi Sicorschi / Christoph Jürgens, Yannik Koziol
Zuschauer: 2100

Aufstellung:
Benzing (Meder)
Sille, Linsenmaier, Billich / Pageau, Kurz
Allen, McLellan, Wittfoth / Pokorny, Brückmann
Otten, Danner, Kiefersauer / Trinkberger, Kaisler
Bräuner, Tschwanow, Makuzki / Zernikel

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